Opus-Dei-Leiter Alvaro del Portillo wird seliggesprochen
Rom, 5.7.13 (Kipa) Alvaro del Portillo (1914-1994), früherer Leiter des Opus Dei, kann demnächst seliggesprochen werden. Papst Franziskus erkannte in einem Dekret vom Freitag ein Wunder auf Fürsprache Portillos an. Damit steht seiner Seligsprechung nichts mehr im Weg. Insgesamt unterzeichnete der Papst bei einer Audienz für den Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, am Freitag zwölf Dekreten, darunter auch für die Kanonisation seiner Vorgänger Johannes XXIII. (1958-1963) und Johannes Paul II. (1978-2005).
Das Opus Dei, zu Deutsch «Werk Gottes», wurde 1928 von dem inzwischen heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaría Escrivá de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Papst Johannes Paul II. gewährte der Vereinigung 1982 die bislang einmalige Rechtsform einer «Personalprälatur» mit einer gesonderten Priesterausbildung. An ihrer Spitze steht ein Bischof; derzeit ist dies der Spanier Javier Echevarría Rodriguez.
Dem Opus Dei gehören nach eigenen Angaben weltweit 87.000 Mitglieder an. Die weitaus meisten Mitglieder sind Laien. Die rund 1.800 Priester, die sich zum Opus Dei bekennen, sind in der «Priesterlichen Gemeinschaft vom Heiligen Kreuz» zusammengefasst. Darüber hinaus spricht das Werk von weltweit mehreren hunderttausend «Freunden» und «Unterstützern». Sie nehmen an geistlichen Übungen teil und spenden für die Arbeit des Werkes.
Kritik am Werk
Die Mitglieder sind angehalten, ihr gesamtes Leben zu heiligen – auch durch Askese und körperliche Kasteiung. Nicht die Weltflucht gilt als Ideal, vielmehr soll die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben geprägt werden. Kritiker werfen dem Opus Dei Elitedenken, eine Erziehung zu blindem Gehorsam und sektenhafte Strukturen vor. Das Wirken der Organisation widerspreche Werten wie Freiheit, Mündigkeit und Gleichberechtigung. Das Werk unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom. (kipa/cic/am)