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Caritas: „Solidarität für Ukraine hochhalten“ - tirol.ORF.at
Caritas Hilfsaktion Ukraine
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„Nachbar in Not“

Caritas: „Solidarität für Ukraine hochhalten“

Vor mehr als zwei Jahren hat die Invasion russischer Truppen in die Ukraine begonnen. Unmittelbar nach Kriegsbeginn starteten „Nachbar in Not“ und der ORF einen Spendenaufruf und einen Hilfseinsatz, der bisher einzigartig ist. Der Tiroler Andreas Knapp ist bei der Caritas für Internationale Programme zuständig und besuchte vor kurzem die Ukraine.

Es sind erschütternde Meldungen, die uns Tag für Tag von den Kriegsherden erreichen. Alleine in der Ukraine benötigen laut den Vereinten Nationen mehr als 40 Prozent der Menschen humanitäre Hilfe. 1.200 medizinische Einrichtungen und knapp 4.000 Bildungseinrichtungen wurden seit Kriegsbeginn Ende Februar 2022 zerstört. Davon betroffen sind fünf Millionen Kinder. Genaue Opferzahlen sind unbekannt.

TV-Hinweis:

Andreas Knapp ist am Freitag Studiogast in „Tirol heute“, ab 19.00 Uhr in ORF 2 / ORF On

Durch die Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher stehen der Hilfsaktion „Nachbar in Not“ jedenfalls über 103 Millionen Euro für die Ukrainehilfe zur Verfügung. Weitere sechs Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds wurden von der Bundesregierung im Juni dieses Jahres beschlossen.

Breite Palette an Hilfsprojekten

Die Hilfe von „Nachbar in Not“ kommt an und wird in drei Bereiche gegliedert, erzählt Andreas Knapp. Der Generalsekretär für Internationale Programme ist auch stellvertretender Generalsekretär der Caritas Österreich. Er besuchte vor kurzem Hilfsprojekte in den ukrainischen Städten Odessa und Kiew.

Andreas Knapp Caritas
Caritas
Der Tiroler Andreas Knapp ist Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas

Die Hilfsarbeit beginnt bei der absoluten Nothilfe an der Frontlinie, sagt Knapp. „Da geht es wirklich um das Bereitstellen des Lebensnotwendigen wie Nahrungsmittel, Wasser, aber auch um mobile Krankenpflege für ältere, bettlägerige Menschen.“ Der zweite Bereich umfasse die großflächige Arbeit im Rest des Landes wie die Unterstützung für Binnenvertriebene.

„Da geht es um Unterkünfte und auch ganz stark um die Sozialberatung sowie die Beratung in Krisenzentren, vor allem auch die Unterstützung von Kindern.“ Das dritte Tätigkeitsfeld sei der Versuch, Menschen wieder von der humanitären Hilfe unabhängig zu machen. Dadurch sollen sie befähigt werden, sich wieder selbst eine Lebensgrundlage schaffen zu können.

„Solidarität weiter hochhalten“

Je länger dieser furchtbare Krieg andauert, desto kriegsmüder wird man. Spenden werden weiterhin benötigt. Hier baut Österreich auf einen „hohen Grundwasserspiegel der Solidarität“, wie es der ehemalige Caritaspräsident Michael Landau zum Ausdruck brachte. „Wir wollen diesen Grundwasserspiegel weiterhin hochhalten, indem wir auch positiv darauf hinweisen, dass die Hilfe wirklich wirkt“, meint Knapp. Gerade in so multiplen Krisen sei die Hilfe ein positiver, emotionaler Anker. „Und das können wir als Caritas sein.“

Insgesamt konnte im Rahmen von „Nachbar in Not“ bereits mehr als 2,3 Millionen Menschen in der Ukraine geholfen werden. Bei den Hilfsprojekten sind verschiedene Organisationen beteiligt. Dazu gehören neben der Caritas das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, CARE, die Diakonie, das Hilfswerk International, die Malteser und die Volkshilfe.