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Aldi-Bilanz 2010: Gewinnsprung im Norden
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Aldi-Bilanz 2010: Gewinnsprung im Norden



Aldi Nord steigert Gewinn um mehr als 20 Prozent

Mit stagnierender Verkaufsfläche erneut Zehn-Milliarden-Umsatz knapp verfehlt

Die deutschen Regionalgesellschaften von Aldi Nord steigerten ihren Gesamtumsatz 2010 von 9,93 auf 9,95 Milliarden Euro. Davon schütteten die 35 als GmbH & Co. KG konstruierten rechtlich eigenständigen Gesellschaften insgesamt 295 Millionen (Vorjahr 245 Mio.) an ihre drei Kommanditisten aus. Das entspricht einem Plus von 20,1 Prozent und einer im Einzelhandel überdurchschnittlichen Umsatzrendite von 3,0 Prozent (Vorjahr 2,5).

Dazu kommen zwei selbständige Kaffeeröstereien namens Markus Kaffee GmbH & Co. KG in Herten (Ruhrgebiet) und Weyhe (vor Bremen). Deren Zahlen muss Aldi nicht publizieren, weil dort neben der üblichen GmbH auch die beiden Gründersöhne Theo (61) und Berthold Albrecht (57) als Komplementäre persönlich haften.

Kommanditisten aller 37 GmbH & Co. KG sind die Markus-Stiftung (61 %) sowie die Lukas-Stiftung und die Jakobus-Stiftung (jeweils 19,5 %), die sich am Sitz der Aldi GmbH u. Co. KG in Nortorf (Schleswig-Holstein) etabliert haben.

Die Regionalgesellschaften von Aldi Nord betreiben insgesamt 2.520 Discountmärkte, davon 1.763 in Nordwestdeutschland und 757 (Vorjahr 759) in den neuen Bundesländern. Sie beschäftigen insgesamt 23.021 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 19.624 Gehaltsbezieher (Vorjahr 19.612) und 3.397 Lohnempfänger (3.434).

Statistisch erwirtschaftet jeder Aldi-Markt im Norden jeden Monat einen Umsatz in Höhe von 329.000 (Vorjahr 328.000) und einen Gewinn von knapp 10.000 Euro (8.000). Dabei setzen die Läden in den alten Bundesländern mit 368.000 Euro anderthalb Mal so viel um wie jene in den neuen (238.000). Der Gewinn ist mit 12.500 Euro sogar mehr als dreimal so groß wie jenseits der Elbe (3.400). Die Personalaufwendungen erreichen bei Aldi Nord in Ost und West den gleichen Durchschnittswert von mehr als 34.000 Euro per annum.

Die einzelnen Aldi-Gesellschaften firmieren zwar unter demselben Namen und haben identische Kommanditisten, aber sie bilden nach handelsrechtlichen Kriterien keinen Konzern und müssen deshalb keine Konzernbilanz vorlegen. Auch die Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG am Stammsitz Essen ist keine gemeinsame Holding, sondern ganz im Gegenteil eine gemeinsame Tochter der Regionalgesellschaften und der Kaffeeröstereien. Jeder der 37 persönlich haftenden Gesellschafter hält mit rund 2,7 Prozent den gleichen Anteil. Der Umsatz, den die Einkaufsgesellschaft mit ihren Muttergesellschaften addiert, dürfte etwa 300 Millionen Euro erreichen.

Nicht nur den Ruhrpott und Deutschland haben die Aldi-Gründer Karl (92) und Theo Albrecht (1922-2010) brüderlich unter sich aufgeteilt, sondern auch den Rest unseres Planeten. Aldi Nord betreibt außerdem 2.468 Märkte in Belgien (452), Dänemark (255), Frankreich (919), Luxemburg (13), den Niederlanden (493), Polen (58), Portugal (31) und Spanien (247). Dazu kommen 367 Filialen der typisch amerikanischen Marke Trader Joe’s in den USA.

Aldi Süd erzielt Umsatz von mehr als 12,5 Milliarden

Leichter Gewinnrückgang um 2,7 Prozent, aber 16 neue Discountmärkte

Die deutschen Regionalgesellschaften von Aldi Süd steigerten ihren Gesamtumsatz 2010 von 12,2 auf 12,5 Milliarden Euro. Davon wurden 460 Millionen (Vorjahr 472 Mio.) an die vier Kommanditisten der 31 Aldi GmbH & Co. KG ausgeschüttet. Das entspricht einem durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 2,1 Prozent und einer Umsatzrendite von immer noch hervorragenden 3,7 Prozent (Vorjahr 3,9).

Die Regionalgesellschaften in Mülheim an der Ruhr und in Ketsch (bei Mannheim) betreiben eigene Kaffeeröstereien, die den Konzern mit ihren Eigenmarken Amaroy und Tizio aufputschen. Der Umsatz der beiden Produktionsbetriebe in 2010 von zusammen 210,4 Millionen Euro (Vorjahr 178,0) ist in den obigen Zahlen enthalten.

Kommanditisten der südlichen Regionalgesellschaften sind die Siepmann-Stiftung im bayerischen Eichenau (74,25 %) und die Carolus-Stiftung in Donaueschingen (12,375 %) sowie die Billen GmbH (12,375 %) und Fenten GmbH (1 %) in Mülheim. Gesellschafter von Billen und Fenten ist wiederum die Carolus-Stiftung.

Die Regionalgesellschaften von Aldi Süd betreiben insgesamt 1.791 Discountmärkte (Vorjahr 1.775) südlich des sogenannten Aldi-Äquators. Sie beschäftigen insgesamt 26.193 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 25.960), davon 649 Leitende (685), 19.743 im Verkauf (19.512), 4.776 in Lager und Fuhrpark (4.760), 927 in der Verwaltung (911) sowie 98 in den beiden Kaffeeröstereien (92).

Die Aldi-Filialen in Süddeutschland erlösen im Durchschnitt monatlich einen Umsatz von 573.000 (Vorjahr 567.000) und erzielen ein Ergebnis von 21.000 Euro (22.000). Damit beschäftigt Aldi Süd nicht nur mehr Menschen, sondern erwirtschaftet mit seinen Fachkräften auch in jedem seiner Läden mehr Umsatz und Gewinn als der Zwilling im Norden. Der jährliche Personalaufwand pro Kopf liegt wie im Norden bei 34.000 Euro.

Die Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG von Aldi Süd residiert nur wenige Kilometer von ihrer Essener Namensschwester entfernt in Mülheim. Im Jahr 2010 sorgten dort 609 Beschäftigte (Vorjahr 508) für einen Umsatz von 359 Millionen (331) und einen Überschuss von 495.000 Euro. Wie im Vorjahr wurden davon 16.500 Euro an jeden der 30 Gesellschafter abgeführt. Inzwischen weist auch die Aldi GmbH & Co. KG in Eschweiler dieselbe Gesellschafterstruktur auf und ist wie alle anderen mit etwas mehr als 3,2 Prozent an der gemeinsamen Einkaufsgesellschaft beteiligt. Das gleiche gilt auch für die Energia GmbH & Co. oHG, die ihre Mütter für 144 Millionen Euro (Vorjahr 141) mit Gas, Wasser und Strom versorgt.

Aldi Süd zählt 2.712 internationale Märkte insbesondere im deutschen und englischen Sprachraum, unter den Marken Aldi in Australien (272), Großbritannien (429), Irland (90), Schweiz (152), Ungarn (78) und den USA (1.188) sowie Hofer in Österreich (438) und Slowenien (65). Die fast 10.000 Discountmärkte der beiden verwandten Unternehmensgruppen erzielen weltweit einen Umsatz von 52,8 Milliarden Euro.

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