Lange herrschte die Meinung, dass Computer zwar recht beeindruckende Dinge leisten können, aber eben nicht zu intuitiven Entscheidungen und Kreativität fähig sind. Das zeigt sich häufig auch in Science Fiction Geschichten, in der künstliche Wesen doch meist recht kühl dargestellt werden. Kann künstliche Intelligenz genauso gut menschliche Kunst erschaffen, wie wir? Auf diese Frage versucht das Google Magenta-Team eine Antwort zu finden. Sie sind eine Gruppe Forscher aus dem Silicon Valley, die zu dem Großkonzern gehören und für ihr Projekt Googles Open Source Tensor-Flow KI-Engine nutzen. Jetzt wurde das erste Musikstück veröffentlicht – geschrieben durch maschinelles Lernen.
Das Stück geht nur rund 90 Sekunden und besteht aus Klaviertönen und einem Trommelschlag. Letzteres fügten die Forscher nachträglich ein, damit die Computergeschaffene Musik etwas harmonischen Rhythmus bekommt. Ansonsten wurde die Musik allein von einer Maschine komponiert, ohne, dass menschliche Hände im Spiel waren. Und rausgekommen, ist eine interessante Verschmelzung von einfachen Klängen, die aber trotzdem voll von komplexen musikalischen Ideen wie Wiederholungen, Form und Gefühl sind.
Man könnte also meinen, der Song wurde mit so etwas wie menschlichen Empfindungen eingespielt. Nein, denn wie auch in anderen KI-Projekten, die auf Deep Learning basieren, wird hier ein neuronales Netzwerk mit großen Datenmengen gefüttert. Daraus lernt das System besser die komplexen Zusammenhänge zu verstehen und letztendlich eigene Arbeiten daraus zu gestalten. Recht beeindruckend, wenn man so darüber nachdenkt!
Laut den Forschern ist das größte Problem die Langform der Arbeit. Maschinengenerierte Musik und Kunst ist in kleinen Stückchen gut, aber es fehlt jede Art von Langfristigkeit. Die Entwickler beim Magenta-Team wollen natürlich weiter an ihrem Projekt arbeiten und es verbessern. Sie betonen an dieser Stelle aber, dass es nicht ihr Ziel ist, menschliche Musiker überflüssig zu machen. Die Forscher hoffen, dass Künstler die Ergebnisse ihrer Arbeit eher als ein neues Werkzeug für Musik ansehen. Deswegen stellen sie ihre Entwicklungen ja auch als Open Source bereit.
Quelle: digitaltrends