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Stand: 02.06.2005

Familientreffen

Die Kissingers in Bad Kissingen

Heute leben die Mitglieder der Familie Kissinger in aller Welt verstreut - zum Familientreffen reisten sie aus acht Ländern an. Nur er kann nicht dabei sein: Henry Kissinger, früherer US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger. Dafür sind rund 60 Mitglieder der weit verzweigten Familie zum Familientreffen nach Bad Kissingen gekommen - der Ort, der ihnen den Nachnamen bescherte.

Henry Kissinger mit seinen Eltern Hilda und Louis 1975 in Fürth © dpa
Henry Kissinger mit seinen Eltern Hilda und Louis 1975 in Fürth
Der erste, der ab 1817 den Familiennamen "Kissinger" führte, war ein gebürtiger Kleineibstädter namens Meyer Löb. Er war 1795 in die Kurstadt gekommen, um sich dort zu verheiraten. Da damals Juden keine Nachnamen (im deutschen Sinn) trugen, war es nicht unüblich, dass sie den Namen ihrer Heimatstadt annahmen. Während Meyer Löb Bad Kissingen allerdings später wieder verließ und nach Rödelsee umsiedelte, blieb sein zweiter Sohn Löb seiner Geburtsstadt treu.

Nazizeit brachte das Ende

Porträt

Im Dossier "Jüdisches Leben in Bayern" finden Sie ein ausführliches Porträt von Henry Kissinger - Advokat der Fluchtburg

Dessen Sohn Max und Enkel Albert brachten es später mit einer Herrenkonfektion und einer Maßschneiderei am Marktplatz zu Ansehen. Die Nazizeit brachte das Ende des blühenden Geschäfts und auch der aufstrebenden Familiengeschichte in der unterfränkischen Stadt. Einige Familienmitglieder wanderten nach Palästina aus, einige kamen in den Vernichtungslagern ums Leben, darunter auch eine Tante Henry Kissingers. Bei dieser war der 1923 in Fürth geborene spätere US-Diplomat in seiner Jugend oft zu Besuch gewesen.


 
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