Zu Füßen des Piz Buin, wo sich heute der Ochsentaler Gletscher erstreckt, stand vor 7.000 Jahren ein Wald. Das zurückweichende Eis gibt immer wieder Reste uralter Bäume frei. Auch damals war ein Klimawandel schuld daran, und trotzdem sei die Situation jetzt anders, sagt Braumann. Der Unterschied sei die Schnelligkeit, mit der sich jetzt der alpine Raum verändere, so die Gletscherforscherin.
Quarzgestein gibt Aufschluss über Eisgrenzen
Braumann erforscht den Gletscherschwund in den Alpen mit Hilfe der „Oberflächenexpositionsdatierung“. Mit dieser Methode kann man den Rückzug von Eisflächen viel genauer nachvollziehen als bisher und gewinnt wichtige Einblicke in das Klimasystem unseres Planeten.
Braumann sucht in Gletschergebieten gezielt nach Quarzgestein und zwar möglichst dicht an ehemaligen Eisgrenzen. Quarz reagiert mit kosmischer Strahlung, sobald der schützende Eispanzer darüber geschmolzen ist. So kann man heute viel genauer rekonstruieren, wie sich das Klima gewandelt hat, und man weiß, es wandelt sich heute zu schnell, viel zu schnell. Dem größten Gletscher Vorarlbergs gibt Braumann gerade noch fünf Dekaden.
Braumann erhielt Montafoner Wissenschaftspreis
Alle zwei Jahre verleiht der Stand Montafon einen Wissenschaftspreis, und diesmal ging er an die junge Diplomingenieurin Braumann von der Universität für Bodenkultur in Wien.