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Peter Drucker | www.peterdrucker.at
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  Biographie
Wie Drucker bei General Motors das Management erfand

 
 
Bereits 1937 hatte sich Drucker in den USA niedergelassen, wo er zunächst als Korrespondent für eine Gruppe von britischen Zeitungen und später als freier Journalist, vorwiegend für Harper's, aber auch für die Washington Post arbeitete. Anfang der Vierzigerjahre begann er darüber hinaus Politikwissenschaft und Philosophie am Bennington College in Vermont zu lehren, wo er Teil eines hochkarätig besetzten Lehrkörpers war, zu dem auch der Psychoanalytiker Erich Fromm und der Architekt Richard Neutra zählten.

Zu dieser Zeit nahm auch Druckers Tätigkeit als Unternehmensberater ihren Anfang: 1942 hatte er sich in seinem Buch "The Future of Industrial Man" (dt.: "Die Zukunft der Industriegesellschaft") mit der Entwicklung der Gesellschaft im 20. Jahrhundert befasst und war dabei zu dem Schluß gekommen, dass sich die Gesellschaft in den industrialisierten Staaten zu einer "Gesellschaft der Organisationen" gewandelt hatte. Drucker interessierte dabei vorrangig der politische Aspekt, denn die Entscheidungsträger in diesen Organisationen übten gesellschaftliche Macht aus, die Drucker nicht definiert und legitimiert sah. Aber auch eine historisch neuartige Erscheinung fand dabei sein Interesse: das Großunternehmen. Als Folge des Buches bekam Drucker 1943 von General Motors den Auftrag, das - damals weltgrößte - Unternehmen zwei Jahre lang einer sozialwissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Fast zwei Jahre lang nahm er an allen Vorstandssitzungen teil, analysierte er Entscheidungsprozesse und Produktionsabläufe, führte er zahllose Gespäche mit Spitzenmanagern, Abteilungsleitern und einfachen Arbeitern. 1946 publizierte Drucker die Ergebnisse seiner Studie unter dem Titel "Concept of the Corporation" (dt.: "Das Großunternehmen") und legte damit den Grundstein zum Management als wissenschaftliche Disziplin.

Seitdem hat Drucker nahezu alle großen Unternehmen wie General Electric, Coca-Cola, Citicorp, IBM und Intel, aber auch zahlreiche Regierungsbehörden und nichtstaatliche Organisationen im In- und Ausland beraten. Seit den Vierzigerjahren hat Drucker nahezu alle Schlüsselfiguren der amerikanischen Wirtschaft persönlich kennengelernt und auch beraten. Angefangen bei Alfred Sloan, den legendären ersten Generaldirektor von General Motors und seinen Mitarbeiter Charles E. Wilson, der bei GM das Modell der Pensionsfonds entwickelte, bis zu den heutigen Industriekapitänen wie Jack Welch von General Electric und Andrew Grove von Intel. Beide äußerten sich 1997 in einer Titelgeschichte des amerikanischen Wirtschaftsmagazins Forbes in höchsten Tönen über Drucker, Grove wurde mit den Worten zitiert: "Drucker is a hero of mine. He writes and thinks with such exquisite clarity - a standout among a bunch of muddled fad mongers."

Drucker gilt heute weltweit als "Doyen der Unternehmensberater" und "Guru der Management-Gurus" - was in der Welt des Managements mit ihrer Inflation an "Gurus" und ihren schnell wechselnden "Mega-Trends" eine besondere Leistung darstellt. Als Buchautor wie auch als Kolumnist des Wall Street Journal und regelmäßiger Mitarbeiter der Harvard Business Review hat Drucker alle wichtigen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte frühzeitig erkannt: Privatisierung und Dezentralisierung, den Siegeszug der Pensionsfonds, den Aufstieg Japans zur wirtschaftlichen Weltmacht, die entscheidende Bedeutung des Marketings, das Zeitmanagement und die Entstehung der Wissensgesellschaft mit ihrer Notwendigkeit des lebenslangen Lernens.

>> Wie Drucker in Claremont lebt und arbeitet

 
 



Alfred P. Sloan (1875-1966), legendärer Firmenchef von General Motors