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Erwin Ziller Flugunfall Luftwaffe Horten Ho IX Ho 229
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Horten Ho 229 V-2 (Ho IX V 2) der Absturz

"Bericht über den Flugunfall"

 

Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild von den Ereignissen am 18.02.1945 und von den Erprobungsflugplatz im Vorfeld.

 


Der erste Testflug des düsengetriebenen Nurflüglers  fand am 02.02.1945 in Oranienburg statt. Er dauerte 30 Minuten und verlief ohne Probleme. Am darauffolgenden Tag startete Ziller zum zweiten Testflug, der ebenfalls ohne Zwischenfälle verlief, bis auf die Tatsache, dass Ziller den Bänderbremsschirm etwas zu früh auslöste. Dies führte zu einer harten Sacklandung. Die erforderliche Reparatur am Hauptfahrwerk verzögerte den nächsten Testflug bis zum 18.02.1945. Nach den Reparaturen galt eine ausdrückliche Weisung daß ohne wenigstens einen der Horten Brüder das Flugzeug nicht gestartet werden durfte. Ziller startete trotzdem ! Man kann nur mutmaßen ob die anrückenden Sowjets und eine schnellstmögliche Abnahmereife des Flugzeugs Zillers Grund zum Start gewesen waren.

 


Die bisher einzige bekannte Flugaufnahme der Horten IX V 2,
mit Erwin Ziller als Piloten.

 

18.02.1945 3.Testflug

 

Die Wetterbedingungen konnten an diesem Tag nicht als optimal angesehen werden. Bei diesem dritten Testflug sollte eine Geschwindigkeit etwas höher ausgedehnt werden, auf ca. 850 bis 900 km/h. Die Maschine startete um 14:15 Uhr und stürmte mit einem Steigwinkel von 35 Grad in den Himmel. Anfänglich verliefen die Geschwindigkeitstests in verschiedenen Flughöhen problemlos. Nach etwa 45 Minuten drückte er aus grosser Höhe kommend die Maschine ca. 800 m über den Boden mehrmals an, um sie gleich danach wieder abzufangen. Offenbar versuchte er ein ausgefallenes Triebwerk wieder in Gang zu bekommen. Schon in 400 m Höhe fuhr das Fahrwerk aus, das Flugzeug wurde langsamer. Dann ein aufheulendes Turbinengeräusch, die Maschine kurvte plötzlich auf den Kopf gehend mit 20 Grad Schräglage in einen rechten Vollkreis ein. Die Maschine wurde immer schneller, flog mit zunehmender Schräglage in einen zweiten und dritten Vollkreis und schlug zu Beginn des vierten Kreises auf einer hart gefrorenen Wiese am Ortsrand von Germendorf  hinter dem Bahndamm auf. Das rechte Triebwerk hatte schon bei den Testläufen nicht einwandfrei funktioniert und der zur technischen Betreuung anwesende Techniker meinte, eigentlich müsse es ausgewechselt werden. Aber an Ersatz war nicht zu denken und so musste man mit dem auskommen, was man gerade hatte.Das Flugzeug war bis auf die Turbine und die Plexi-Cockpithaube völlig zerfetzt. Ziller wurde beim Aufschlag aus der Maschine geschleudert und prallte gegen einen Obstbaum, er war sofort tot. Weshalb er den kurz zuvor eingebauten Sprechfunk nicht benutzte, warum er das Fahrwerk nicht eingezogen liess und im Einmotorenflug den Platz zu erreichen versuchte, weiss niemand. Die dicht beieinanderliegenden Triebwerke hätten den Ausfall einer Turbine nicht zum Problem werden lassen können. Weshalb er schliesslich trotz Schleudersitz und Rettungsfallschirm in der Maschine blieb, ja nicht einmal die Cockpithaube abwarf, ist rätselhaft. Wurdeer durch verkokendes Öl ohnmächtig? Wollte er das wertvolle Flugzeug retten? Die leer aus den Trümmern geborgene Pressluftflasche zur Notausfuhr des Fahrwerkes bestätigten den Triebwerksausfall und den damit verbundenen Hydraulikausfall. Das Fahrwerk wurde schlagartig mit der stark bremsenden Abdeckung ausgefahren. Strömungsabriss oder auch Sabotage waren nicht völlig ausgeschlossen. Erwin Ziller hätte sicher eine Antwort darauf gewusst, doch er hatte den Testflug nicht überlebt.

 

Erwin Ziller, Fliegerleutnant

seine Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof der Gemeinde Lehnitz

 


 

Die 2 Schalter für das Notausfahren des Fahrwerks und Landeklappen !

 

 

 

Flugeigenschaften der Ho 229 V 2

 

Zu den Flugeigenschaften der Ho 229 V 2 ist relativ wenig bekannt, da Erwin Ziller wohl nur mit Reimar Horten darüber sprach, und dieser natürlich nie etwas negatives über seine Konstruktion gesagt hat. Allerdings wurde von vielen Seiten (u.a. Gotharer Waggonfabrik) das Fehlen eines konventionellen Seitenleitwerks kritisiert, da dies angeblich wicht war um feindliche Flugzeuge zielsicher anzuvisieren. Selbst Walter Horten wollte später zumindest noch Versuche mit einem solchen Seitenruder vornehmen, Reimar hat sich jedoch immer dagegen gewehrt. Es gab ein Vergleichsfliegen mit einer Me 262 bei der weitestgehend vergleichbare Ergebnisse erzielt wurden, aber die Ho 229 konnte die Me 262 leicht auskurven und schneller steigen - was bei der deutlich geringeren Flächenbelastung auch zu erwarten war.

 

Plankstadt D den 02.02.2007

Maik Swobodan

 



2.-18. Februar 1945

3 Testflüge in einer Horten IX V2.
Die folgenden schwarz-weiß Bilder zeigen die Horten IX V2 die für
einen Testflug Erwin Ziller`s in Oranienburg vorbereitet wird.