Kunst sollte dort sein, wo die Künstler gewirkt hätten, findet Diederichs-Gottschalk: „Wir wollten sie nie auf dem Kunstmarkt verticken.“
Der Kunstfreund, der in Göttingen auch Kunstgeschichte studierte, besitzt eine Sammlung, zu groß für seinen Ruhesitz am Nordseedeich.
Die drei Werke erbte er von seinem Vater, dem Restaurator und Maler Carl Diederichs. Als Jugendlicher bereits lernte Diederichs-Gottschalk Henry Hinsch kennen, der ein Freund seines Vaters war.
„Ich habe ihn noch lebendig in Erinnerung, ein kleines, zähes Kerlchen.“ Sein Vater erwarb die Arbeiten in dessen letzten Lebensjahren, um ihn zu unterstützen.
Auf der Rückseite eines Bildes ist wohl noch die „Rechnung“ geschrieben: 2150 D-Mark. Die Werke sollen in Sitzungsräumen im ersten Stock des Neuen Rathaus öffentlich zugänglich sein.
Zwei Hinsch-Werke befinden sich bereits im Besitz der Stadt: die Eisen-Skulptur „Minengruppe“ von 1970 an der Geismar Landstraße 19 und die Stahl-Plastik „Der Große Carborator“ von 1980 in der Zulassungsstelle im Neuen Rathaus.
Eine „tolle Geste“, dankte Schlapeit-Beck dem Stifter und seiner Familie. Wenn das Museum saniert sei, könne es Ausstellungen über Göttinger Künstler geben. Ein neues Großprojekt, etwa eine Wiederbelebung des Göttinger Kunstmarktes, sei derzeit nicht machbar.
Göttinger Künstler |
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Henry Hinsch wurde 1909 in Riga geboren. Nach dem Krieg 1945 kam er nach Göttingen. Gemeinsam mit Helmut Bönitz gründete er die Künstlervereinigung „Kreis 34“ und engagierte sich im Bund Bildender Künstler (BBK). Helmut Bönitz, 1914 in Göttingen geboren, führte als freischaffender Künstler zahlreiche eigene Ausstellungen durch und beteiligte sich an Gemeinschaftsausstellungen. Er war Initiator des „Göttinger Kunstmarktes“, der zeitweise bundesweite Beachtung fand. Bönitz starb 1999. |
Von Gerald Kräft