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Einkehrtage
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20200411071656/http://www.chartreux.org:80/de/einkehrtage.php

Kartäuserorden

Einkehrtage

Nur Anwärter auf den Ordensstand, die sich ernsthaft die Frage nach einem möglichen Eintritt in den Kartäuserorden stellen, können nach vorheriger Absprache mit dem jeweiligen Prior oder Novizenmeister Einkehrtage in einem unserer Klöster verbringen (nähere Informationen s.u.).

Geistliche Einkehrzeiten

Unsere Berufung zum einsamen Leben gestattet uns nicht, in unser Kloster auch diejenigen Personen zu Exerzitien aufzunehmen, die lediglich auf der Suche nach geistlicher Erbauung sind. Es gibt jedoch zwei Möglichkeiten, eine Einkehrzeit im Geist des hl. Bruno zu verbringen.

Maison St Bruno

Manche empfinden die Gründung der Maison St. Bruno, in Partnerschaft mit dem Karthäuserorden und der Diözese Belley-Ars verwaltet, als ein Zeichen der Vorsehung und sogar als eine besondere von Gott empfangene Gnade, die gleichsam einen freundschaftlichen Wink des hl. Bruno an seine Freunde im Laienstand darstellt. Die Idee eines solchen Hauses, das ein absolutes Novum in der Geschichte des Kartäuserordens darstellt, wurde dem Generalkapitel im Jahre 2001 unterbreitet und von ihm gutgeheißen, also genau 900 Jahre nach dem Tod des hl. Bruno (6. Oktober 1101 - 2001).

Diese Gemeinschaft kann Männer und Frauen aufnehmen, die eine Zeit der geistlichen Einkehr in einer Kartäuserzelle verbringen möchten. Der gesamte Lebensrhythmus dieses Hauses kommt dem einer richtigen Kartause so nahe wie nur möglich.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf folgender Internetseite : http://selignac.chartreux.org

Einkehrtage der Entscheidung zum Kartäuserleben

Wie schon eingangs erwähnt, erlaubt unsere Berufung zur Einsamkeit uns lediglich, diejenigen Ordensanwärter zu einer geistlichen Einkehrzeit bei uns aufzunehmen, die über eine mögliche Berufung zum Kartäuserleben. nachdenken. Bestimmte Mindestkriterien sind jedoch notwendig, um festzustellen, ob eine solche Einkehrzeit sinnvoll erscheint.

Wenn Sie sich über die Möglichkeit einer solchen Berufung klarwerden wollen, sollten Sie darüber vorher mit Ihrem Beichtvater sprechen, falls Sie einen haben. Seine Zustimmung ist nicht unbedingt notwendig, und Sie bleiben frei in Ihrer Entscheidung, aber wenn möglich, ist es doch zumindest ratsam, so zu verfahren. Anschließend müssen Sie eines unserer Klöster anschreiben und sich dabei in der gebotenen Ausführlichkeit vorstellen, d. h. uns einige Informationen zu Ihrem Alter, Ihrem Bildungsstand, Ihrer derzeitigen familiären und ggf. beruflichen Situation geben. Schließlich sollten Sie vor allem noch etwas über den Weg sagen, der Sie zum Ordensleben (Seit wann tragen Sie sich mit solchen Gedanken? Hatten Sie Kontakt zu anderen Klöstern?) sowie zur Kartause (Wie haben Sie die Kartause kennengelernt? Aus welchen Gründen fühlen Sie sich vom Kartäuserleben angezogen?) geführt hat.

Diejenigen, die Schwierigkeiten haben sollten, dies in schriftlicher Form zu tun, können auch für einen halben Tag persönlich ins Kloster kommen, um mit dem Novizenmeister zu sprechen. Wenn es andere Schwierigkeiten geben sollte, erklären Sie uns Ihre Situation, damit wir überlegen können, wie zu verfahren ist.

Wir möchten ebenfalls gerne zu einem Priester oder Ordensmann Kontakt aufnehmen können, der Sie gut kennt und die Ernsthaftigkeit Ihrer Absichten bestätigen kann. Wenn das Vorhaben, in den Orden einzutreten, über eine gewisse Zeit hinweg von einem Beichtvater begleitet wurde, geben Sie uns am besten seine Adresse oder einen von ihm verfaßten Brief. Dies ist allerdings keine unabdingbare Voraussetzung, da nicht jeder über einen Beichtvater verfügt.

Wenn am Ende dieses ersten Schrittes eine Einkehrzeit möglich scheint, gibt es zwei Alternativen :

  • Wenn Sie eine einfache Kontaktaufnahme wünschen, können wir Ihnen eine einwöchige Einkehrzeit anbieten. Dieser Zeitraum ist jedoch zu kurz, um eine wirkliche Entscheidung fällen zu können.
  • Wenn Sie eine Einkehrzeit zum Zweck der Entscheidung wünschen (d. h. um Antwort auf die Frage zu erhalten : Ist dies meine Berufung oder nicht ?), sollten Sie dafür zwei oder besser noch drei Wochen veranschlagen. Wir verlangen für diese Einkehrzeiten kein Geld, jedoch müssen Sie selbst für Ihre Hin- und Rückfahrt aufkommen und daher über genügend Geld für die Rückfahrkarte verfügen. Die Einzelheiten werden Ihnen von dem Kloster mitgeteilt, an das Sie sich gewandt haben.

Hier stellt sich oft die Frage: Welches Kloster soll man wählen? Es gibt derzeit drei französischsprachige Kartausen, die Novizen aufnehmen können: zwei in Frankreich (die Grande Chartreuse sowie Portes) und eine in der Schweiz (La Valsainte). Die Unterschiede zwischen diesen Klöstern sind nicht sehr groß. Unter klimatischen Gesichtspunkten sind sie einander sehr ähnlich. Jede Gemeinschaft hat natürlich ihr eigenes Gepräge, aber in jedem dieser Klöster wird das Wesentliche des Kartäuserlebens in ähnlicher Form verwirklicht. Gleichwohl gibt es gewisse Unterschiede: Die Kartause von Portes ist eine kleine Gemeinschaft mit nur 13 Zellen, gegenüber 35 Zellen in der Grande Chartreuse bzw. in La Valsainte. Dieser Umstand verleiht diesem Kloster einer familiäreren Charakter. Auch die Liturgie ist dort mehr von der französischen Sprache geprägt, denn die Psalmen werden auf Französisch gesungen, in der Grande Chartreuse sowie in La Valsainte dagegen auf Latein.

Kandidaten aus weiter entfernten Ländern

Für Ordenskandidaten, die aus weiter entfernten Ländern kommen (außereuropäischen), gelten besondere Bedingungen.

Es ist für das Kloster aus dreierlei Gründen nicht möglich, die im Rahmen einer Einkehrzeit anfallenden Reisekosten zu tragen: zum einen ist die finanzielle Belastung zu hoch, zum anderen erhalten wir eine große Anzahl an Anfragen, und schließlich ist die Reise in den meisten Fällen umsonst, da kaum ein Viertel der Teilnehmer, die in unserem Kloster an diesen Einkehrzeiten teilnehmen, sich dazu entscheidet, das Postulat anzutreten.

Diejenigen, die in der Lage sind, die Kosten für die Hin- und Rückreise selbst zu bestreiten, können sich unter denselben Bedingungen an uns wenden wie die aus Frankreich stammenden Kandidaten; allerdings mit dem Unterschied, daß die Bürger europäischer Staaten ohne weitere Formalitäten anreisen können, während diejenigen, die in außereuropäischen Ländern leben, zuerst ein Visum beantragen müssen, was erfahrungsgemäß nicht ganz einfach ist.

Diejenigen, die sich die Anreise aus finanziellen Gründen nicht leisten können, müssen zunächst in ihrem Herkunftsland einen tiefgehenden Entscheidungsprozeß durchlaufen. Diese Entscheidungsphase ist ein ziemlich anspruchsvolles Unterfangen, das verschiedene Aspekte umfaßt :

  1. Der Kandidat muß uns eine hinreichend ausführliche Beschreibung seines Lebens und seiner Gründe für den Ordenseintritt geben: Alter, familiäre Situation, Bildungsgang, Arbeit, Interessensgebiete, Beziehungen zu anderen Menschen (Freunde und Freundinnen). Empfang der Sakramente: Taufe, Firmung (die entsprechenden Bescheinigungen müssen bei der Taufgemeinde beantragt werden). Die innere Entwicklung seiner Berufung: In welchem Lebensabschnitt und unter welchen Umständen hat sie sich zum ersten Mal gezeigt? Welche Entwicklungsphasen gab es: Information durch Bücher, Kontakt zu Ordensleuten, Exerzitien usw. Wie hat er von der Kartause erfahren? Gegenwärtige Form seines Lebens als Christ (aktives Mitwirken in der Pfarrei, Werke der Nächstenliebe, persönliches und kirchliches Gebet, Schriftlesung usw.).
  2. Der Kandidat muß ein Gesundheitszeugnis vorlegen, das ein niedergelassener Arzt oder ein Krankenhaus auszustellen hat.
  3. Der Kandidat muß uns die Adressen von einem, besser noch zwei Priestern oder Ordensleuten nennen, die ihn gut kennen und die Ernsthaftigkeit seiner Absicht bestätigen können. Es ist wünschenswert, daß der oder die Geistlichen hinreichend mit dem kontemplativen Ordensleben vertraut sind.
  4. Wenn der Briefwechsel mit diesen Priestern dafür spricht, der Frage einer möglichen Berufung weiter nachzugehen, muß der Kandidat in seiner Heimat bzw. einem anderen nahegelegenen Land eine ausreichend lange Zeit der geistlichen Einkehr (mindestens einen Monat oder länger) verbringen, die unter ähnlich einsamen Bedingungen stattfindet wie unser Kartäuserleben. Zu diesem Zweck muß er sich an ein Benediktiner- oder Zisterzienserkloster wenden, das sich dazu bereiterklärt, in Abstimmung mit uns diese Einkehrzeit unter besonderen Bedingungen durchzuführen und den Kandidaten dabei durch einen Mönch begleiten zu lassen, der ihm bei einer ersten Entscheidungsfindung behilflich sein kann. Erst wenn man diese vier Schritte mit hinreichend positivem Ergebnis bis zum Ende durchlaufen hat, kann die Möglichkeit der Anreise in eine Kartause erwogen werden.

Dazu müssen noch weitere Gesichtspunkte berücksichtigt werden :

  1. Reisekosten
  2. Beantragung eines Visums: Dieser Vorgang kann lange dauern. Es genügt nicht, mit einem Touristenvisum anzureisen, da man dadurch keine Aufenthaltsgenehmigung erhält. Ein Langzeitvisum ist notwendig, und um dieses zu beantragen, muß der Kandidat im Besitz eines gültigen Passes sowie einer schriftlichen Aufnahmebestätigung durch das Kloster sein.
  3. Für Ordensanwärter, die aus Afrika stammen, ist erst eine Phase der Gewöhnung an das europäische Klima erforderlich, bevor sie in das Kloster eintreten können. Sie müssen daher einen Freund oder Verwandten in Europa finden, der bereit ist, sie für einige Wochen bei sich aufzunehmen.
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