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Leibwächter packt aus: Erich Honecker: So hielt er es mit Frauen, Familie und Autos - FOCUS Online
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Leibwächter packt aus: Erich Honecker: So hielt er es mit Frauen, Familie und Autos
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Archiv Brückner Bernd Brückner (links) mit Erich Honecker (Mitte) und Egon Krenz (rechts)
Ob Jagdausflug, Bad in der Menge, Militärparade oder Staatsbesuch: Bernd Brückner war für Erich Honeckers Sicherheit zuständig, 13 Jahre lang. In seinem Buch „An Honeckers Seite“ schildert er zahlreiche Anekdoten über den mächtigsten Politiker der DDR.

Bernd Brückner (65) kam im November 1976 ins Sicherungskommando Erich Honeckers (1912-1994) und war dreizehn Jahre lang für die Sicherheit des mächtigsten Mannes in der DDR zuständig. „Ich schwamm mit dem Genossen Honecker im Schwarzen Meer, begleitete ihn auf der Jagd, fuhr mit ihm Rad und lieh ihm einmal sogar meine Pistole“, heißt es in Brückners neuem Buch „An Honeckers Seite“  (Das Neue Berlin, 288 Seiten, 16,99 Euro). Darin verrät er auch einiges über den Privatmann Honecker.

Honecker war seiner dritten Frau treu

Das Buch „An Honeckers Seite“ des ehemaligen Leibwächters Bernd Brückner können Sie hier bestellen 

„Margot und Erich Honecker schliefen getrennt“, bestätigt Brückner in seinem Buch. „Das lag nach meinem Eindruck nicht an ihrem Verhältnis, was im Westen immer als gespannt oder gar zerrüttet bezeichnet wurde. Die Ursache war ein gravierender Unterschied im Lebens- und Arbeitsrhythmus. Erich Honecker arbeitet bis tief in die Nacht, da schlief seine Frau schon längst. Und Margot Honecker fuhr morgens als Erste durchs Tor nach Berlin.“

Dazu kam laut Brückner Honeckers Jagdleidenschaft. „Er ging jede Woche mindestens ein Mal, in der Regel aber drei Mal in den Wald und kehrte erst weit nach Sonnenuntergang zurück. Das war in den Sommermonaten nach 23 Uhr. Oft begleitete ihn dabei sein chilenischer Schwiegersohn Leo Yanez, den Tochter Sonja während ihres Studiums in Dresden kennengelernt hatte.“ Gerüchte, Honecker habe illegitime Beziehungen unterhalten, könne er nicht bestätigen, schreibt Brückner. „Ich stelle sie sogar in Abrede.“ In den Jahren, in denen er für Honeckers Sicherheit zuständig war, habe es nicht eine Beziehung gegeben, „die auch nur annähernd Ähnlichkeit mit einer Affäre gehabt hätte.“

So ging er mit dem Tod seiner Enkelin um

„Zugegeben, Honecker wirkte nach außen verschlossen, er ließ selten Gefühle erkennen“, heißt es in „An Honeckers Seite“. „Dennoch war er nicht frei von Gefühlen“ - auch wenn Honecker kein ausgesprochener Familienmensch gewesen sein soll, hegte er Brückner zufolge trotzdem Empfindungen für ihm nahestehende Verwandte. Merklich zugenommen habe dies, als er erstmals Großvater wurde. 1974 brachte seine Tochter Sonja ihren Sohn Roberto zur Welt. Dem temperamentvollen Kind habe der Großvater jeden Wunsch erfüllt. Am 13. Oktober 1985 kam Mariana zur Welt, das zweite Kind der Familie Yanez. „Sie wurde zu Erich Honeckers Sonnenschein.“

Allerdings gab es gesundheitliche Probleme, „oft war sie erkältet.“ Ende Januar 1988 starb Mariana überraschend. Eine öffentliche Mitteilung wollte Honecker nicht. „Er wollte in jeder Situation Stärke zeigen, er war selbst in diesem Augenblick unendlicher Trauer hart gegen sich selbst.“ Bei der Trauerfeier schien „Honecker in sich gekehrt, ohne jedoch zu weinen.“ Brückner habe Honecker nie mit feuchten Augen erlebt, „weder am Grab von Kampfgefährten, denen er sich verbunden fühlte, noch bei Trauerfeiern für Persönlichkeiten wie etwa Olof Palme, für die er menschlich viel empfand.“ Am 30. November 1988 brachte Sonja erneut ein Kind zur Welt, Tochter Vivian.

Zur Familie Honecker gehörte auch Erika, die 1950 geborene Tochter aus Honeckers zweiter Ehe mit Edith Baumann. Seine erste Ehefrau Charlotte Schanuel war nach zwei Ehejahren gestorben. Die Verbindung mit Baumann wurde 1953 geschieden, im Jahr zuvor war Sonja zur Welt gekommen, Honeckers Kind mit Margot. Erikas zwei Töchter wurden behandelt wie die anderen Enkel, Erika genoss die gleiche Aufmerksamkeit wie Sonja, schreibt Brückner über das Verhältnis.

Honecker und die Autos

Honecker hatte zwar einen großen Fuhrpark, „besaß aber keine Fahrerlaubnis und, mit Verlaub, auch kein technisches Gespür oder gar Geschick.“ Anfänglich habe er versucht, die Geländewagen selbst zu steuern, gab es aber bald auf, weil er mit dem Schalten nicht klar kam. Auch mit einem Automatik-Wagen sei er nicht zurecht gekommen. „Er fuhr mitunter mit angezogener Handbremse, was nicht etwa aus Vergesslichkeit geschah, wie es jedem Autofahrer passieren kann, sondern weil ihm die Kraft und die Wucht des Fahrzeugs offenbar Angst bereiteten. Aus diesem Grunde hatte er mitunter gleichzeitig seine Füße auf dem Gas- und auf dem Bremspedal“, schreibt Brückner in seinem Buch.

gm/SpotOn

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Leser-Kommentare (2)

11.05.2014 | Thomas Hempel

Warum sollte man eigentlich dieses ...

Buch noch kaufen, wenn der Großteil dessen eh hier schon sehr ausführlich geschrieben wird. Ein wenig Werbung ist ja gut, aber gleich so viel?

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09.05.2014 | Heike Schneider

Deswegen dachte er wohl auch...

...das Unternehmer in der DDR keine neuen Autos brauchen und das die Waren alle per Fuß kommen. Was sagt Gorbatschow "Die Einzigen die es nicht gemerkt haben waren die Deutschen".

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