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Pecik zieht sich bei Ascom zurück | kurier.at
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Samstag, 26. Mai 2007 | Schriftgröße: AAA

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Pecik zieht sich bei Ascom zurück

Der Österreicher ist erst im Jänner beim Schweizer Technologiekonzern eingestiegen. Nun hat die Zürcher Kantonalbank seine Anteile gekauft.

reuters Ronny Pecik will über die Gründe für den Ausstieg vorerst nichts sagen. Die österreichische Beteiligungsgesellschaft Victory zieht sich aus dem Berner Technologiekonzern Ascom zurück. Die Gesellschaft der beiden Financiers Ronny Pecik und Georg Stumpf verkaufte ihren Ascom-Anteil an die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Zur Begründung des Ausstiegs will Victory zu einem späteren Zeitpunkt Stellung nehmen, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Victory halte ab Mittwoch weder Short- noch Longpositionen an Ascom, hieß es. Der Ausstieg sei endgültig. Ein Wiedereinstieg sei nicht geplant, so ein Sprecher.

Starker Aktienkurs

Die ZKB hält neu eine Beteiligung von 20,11 Prozent an Ascom. Victory hatte per 1. März einen Stimmrechtsanteil von 24,77 Prozent an Ascom gemeldet. Die österreichischen Investoren waren erst im Jänner bei Ascom eingestiegen. Daneben kontrolliert Victory in der Schweiz auch den Mischkonzern OC Oerlikon und hält gemeinsam mit dem russischen Milliardär Viktor Vekselberg 32 Prozent am Technologiekonzern Sulzer.

Als Grund für den Ausstieg sehen Experten die beschränkten Überschneidungen von Ascom mit den übrigen Konzernen, an denen Victory Beteiligungen hält. Die Produkte und Märkte seien im Vergleich zu Oerlikon und Sulzer zu verschieden, hieß es bei Beobachtern. Ein zusätzliches Motiv für den Ausstieg könnte der starke Aktienkurs sein. Investor Ronny Pecik hatte unlängst erklärt, der Kursanstieg bei Ascom habe ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Übernahme der Mehrheit an Ascom sei zu teuer geworden.

Pecik war sich zudem mit dem Ascom-Verwaltungsrat in die Haare geraten, weil dieser Konzernchef Rudolf Hadorn Mitte Februar entlassen hatte. Das von Juhani Anttila präsidierte Aufsichtsgremium warf Hadorn vor, mit Pecik über einen Machtwechsel im Verwaltungsrat verhandelt zu haben.

Schlagzeilen im März

Bereits im März hatten Victory-Deals mit Ascom-Papieren Schlagzeilen gemacht. Im Jänne gab Victory bekannt, 20,1 Prozent erworben zu haben. Anfang März kam es dann zu einer Bewegung im Aktionariat, die noch heute nicht geklärt ist. Victory senkte am 1. März zunächst ihren ursprünglichen Anteil von 20,1 Prozent auf 9,5 Prozent, stockte ihn gleichentags aber wieder auf 24,77 Prozent auf. Offenbar hatte Victory ein Ascom- Paket kurzzeitig außerbörslich an die ZKB verschoben. Die Transaktionen haben eine Untersuchung der Eidg. Bankenkommission (EBK) auf den Plan gerufen.

Wegen des Einstiegs der Investorengruppe bei Sulzer war die Zürcher Kantonalbank zuletzt heftig unter Druck geraten. Der Bank wurde vorgeworfen, Vekselberg und Victory Schützenhilfe bei dem Aufbau einer Beteiligung an Sulzer geleistet zu haben. Anfang Mai hat der bisherige Chef der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Hans Vögeli, deshalb vorzeitig sein Amt zurückgelegt.

Artikel vom 23.05.2007, 21:53 | apa, sda | kl

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