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TIMESTAMPS
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Leitartikel
Verteidigungsminister de Maizière muss die Bundeswehr verkleinern, das gilt auch für die Neuanschaffungen. Daher will er EADS weniger Eurofighter abkaufen als vertraglich vereinbart. Der Rüstungskonzern sollte das akzeptieren - denn im Gegenzug winken unverhoffte Gelder für Zukunftsprojekte.
Vertrag ist Vertrag. Mit dieser Haltung könnten die Manager des Rüstungskonzerns EADS in die Gespräche mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière gehen. Der will einen Liefervertrag für den Eurofighter zulasten der Industrie ändern und deutlich weniger Kampfflugzeuge abnehmen als einst fest vereinbart. Aber für EADS wäre ein striktes Beharren auf den Verträgen äußerst unklug.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière will auf weniger Kampfjets vom Typ Eurofighter abnehmen als vereinbart
Staat und Rüstungswirtschaft lassen sich seit jeher auf eine besonders enge Symbiose ein, Marktgesetze greifen hier kaum. Im milliardenschweren und sensiblen Geschäft mit der Sicherheit binden sich beide Seiten auf viele Jahre. EADS hat davon in der Vergangenheit häufig genug profitiert, nicht zuletzt bei der Durchsetzung finanzieller Nachforderungen für das Militärtransportflugzeug A400M.
Nun läuft es umgekehrt, nun verlangt de Maizière Flexibilität von seinem Hoflieferanten. Dahinter steht die Neuausrichtung in der Verteidigungspolitik. Die Bundeswehr steht vor radikalen Veränderungen, der Umbau von einer Freiwilligenarmee zu einer Truppe aus flexibel einsetzbaren Berufssoldaten für weltweite Einsätze macht manches Kriegsgerät obsolet und anderes wiederum notwendig.
Weil nun aber 95 Prozent des Wehretats fest gebunden sind, schlägt der Minister der Rüstungsindustrie ein faires Tauschgeschäft vor: Kürzungen bei laufenden Projekten wie dem Eurofighter, dafür Investitionen in neue, für die sonst kein Geld da wäre. Alternativen gibt es nicht, eine Erhöhung des Beschaffungsetats ist aus haushaltspolitischen Gründen ausgeschlossen.
Besser, EADS akzeptiert dies. Ansonsten hat der Verteidigungsminister erst recht keinen Spielraum bei Talarion, dem Zukunftsprojekt von EADS. Den Rüstungsmanagern sollte klar sein: Beides zusammen, die Entwicklung der Hightechdrohne und die Abnahme der restlichen Eurofighter, geht nicht.
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