FTD-Blog Quatre-Septembre
Meier | 23. Juli 2008 23:22 Uhr
Natürlich kann man jetzt zum Marsfeld gehen. Aber nach all der Nähe scheint es nun angeraten, sich den Fortgang der Dinge aus der Ferne anzuschauen. Hoch nach Belleville, wo man oberhalb des Parc de Belleville einen wunderbaren und weithin unbekannten Blick über die Stadt hat! In einem nur drei Schritte breiten Haus bietet eine kleine charmante algerische Bäckerei...
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Meier | 23. Juli 2008 22:33 Uhr
Die Garden Party des Präsidenten ist ein Mythos. Jeder sagt Garden Party in Frankreich, dabei steht auf der Einladung gar nicht Garden Party. "Der Präsident der Republik und Madame Carla Sarkozy bitten Monsieur XY ihnen die Ehre seiner Anwesenheit zu erweisen bei dem Empfang, den sie anlässlich des Nationalfeiertags im Élysée-Palast geben, am Montag 14. Juli um 12...
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Meier | 23. Juli 2008 00:59 Uhr
Bis acht Uhr muss man seinen Platz auf der Tribüne einnehmen. Doch auf die Ränge auf dem Place de la Condorde scheint bereits die Sonne. Und diese Stunde erlaubt einen ausgedehnten Blick auf die leergeräumte stille Stadt unter einem hellblauen, unschuldigen Himmel. Wie majestätisch Paris ohne Autos aussieht! Wie frisch der Morgen riecht, wenn keine Vespas über den Platz...
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Meier | 16. Juli 2008 00:12 Uhr
Die Schlange die Rue Rivoli stadteinwärts ist vielleicht fünfhundert Meter lang. Sie blockiert die ganze Busspur und wenn man sich nachts um helf elf hinten anstellt, bleibt man nicht lange der Letzte. Bald sind es hinter uns auch noch über hundert Meter. Vor uns sind V. und E., Kosmetikerinnen aus Paris. "Letztes Jahr war die Schlange nur halb so lang," erzählt...
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Meier | 16. Juli 2008 00:05 Uhr
Wie ein Bloggerkollege neulich schrieb, verhält es sich mit dem Bloggen so wie mit dem Joggen. Entweder man macht es täglich. Oder gar nicht. Je länger man die guten Vorsätze vernachlässigt, desto schwerer ist es, wieder anzufangen. So schwer ist es auch wieder nicht. Nach einer kleinen Pause, die ich zu entschuldigen bitte, verspreche ich ab sofort wieder regelmäßige...
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Meier | 22. Februar 2008 20:05 Uhr
Sie haben silberne Helme mit goldenem Schmuck. Ihre Uniform ist
gestärkt, ihr Blick unbeeindruckt und wenn sie gleich ihre Schwerter
präsentieren, zu Ehren des Präsidenten, dann müssen sie aufpassen, dass die Spitzen nicht an die Decke stoßen.
So eng ist es unten im Keller des Hôtel des Invalides, auf dessen
Gelände heute die ehrwürdige republikanische Garde eingeritten...
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Meier | 08. Januar 2008 20:29 Uhr
David Martinon sitzt abseits an der linken Seite ganz vorn, reckt seinen Hals und lässt seinen Blick nicht vom Chef. Keinen Millimeter rückt er, keinen Moment zuckt er, nicht mal am Anfang, als Nicolas Sarkozy noch ein bisschen fahrig und wuschig über das lange Manuskript hinwegliest. Es dauert über eine Stunde, bis David Martinon eine geringe Regung zeigt, als er leicht...
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Meier | 21. Dezember 2007 21:04 Uhr
Am ersten Tag des großen Streiks liegt noch warmer Herbstduft in der
Luft. Die Straßen der Stadt sind gepackt voll. Über dem Arc de Triomphe
steht in der Dämmerung schon der Mond. Plötzlich schwillt das
Hupkonzert an. In Minutenfrist riegelt die Polizei hinter dem Place de
la Concorde die Champs Élysées ab. Auch von der anderen Seite versiegt
der Strom der Autos....
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Meier | 21. Dezember 2007 18:13 Uhr
Die Tür zum Büro von Bernard Kouchner ist vielleicht vier oder fünf Meter hoch. Wenn man lange genug durch die hohen Säle des Außenministeriums spaziert ist, erscheint einem die riesige Tür zum Ministerbüro ebenso normal, wie die in Frack gekleideten Saaldiener mit ihren Silberketten, wie die barocken Wulste, die sich von den Decken wölben, wie das zarte Glöckchen, das im...
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Meier | 21. Dezember 2007 14:13 Uhr
Selten hat ein Beitrag auf diesen Seiten so viele Reaktionen, Nachfragen, so viel Anteilnahme per Mail ausgelöst, wie die kleine Episode mit DHL (nur wenige der Reaktionen sind leider in den Kommentaren nachzulesen, warum das so ist, steht dort) . Zur Erinnerung, DHL, das ist jene Tochter der Deutschen Post, die laut dieser "weltweit als Synonym für Zuverlässigkeit,...
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Meier | 12. Dezember 2007 20:58 Uhr
Womöglich ist es kein Zufall, dass die vielleicht schonungsloseste Analyse der Ursachen für die soziale Krise in Frankreich und die jüngsten Krawalle in Villiers-le-Bel in einer internationalen Zeitung stand. Der französische Autor Guy Sorman veröffentlichte sie vergangene Woche im "Wall Street Journal" unter dem Titel "Apartheid à la Française". Die...
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Meier | 11. Dezember 2007 18:51 Uhr
Die Sache mit dem Fußball treibt Nicolas Sarkozy offenbar um. Als der Präsident vergangene Woche in seinem großen TV-Interview zu den Krawallen von Villiers-le-Bel Auskunft gab zur Krise in den Vorstädten, sagte er es erneut. "Polizisten sollen nicht mit den Jugendlichen Fußballspielen, sie sollen die Verbrecher verfolgen." Der schneidige Ton, in dem Sarkozy...
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Meier | 02. Dezember 2007 01:22 Uhr
Ach es ist so herrlich in der modernen Welt, dass man immer so viele Möglichkeiten hat! Was man alles machen kann, um zu verhindern, dass aus einer etwas kniffligen Situation eine tragische wird! Zum Beispiel wenn man am Mittwoch feststellt, dass jener Pass, den man für eine wichtige Reise braucht, die Sonntag von Paris aus startet, dass dieser Pass nicht in Paris,...
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Meier | 01. Dezember 2007 23:47 Uhr
Längst hat nach der Krawallnacht im Pariser Vorort Villiers-le-Bel das große Deuten angefangen. Doch je mehr Erklärungen ich lese, desto mehr Zweifel habe ich an der Schlüssigkeit der verschiedenen Deutungsmuster. Ich bin mir auch nicht sicher, wie weit die Folgerungen des Schriftstellers Marek Halter tragen, der sich mit der Integrationspolitik in Frankreich...
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Meier | 27. November 2007 13:23 Uhr
Auch diese spezielle Nacht von Villiers-le-Bel beginnt, wie wahrscheinlich viele Nächte in der Kleinstadt rund 20 Kilometer nördlich von Paris. Still liegen die Straßen mit den kleinen Häusern da, Vorhänge werden zeitig zugezogen, vereinzelt kommen ein paar Frauen von der Bahnstation am Ortsrand, auf dem Kopf große blaue Taschen von Ikea, die längst mit Lebensmitteln und...
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