(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Franzosen konstruieren schadstoffarmen Luftmotor | tagesschau.de
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20081013073710/http://www.tagesschau.de:80/wirtschaft/luftauto2.html

zum Inhalt
zur Hauptnavigation
Weitere Inhalte

Hinweis: Sie können diesen Hinweis sehen, da Sie entweder die Darstellung von CSS-Dateien in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht XHTML-standardkonform ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben in den CSS-Dateien 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum neuen tagesschau.de-Design

13.10.2008
Inhalt
Wirtschaft Auto fährt mit Kompressionsmotor

Nichts als Luft im Tank

Öl wird zu Rekordpreisen gehandelt und ein Liter Benzin könnte in Zukunft rund zwei Euro kosten. Und Ökologie ist außerdem ziemlich in. Da wäre es gut, ein Auto zu besitzen, das nur Luft im Tank braucht! Genau so ein Vehikel will eine französische Firma ab nächstem Jahr auf den Markt bringen. Der "OneCAT" soll nur 3500 Euro kosten und so gut wie keine Luftverschmutzung verursachen.

Von Anke Schaefer, ARD-Hörfunkstudio Paris

Ein Formel-Eins-Rennen wird man in dieser eckigen Kiste mit vier Rädern wohl kaum gewinnen können, aber mit 110 Kilometern pro Stunde wird man auch nicht der Langsamste auf Frankreichs Straßen sein. Und das, obwohl das revolutionäre Automobil, an dessen Entwicklung eine Firma in der Nähe von Nizza schon seit 10 Jahren arbeitet, kaum Kosten verursacht und keine - oder zumindest nur äußerst wenig Schadstoffe ausstoßen soll.

Zeichnung des Fahrzeugs "OneCAT" [Bildunterschrift: So soll "OneCAT" nach einer Studie des Herstellers aussehen. ]

Wie das geht? Mit einem Motor, der nur mit Luft angetrieben wird, genauer: mit komprimierter Luft. Das System, sagen die Ingenieure, ist simpel. Cyril Nègre, südfranzösischer Autobauer, erklärt es: "Man komprimiert die Luft in Kammern, dann weitet sie sich im Motor wieder aus und das erzeugt Kraft und die treibt den Motor an. Das ist sehr einfach."

Allerdings wird man mit einem Tank voll Luft nur etwa 80 Kilometer weiter kommen und müsste dann eine Steckdose anfahren, um in fünfeinhalb Stunden neue Druckluft zu erzeugen. Weil das nur wenige Menschen praktisch finden werden, soll der "OneCAT" - so heißt diese französische Innovation - auch in einer Version verkauft werden, die während der Fahrt Benzin nutzt, um neue Druckluft zu erzeugen: aber nur ganz wenig Benzin, weniger als zwei Liter auf 100 Kilometer.

Crashtest? Kein Problem!

Zeichnung des "OneCAT" Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Der "OneCAT" soll so gut wie keine Luftverschmutzung verursachen. ]
Das klingt soweit gut, allerdings muss der "OneCAT" noch eine wichtige Hürde nehmen: Er muss die Crashtests überstehen und auch sonst alle europäischen Normen erfüllen. Doch Erfinder Guy Nègre hat da keine Bedenken: "Wir haben das in Computerprogrammen schon simuliert, da gibt es keine wirklich großen Probleme - und was den Schadstoffausstoß betrifft, stehen wir sehr, sehr gut da."

Nur 3500 Euro soll der "OneCAT" kosten. Die erste Fabrik wird derzeit in der Nähe von Nizza eingerichtet - denn auch was die Herstellung betrifft, wollen die französischen Erfinder neue Wege gehen: "Wir wollen ein weltweit einzigartiges System zur Fabrikation unserer Autos aufbauen: Sie sollen direkt beim Vertragshändler gebaut werden. Die ersten Modelle werden in wirklich kleinen Fabriken gebaut, in einem Rhythmus von einem Auto in einer halben Stunde. In Frankreich soll es 21 solcher Fabriken bzw. Händler geben", sagt Nègre.

Das Kapital kommt aus Indien

Vor einem Jahr haben die Franzosen mit dem indischen Autobauer Tata-Motors einen Vertrag abgeschlossen, der will das Ökoauto in Indien verkaufen und diese Kooperation sorgt für das Geld, das die Entwicklung der neuen Technologie kostet. Dieses Jahr wird man - wenn alles nach Plan läuft - die ersten Prototypen auf französischen Straßen sichten können und nächstes Jahr soll das Luftauto für die ersten Kunden kommerziell zu haben sein.

Stand: 03.01.2008 21:19 Uhr
tagesschau.de ist für den Inhalt externer Links nicht verantwortlich.
 
 
© tagesschau.de