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Warum?
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20190220163305/https://www.projektgruppe-zwangsarbeit.de/
Projektgruppe ZwangsarbeitProjektgruppe Zwangsarbeit

Wer das Erinnern nicht kultiviert, fördert das Vergessen.

Zwanzig Millionen Menschen aus ganz Europa mussten während des Zweiten Weltkriegs für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit leisten – zeitweise die Hälfte von ihnen im ländlichen Raum. Männer, Frauen und Kinder wurden aus ihren Heimatländern verschleppt oder als Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge gezwungen, Sklavenarbeit für die selbst ernannten „Herrenmenschen“ zu verrichten. Sie arbeiteten zumeist unter menschenunwürdigen Bedingungen – vor allem in der Rüstungsindustrie und Landwirtschaft, aber auch im Frisörsalon oder im Gasthaus nebenan.

Während die Geschichte und die Geschichten der Zwangsarbeiter in größeren Städten weitgehend erforscht und in Ausstellungen veröffentlicht wurden, hat das Schicksal der Deportierten in den ländlichen Regionen Deutschlands noch wenig Beachtung gefunden.

Es ist längst fünf vor zwölf! Die ehemaligen Zwangsarbeiter, die noch minderjährig waren als sie rekrutiert wurden, sind heute meist über 80 Jahre alt. Sie werden nicht mehr lange von ihren Erfahrungen berichten können. Die Erinnerungen der Zeitzeugen machen Geschichte aber erst lebendig – vor allem für die jüngeren Generationen.

Die Projektgruppe will diejenigen in den kleineren Kommunen unterstützen, die gegen das Vergessen eintreten, die zumeist unausgewerteten Archive vor Ort sichten und in Gesprächen mit den Zeitzeugen die oft ganz eigene „Sklavengeschichte“ der Region aufarbeiten und dokumentieren. Das vom Verein speziell für kleinere Städte und Gemeinden konzipierte Seminar- und Ausstellungsprojekt „...unterm Hakenkreuz – NS-Zwangsarbeit im ländlichen Raum“ soll eine Basis bieten und zugleich Impulse geben für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Geschichte und gelebter Erinnerungskultur vor Ort. Durch ihre Arbeit will die Projektgruppe auch die Traditionslinien heute aktiver rechtsradikaler Gruppen aufzeigen und so aktiv ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz setzen.

 

Erfassungsfoto einer polnischen Zwangsarbeiterin, undatiert. [Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“]

Regionalteil der Ausstellung in Schwandorf (Bayern), 2010. [Projektgruppe „Zwangsarbeit“]