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Alfred Adler: "Jeder Mensch strebt nach Macht" – Psychologie Guide
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20180711124612/http://www.psychologie-guide.de:80/alfred-adler-individualpsychologie.html

Alfred Adler: "Jeder Mensch strebt nach Macht"

In seinem Buch „Studie über Minderwertigkeit von Organen“, vertritt Alfred Adler die These, dass die Wahrnehmung des eigenen Körpers ein bedeutender Faktor für die Lebensziele eines Individuums darstellt. Er erkennt im Menschen ein soziales Wesen, das seinen persönlichen Lebensstil an den sozialen Gegebenheiten und dem, was er als individuellen Mangel erfährt, ausrichtet. Das ist die Grundlage seiner Individualpsychologie. In jedem einzelnen Menschen ist laut Alfred Adler das Streben nach Macht und nach einem Gefühl der eigenen Identität determiniert.

Die Entwicklung des Menschen in der Individualpsychologie

Alfred Adler ist wie Sigmund Freud davon überzeugt, dass sich die Psyche in der frühesten Kindheit ausprägt. Seiner Meinung nach entwickelt sich jedes Kind so, wie es zur Kompensation seiner Schwächen am besten ist. Gefühle der Minderwertigkeit zu verdrängen prägen oft das ganze Leben. Der Begriff Minderwertigkeitskomplex stammt von Alfred Adler. Hierbei handelt es sich um ein krankhaftes Streben nach Macht, worunter andere Menschen oder die Gesellschaft leiden.

Soziale Einflüsse prägen nach Alfred Adler die Psyche. Eine Kernaussage der Psychologie Alfred Adlers lautet: „Der Einzelne strebt stets auf ein Ziel zu. Der Mensch wird von seinen Zielen bewusst oder unbewusst angetrieben.“ Die Orientierung auf ein Ziel macht die Psyche des Menschen nahezu unzerstörbar und widerstandsfähig gegen ungewollte Veränderungen. Für Alfred Adler schien es das schwerste für den Menschen zu sein, sich selbst zu erkennen und Fehlverhalten zu ändern.

Alfred Adler betrachtet die Individualpsychologie als Teil des Menschen

Im Gegensatz zu Sigmund Freud war Alfred Adler davon überzeugt, dass das Wissen um die menschliche Natur nicht allein im Elfenbeinturm der Psychologie gedeihen dürfe, sondern jeder Mensch solle über grundlegende psychologische Erkenntnisse verfügen, da ein Mangel auf diesem Gebiet weit reichende, negative Folgen nach sich ziehen könne.

Ein sehr demokratischer Ansatz auf dem sonst eher elitären Gebiet der Wissenschaften. Alfred Adler hat noch weitere bedeutende Bücher geschrieben: „Lebenskenntnis“, „Praxis und Theorie der Individualpsychologie“ und der „Sinn des Lebens“.

Kurzbiographie: Alfred Adler

Alfred Adler wurde 1879 in Wien geboren. Er studierte an der Wiener Universität Medizin. Sein Studium schloss er 1895 ab. Im Jahr 1899 lernte Alfred Adler Sigmund Freud kennen und gehörte bis 1911 der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung an. 1912 gründete er mit Kollegen den Verein für Individualpsychologie und veröffentlichte zu dieser Zeit sein bedeutendes Werk: „Über den nervösen Charakter. Grundzüge einer vergleichenden Individualpsychologie und Psychotherapie“. Er starb 1937 an einem Herzinfarkt.

Von Hans Klumbies

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