(Translated by https://www.hiragana.jp/)

Gemeinsam Widersetzen

Am 25.4. haben 170 Einzelpersonen und Vertreter*innen von Organisationen und Initiativen widersetzen gegründet. Das ist die Resolution zur Gründung:
Der Provokation der AfD ihren Bundesparteitag ausgerechnet im Ruhrgebiet mit 200 Jahren Geschichte von Migration abzuhalten, widersetzen wir uns.
Die AfD ist eine von Faschisten geführte Partei, die Millionen von Mitbürger*innen deportieren will und einen antidemokratischen Umsturz plant.
Wir stehen an der Seite von Millionen Menschen, die in den letzten Monaten gegen die Deportationspläne der AfD auf die Straße gegangen sind.
Wir sagen aber auch: Wenn wir der AfD nicht aktiv den Raum nehmen, den sie sich nehmen will, werden wir die Ausbreitung des Faschismus nicht verhindern.
Wir wollen klar machen, dass es unsere Räume sind: Räume der Demokratie, der Vielfalt und der Menschlichkeit. Dabei agieren wir auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams, bei denen alle mitmachen können. Von uns geht dabei keine Gewalt und keine Eskalation aus.
Wir sind solidarisch und fürsorglich miteinander. Wir wünschen uns: „bunten“ zivilen Ungehorsam – bunt auch im Kleidungsbild, fröhliche Aktionen – bringt Musikinstrumente und geeignete Spiele mit. Seid kreativ. Wir widersetzen uns.

Folge uns auf Telegram!

 

Aufruf der migrantischen Vernetzung

Die AfD greift uns an!

Die von Rassisten geführte AfD plant ihren nächsten Bundesparteitag in Essen: Vom 28. – 30. Juni wollen sie ihre Deportationspläne und Nazi-Propaganda weiter ausweiten. Mitten im Ruhrgebiet, in dem der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte bei 40% liegt. Das ist vor allen Dingen ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die nach Deutschland gekommen sind und seit dem Zweiten Weltkrieg dieses Land wieder aufgebaut und bis heute den wirtschaftlichem Wohlstand Deutschlands garantieren.

Die AfD will ihre rassistische Politik mit nachgewiesen rechtsextremen Nazis in den Parlamenten, wie damals Hitler, die Macht übernehmen. Seit der Veröffentlichung der correctiv-Recherche ist allen klar, welchen Schritt die AfD als nächstes plant: Die Deportation von uns – Millionen Menschen, die hier leben, von unseren Schwestern und Brüdern, unseren Eltern, Großeltern, unseren Freundinnen und Freunden.

Das werden wir nicht zulassen! Wir haben Deutschland zu unserer Heimat gemacht und wir verhindern, dass die Straßen des Ruhrgebietes, die wie keine andere Region Deutschlands durch uns und durch unsere Familien geprägt wurde, jetzt von vom Verfassungsschutz als „rechtsextrem“ eingestuften Nazis eingenommen werden. Wir gucken nicht weiter zu wie die AfD unser Zuhause und die deutsche Politik und Behörden immer weiter nach rechts verschiebt, mit dem Menschenrecht auf Asyl bricht und bei Angriffen auf unsere Community wegschaut.

Wir verteidigen uns. 

Unser Ziel ist, dass die AfD ihren Parteitag mit ihrer antidemokratischen Politik und rassistischen Hetze gegen uns nicht unwidersprochen abhalten kann. Um dies zu erreichen, gibt es verschiedene Aktionen, die sich gegenseitig unterstützen:

  1. Massendemonstration:

Wir beteiligen uns an den Massenprotesten gegen die AfD und mobilisieren zu den Demonstrationen rund um den Bundesparteitag. Wir tragen damit dazu bei, dass die AfD ihre rassistische Politik nicht unwidersprochen verbreiten kann.

  1. Ziviler Ungehorsam:

Weil die AfD uns deportieren will, genügt es uns nicht, einfach nur dagegen zu protestieren. Die AfD ist eine von Rassisten geführte Partei. Ihnen muss jeglicher Raum genommen werden. Daher wollen wir mit bunten, kreativen Aktionen den undemokratischen Bundesparteitag der AfD entgegenwirken. Wir schützen damit uns selbst, unsere Angehörigen und unsere Freundinnen und Freunde.

Wir, als Gemeinschaft von Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland rufen auf: Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen. Macht Busse voll mit euren Kindern bis Großeltern, Tante, Onkel, Nachbarn, Freund*innen und Kolleg*innen, bucht eigene Busse, kommt nach Essen und schließt euch dem Protest gegen die rassistische AfD an! Alle zusammen, Schulter an Schulter gegen ein zweites Nazi-Deutschland, für ein Zuhause in Sicherheit und Menschenwürde!

Migrantische Aufrufe – Verschiedene Sprachen – Flyer zum Download

Hier findet ihr den migrantischen Aufruf auf verschiedenen Sprachen zum downloaden.
Here you can find the call of the migrant network in different languages for free download.
Spread the call!

arabisch:
Arabischer Aufruf

bosnisch:
Bosnischer Aufruf

deutsch:
Deutscher Aufruf

englisch:
Englischer Aufruf

griechisch:
Griechischer Aufruf

kurdisch:
Kurdischer Aufruf

rumänisch:
Rumänischer Aufruf

russisch:
Russischer Aufruf

spanisch:
Spanischer Aufruf

tamilisch:
Tamilischer Aufruf

türkisch:
Türkischer Aufruf

 

Aufruf der feministischen Intervention

Liebe Mitstreiter*innen,

Vom 28. bis 30. Juni kommt die AfD in Essen zu ihrem Bundesparteitag zusammen, mitten im Ruhrgebiet.

Wir Feminist*innen stellen uns dem entgegen. Wir kämpfen für Vielfalt, solidarische Menschlichkeit und ein freies und selbstbestimmtes Leben für Alle!

Deshalb stellen wir uns gemeinsam gegen die antifeministische Hetze der AfD. Wir demonstrieren mit Aktionen wie Widersetzen unsere Positionen in der Gesellschaft.

Gebärmaschinen für das deutsche Volk?

Nein, wir bestimmen selbst über unsere Körper, unsere Sexualität und Familienplanung. Wir lassen uns das Recht auf Entscheidung für oder gegen Kinder nicht nehmen! 

Die einen werden in ihrem Familienwunsch unterdrückt, während die anderen für das „deutsche Volk“ gebären sollen?

Nein, wir bestimmen selbst über unsere Körper, unsere Sexualität und Familienplanung. Wir lassen uns das Recht auf Entscheidung für oder gegen Kinder nicht nehmen! Wir kämpfen für die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung aller Menschen
Wir stellen uns gegen nationalistische Ein- und Ausschlüsse!

Die Mutter-Vater-Kind-Familie als Keimzelle der Gesellschaft?

Nein, dieses stereotype Bild der Familie ist die Keimzelle für kapitalistische und patriarchale Ausbeutung und zwängt uns in veraltete Geschlechterrollen. Es verleugnet queere Lebensentwürfe und will uns abhängig halten.

Geflüchtete und migrantische Menschen abschieben, ausbeuten oder abwerten?

Nein, wir lassen uns nicht spalten durch rechte Parolen. Wir kämpfen gemeinsam gegen Rassismus, in unseren Köpfen, im Alltag, auf oder durch Behörden. Wir schützen die, die bedroht oder angriffen werden. Wir sind solidarisch miteinander und lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. Es ist genug für Alle da.

Nur Mann und Frau?

Nein, Geschlecht ist vielfältig. Wir treten ein gegen die Abwertung und Diskriminierung von Menschen, die sich nicht in das zweigeschlechtliche Schubladendenken der AfD einordnen.

Nein, Geschlecht ist vielfältig und wir wollen selbst darüber bestimmen. Wir treten ein gegen die Abwertung und Diskriminierung von Menschen, die selbst über ihr Geschlecht bestimmen wollen und sich nicht dem zweigeschlechtlichen und transfeindlichen Schubladendenken der AfD einordnen

Leben ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt?

Nein, denn die Klimakrise trifft weltweit zuerst Menschen, die finanziell wenig haben und das sind oft Frauen und queere Personen in Ländern des globalen Südens.

Was wir wollen?

Wir wollen selbst bestimmen, ob und wann wir Kinder bekommen. Wir möchten eine Gesellschaft in der wir egal, wie unsere Vorstellung von Familie aussieht, gut leben können. In denen kein Mensch in Armut aufwachsen muss. Wir wollen selbst über unsere Sexualität entscheiden, wie und ob, wir verhüten oder mit wem wir Sex haben oder nicht. 

Wir wollen Familien, in denen gemeinsam und gleichberechtigt das Leben geteilt und beschritten wird, sei es in queeren Familien oder anderen kollektiven Formen des Zusammenlebens.

Wir wollen die gleichen Löhne, denn unsere Arbeit hat denselben Wert. Wir treten ein für gute Arbeit und Bezahlung in allen Berufen. Wir lassen uns nicht mehr mit zu wenig abspeisen, wenn wir zum Beispiel putzen, pflegen oder uns um Andere kümmern.
Wir wollen keine Freiheit, die auf der Ausbeutung Anderer beruht.

Wir wollen keine Gleichstellungspolitik, die uns zwingt, uns Männern gleich im Hamsterrad von Überstunden, Erschöpfung und Burn-Out zu bewegen. Wir wollen eine Reduzierung der Lohnarbeitszeit, damit neben Lohn- und Carearbeit auch Bildung, Ehrenamt, Treffen mit Freund*innen und Entspannung möglich sind.

Wir treten ein gegen Rassimus und Diskrimierung. Wir wollen eine Gesellschaft, in der alle Menschen ihre Träume leben und sich verwirklichen können, in der sie entscheiden können, wo sie leben möchten und Sicherheit und Unterstützung bekommen, wenn sie fliehen müssen.

Wir wollen ein Gesundheitssystem, das alle Menschen, egal welchen Geschlechts, Sexualität, Herkunft oder Religion, ernst nimmt und gut behandelt. Wir wollen ein Gesundheitssystem, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht egal ob er im Bett liegt oder am Bett arbeitet.

Wir wollen eine Gesellschaft, die nicht auf Unterdrückung und Ausbeutung fußt, eine Gesellschaft, in der alle Menschen – gleich welcher Geschlechter – durch Garantien des Lebens so abgesichert sind, dass sie sich in Solidarität zu anderen jeden Tag weiterentwickeln können. Wir wollen einen Planeten, auf dem wir und weitere Generationen lange gut leben.

Kurz gesagt:

Wir wollen das gute Leben für Alle!

Denn wir pfeifen auf eine angebliche „deutsche Leitkultur“. Unsere Forderungen sind vielfältig, so wie wir. Dafür kämpfen wir!

Was heißt das konkret? Die feministische Intervention ist Teil von widersetzen.

Wir wollen klar machen, dass es unsere Räume sind: Räume der Demokratie, der Vielfalt und der Menschlichkeit. Dabei agieren wir auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams, bei denen alle mitmachen können. Von uns geht dabei keine Gewalt und keine Eskalation aus.

Wir sind solidarisch und fürsorglich miteinander. Wir wünschen uns: „bunten“ zivilen Ungehorsam – bunt auch im Kleidungsbild, fröhliche Aktionen – bringt Musikinstrumente und geeignete Spiele mit. Seid kreativ. Wir widersetzen uns.

Kommt alle und erhebt euch gegen die rechte Hetze der AfD! Let´s care, let´s dance, let´s widersetzen!

Wir sehen uns am letzten Juni-Wochenende in Essen!

Aktiv werden!

Hier findest du einen Kontakt in deine Stadt. Wenn du in deiner Stadt aktiv werden möchtest, melde dich gerne direkt bei den Kontakten.

Deine Stadt ist nicht dabei? Melde dich als Verantwortliche*r hier an: https://www.redseat.de/essen-widersetzen/

Aachen

STUDIS GEGEN RECHTS

Kontakt: d_mazgaj@icloud.com

Berlin Neukölln

SIMON

Kontakt: s.eberhardt93@gmail.com

Bocholt

DIE LINKE BOCHOLT

Kontakt: lichtlif@gmail.com

Bonn

BONNER BÜNDNIS GEGEN RECHTS

Kontakt: bonn-gegen-rechts@riseup.net

https://linktr.ee/bonngegenrechts

https://bonn-gegen-rechts.de/das-buendnis/

Bremen

Bremen Bündnis gegen Rechts

Kontakt: bremerbuendnisgegenrechts@mail.de

Chemnitz

GABI

Kontakt: info@agr-chemnitz.de

Darmstadt

Widersetzen Darmstadt

Kontakt: darmstadt@widersetzen.com

Düsseldorf

JASMINA

Kontakt: ifuriosi@leftaction.de

JULIANA

Kontakt: info@duesseldorf-stellt-sich-quer.de

Dortmund

SABRINA

Kontakt: sabrina.kiwit@verdi.de

Essen/Duisburg

FLORIAN

Kontakt: sosososososo99@proton.me

DENNIS

Kontakt: Dennis.kurz@verdi.de

Flensburg

Folgt in Kürze

Kontakt:

Frankfurt (+ Rhein-Main-Gebiet)

EVI ANDI

Kontakt: evikow@web.de

Freiburg

Studis gegen Rechts

Kontakt: info@studisgegenrechts-fr.de

Gelsenkirchen

Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International e.V.

Kontakt: info@freundeskreisfluechtlingssolidaritaet.org

Gießen

Elefanten Kollektiv

Kontakt: info@elefanten-kollektiv.de

Göttingen

WIDERSETZEN GÖTTINGEN

Kontakt: widersetzengoettingen@systemli.org

Hamburg

widersetzen Hamburg

Kontakt: hamburg@widersetzen.com

Heidelberg

Florian

Kontakt: F.LEVENT.OEZCAN@GMAIL.COM

linksjugend [’solid] Baden-Württemberg

Kontakt: heidelberg@linksjugend-solid-bw.de

Ingolstadt

SARAH

Kontakt: sarah.eichberg@die-linke-bayern.de

Kassel

Kassel gegen Rechts

kasselgegenrechts@systemli.org

Kiel

FRITZ

Kontakt: sh@widersetzen.com

Köln

AMADEO

Studis gegen Rechts/Studis for Future

Kontakt: studis.koeln@fridaysforfuture.is

Leipzig

SDS Leipzig

Kontakt: sds-leipzig@posteo.de

Lübeck

BASIS ANTIFA

Kontakt: basisantifaluebeck@riseup.net

INTERVENTIONISTISCHE  LINKE

Kontakt: luebeck@interventionistische-linke.org

Main-Taunus-Kreis

BÜNDNIS MTK GEGEN RECHTS

Kontakt: info@mtk-gegen-rechts.de

Marburg

TOM

Kontakt: oat_marburg@riseup.net

München

Die Linke München

Kontakt: stefan.jagel@die-linke-muc.de

Mülheim

DENNIS/ Ver.di

Kontakt: Dennis.kurz@verdi.de

Münster

Bündnis Keinen Meter den Nazis Münster

Kontakt: keinenmeter@riseup.net

Oberhausen

HENNING

Kontakt: info@dielinke-oberhausen.de

DENNIS

Oldenburg

Widersetzen Oldenburg

Kontakt: widersetzenol@systemli.org

Osnabrück

LIBERTÄRE KOMMUNIST*INNEN OSNABRÜCK (LIKOS)

Kontakt: likos@riseup.net

Paderborn

SIMON

Kontakt: monsi@mail.uni-paderborn.de

Recklinghausen

PETER

Kontakt: p.gerwinat@googlemail.com

Reutlingen/Tübingen

ANNE

Kontakt: anne.zerr@verdi.de

Rosenheim und Traunstein

K.RONGE

Kontakt: migro@rocketmail.com

Schwerin + Umland

DENNIS

Kontakt: aktionsgruppesonnenschein@posteo.de

Stuttgart

NELE

Kontakt: neleschneider@gmx.de

Solingen

JASON

Kontakt: Osterhagenj3@gmail.com

Wuppertal

BRIGITTE

Kontakt: bhumburgt@gmail.com

HERBERT

hersteiner.1@gmx.de

Presse

Allgemeine Presse-Mobilnummer: 0163 932 37 15
E-Mail für Presseanfragen: presse@widersetzen.com

widersetzen Flickr Account

 

Pressemitteilungen

2.7. Bilanz zu unverhältnismäßiger Gewalt mit vielen Verletzungen durch Polizeieinsatz am Protesttag 29.06.

Bilanz zu unverhältnismäßiger Gewalt mit vielen Verletzungen durch Polizeieinsatz am Protesttag 29.06.

Nachdem am Wochenende über 70.000 Menschen erfolgreich mit bunten Protesten und Konzerten ein Zeichen gegen die menschenfeindliche Politik der AfD gesetzt haben, kommt es nun vielfach zu Berichten von Verletzungen durch Polizeihandlungen. Innerhalb eines Tages sind auf den öffentlichen Aufruf des ‚Aktionsbündnis widersetzen’ über 80 detaillierte Berichte über erfahrene oder beobachtete Gewaltausübung und daraus folgende Verletzungen eingegangen, Tendenz steigend. Das Bündnis bemüht sich um eine gute Betreuung der Betroffenen, die sich für die entgegengebrachte Solidarität bedanken. Aktuell werden diese Berichte zusammengetragen und dokumentiert, um das Ausmaß der Gewalt und eventuelle Rechtsbrüche erfassen zu können. Auch Rechtsanwält*innen haben eine Stellungnahme geschrieben (im Anhang und auf der Website widersetzen.com zu finden).

Nachdem zahlreiche Medienberichte sich um Ausschreitungen durch Demonstrierende und die zahlreichen verletzten Polizist*innen drehen, kritisiert das Bündnis widersetzen:
Wieder einmal behandeln Medien Polizeiaussagen als unabhängige Quelle für ihre Berichterstattung. Ohne Beweise erbringen zu müssen, werden friedliche Demokrat*innen dämonisiert und brutales Vorgehen von Polizist*innen legitimiert. Wo sind denn die krassen Bilder der Ausschreitungen durch Demonstrierende und brennende Mülltonnen? Die gab es nicht! Statt sich an uns als Feindbild abzuarbeiten, sollte sich lieber mit den Auswirkungen der rechten Stimmungsmache auseinandergesetzt werden wie dem erneuten Angriff auf behinderte Menschen in Gevelsberg”, so Jule Liebig, Pressesprecherin des Bündnis widersetzen. 

Die jüngsten ableistischen Vorfälle in Mönchengladbach und Gevelsberg sind dramatisch. Bei den Protesten am Wochenende wurde versucht, soweit es ging, Barrieren abzubauen, doch Sönke, ein Mensch, der mit Schwerbehinderung beim Protest dabei war, weist darauf hin: „Nach unseren Informationen wurde polizeilich veranlasst, sämtliche Aufzüge und Rolltreppen im Hauptbahnhof zu sperren. Sollte damit Menschen mit Behinderung die Teilnahme an den Protesten wie so oft maximal erschwert werden? Behinderte Menschen haben für die AfD keinen Platz in der Gesellschaft, deshalb ist dieser Protest so wichtig! Teile der Polizei machen auch bei Protesten oft keinen Halt behinderten Menschen oder es wird ihnen abgesprochen, für sich selbst Entscheidungen zu treffen.”

Während Teile der AfD in den sozialen Medien das schockierende Verhalten von Stefan Hrdy feiern, der gezielt eine Gruppe Demonstrierender bespuckt hatte und an anderer Stelle einer Person ins Bein biss, stellt Katharina Schwabedissen von widersetzen klar: “Es kann nicht sein, dass unzählige Menschen an diesem Tag mit Verletzungen sowie physischen und psychischen Beschwerden zu kämpfen haben, während die polizeilichen Berichte ein Bild der aufgebrachten Gewaltexzesse inszenieren und vom eigentlichen Inhalt abgelenkt wird: Wir widersetzen uns der menschenfeindlichen Politik der AfD und dem Aufstreben der Rechtsextremen in Europa und verbünden uns über gesellschaftliche Grenzen hinweg. Wir kennen unsere Geschichte und wollen weder ein weiteres Frankreich noch ein weiteres 1933!”

Aus den bisher erfassten Berichten gehen Verletzungen wie Arm, Nasen- und Jochbeinbrüche, starke Augenreizungen, Atemnot und Bewusstlosigkeit hervor. Menschen beschreiben einen Einsatz von zum Teil behandschuhten Faustschlägen sowie Tritten, Pfefferspray, Schmerzgriffen oder Schlagstöcken, wobei die Handlungen teilweise gezielt auf Kopf, Hals, Brustkorb, Leber und Niere ausgeführt wurden. Hinzu kommen etliche Berichte von Prellungen, Stauchungen, Hautreizungen, beschädigten Zähnen und Platzwunden. Zu den Menschen, die Berichte gesendet haben, zählen neben Gewerkschafter*innen (ver.di Fachbereich B Hamburg, Erklärung im Anhang und auf der Website ) auch Menschen mit Migrationshintergrund, Minderjährige, Menschen mit Behinderung sowie Menschen höheren Alters. 

Die Fassungslosigkeit gegenüber dem Einsatz der Einsatzkräfte am Samstag teilt auch Anja Rautenberg, Gewerkschafterin, die aus Hamburg angereist war, um mit zu demonstrieren: “Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Angst auf einer Demonstration und bin zutiefst erschrocken über die einseitige öffentliche Darstellung. Während wir unsere demokratische

Pflicht ernst genommen und uns den Faschisten friedlich widersetzt haben, hat die Polizei unverhältnismäßig harte Gewalt ausgeübt. Das können wir so nicht hinnehmen.”

Auch Philipp Türmer, Juso-Bundesvorsitzender, selbst an dem Tag in Essen, kritisiert: „Sich dem Hass und der Hetze der AfD zu widersetzen, ist eine Bürger*innenpflicht. Deshalb haben am Wochenende in Essen mehr als 70.000 Menschen bei zahlreichen bunten Protestaktionen ein klares Zeichen gegen diese faschistische Partei gesetzt. Wir Jusos verurteilen die unverhältnismäßige Gewalt von Teilen der Polizei gegenüber Demonstrant*innen, die wir am Samstagvormittag selbst miterlebt haben. Das reflexartige Verteidigen der Polizei und Beschuldigen von linken Demonstrant*innen durch Innenpolitiker*innen ist vollkommen unangebracht. Herbert Reul muss diese Vorfälle ordentlich aufklären.“

 

Auch Svenja Appuhn, Bundessprecherin der Grünen Jugend und am Samstag vor Ort in Essen, fügt hinzu: „Am Samstag haben sich zahlreiche Menschen nach Essen begeben, um sich der faschistischen AfD zu widersetzen. Ich weiß von Schüler*innen, Pflegekräften, Studierenden und Rentner*innen, die sich in Essen friedlich dieser rechtsextremen Partei in den Weg gesetzt haben. Einer Partei, die unsere Demokratie verachtet, unseren Sozialstaat aushöhlen und im großen Stil Menschen aus Deutschland deportieren möchte. Dass dabei etwa Demoteilnehmende schon kurz nach dem Ausstieg aus dem Bus mit Pfefferspray angegriffen wurden und sich nun die  Berichte von Polizeigewalt häufen, ist nicht hinnehmbar. Es kann nicht sein, dass Menschen, die sich einer menschenfeindlichen Partei friedlich und mit Mitteln des zivilen Ungehorsam widersetzen, Angst um die körperliche Unversehrtheit haben müssen

Janine Wissler, Vorsitzende der Partei Die Linke – als parlamentarische Beobachterin in Essen: “Viele tausend Menschen haben sich am vergangenen Wochenende in Essen der AfD friedlich in den Weg gestellt. Wenn wir Rechtsaußen die Stirn bieten wollen, dann reichen Sonntagsreden nicht aus. Essen ist aufgestanden gegen Rassismus und rechte Hetze. Diese Menschen sind das Schutzschild für die Demokratie. Ihnen und ihrem Engagement gilt unser Dank.”

 

Eine Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Gruppen, die selbst Zeug*innen der Gewalt vor Ort geworden sind, fordern neben dem Bündnis widersetzen die kritische Aufarbeitung der polizeilichen Maßnahmen durch das Innenministerium.

( Ihr fordert das auch? Schreibt uns auf: presse@widersetzen.com

Hamburger Bündnis gegen Rechts

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BDA)

Komitee für Grundrechte und Demokratie

Aufstehen gegen Rassismus

Linksjugend [’solid‘]

Omas gegen Rechts Hamburg

Sönke, ein Mensch, der mit Schwerbehinderung beim Protest dabei war

Omas gegen Rechts, Gruppe Köln

Kathrin Vogler, Landessprecherin Die Linke NRW

Tim Sültenfuß, MdBB und Teil der Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft

Ronja Schultheis, Aktiventreffen Die Linke Essen

Attac Deutschland 

Kiara Welsch, Bundesschatzmeisterin der Linksjugend [’solid]

Bewegungslinke NRW

Bochumer Initiative Polizeibeobachtung (BIP)

Ver.di Jugend Niedersachsen-Bremen

Die Linke, Kreisverband Essen

Berit Ehmke, ver.di Gewerkschaftssekretärin Hamburg 

Moritz Riedacher, TIERSCHUTZPARTEI Stuttgart

(weitere Organisationen und Einzelpersonen, werden laufend ergänzt)

Bereits öffentliche Videos und Berichte zu Gewalt:
eine Person am Boden wird am Kopf gezogen
https://www.instagram.com/reel/C8zXBn8szlh/?igsh=bGxwc2JnaDlxd2Y2

Bericht der Omas gegen Rechts, Gruppe Köln von der Gewalt aus dem Kessel an der Norbertstraße/Theodor-Althoff Straße: https://x.com/KolnOmas/status/1807529453234639010?t=5uaLGI5Kcy4rGyf46Ptr4A&s=19

Bericht eines*r Demonstrant*in ebenfalls aus dem Kessel an der Norberstraße/Theodor-Althoff Straße: https://x.com/amselzwitschern/status/1807143982268338583?s=46

eine Situation sichtbar ab 9:10min https://www.youtube.com/watch?v=6P_dtpJD5B8zu Beginn dieses Video: https://www.instagram.com/reel/C841rFosLDe/?igsh=ejFvcWduMm5tYTVo

Schlag mit Schlagstock auf am Boden sitzende Demonstrant*innen.
https://www.instagram.com/reel/C8y20h7uguw/?igsh=MTJydmY2aTV5cmswNg== 

29.6. Aktionstag gegen AfD-Parteitag erfolgreich beendet +++ Kritik an unverhältnismäßiger Polizeigewalt +++ Bilanz-Pressekonferenz morgen, Sonntag, 10:30 Uhr

Das Bündnis widersetzen erklärt die Aktionen gegen den AfD-Parteitag in Essen heute für erfolgreich beendet. Zufrieden sind die Bündnisse mit den bunten, vielfältigen und solidarischen Aktionen. 7.000 Menschen hatten am Morgen mit Aktionen des zivilen Ungehorsams die Straßen rund um die Grugahalle geflutet und die Anreise der AfD-Delegierten erheblich gestört. Der Parteitag begann erst mit einer halben Stunden Verspätung.

Entsetzt reagiert das Bündnis widersetzen auf Medienberichte über Angriffe von AfD-Delegierten auf friedliche Demonstrierende. Wie in Medienberichten bereits zu lesen ist, ist der AfD-Politiker Stefan Hrdy aus dem Auto gestiegen und ist auf Demonstrierende zugegangen und hat sie angespuckt. Eine Ankündigung auf Strafanzeige durch die Polizei habe er bestätigt. In einer weiteren Situation habe er einer Person ins Bein gebissen.

Kritik übt das Bündnis auch am Vorgehen der Polizei. Diese habe das “Camp gegen Rassismus” an den Stadtrand verbannt, Demonstrierende schikaniert und auf unser Grundrecht auf Versammlungsfreiheit mit Pfefferspray und Schlagstöcken reagiert. Es gab Verletzte unter den Demonstrierenden.

Anbei finden Sie die Erklärung vom ver.di Fachbereich B Hamburg zu den Übergriffen der Polizei auf Kolleg*innen und weitere Demonstrant*innen am heutigen Vormittag.

Die Pressekonferenz kann hier nachgeschaut werden: Gemeinsame Pressekonferenz der Aktionsbündnisse Gemeinsam Laut und widersetzen – YouTube

29.6. 60.000 in Essen gegen die AfD +++ “Mehr Menschen hier auf der Straße als die AfD Mitglieder hat” +++ Parteitag in der Grugahalle startet verspätet

60.000 Menschen aus über 50 Städten protestieren heute in Essen gegen den Bundesparteitag der AfD. Durch Sitzblockaden und Kundgebungen von tausenden Menschen an zehn verschiedenen Orten in der Stadt verzögerte sich der Beginn des Parteitags um rund eine halbe Stunde. Bei Beginn um 10:30 Uhr fehlten immer noch rund 100 Delegierte in der Grugahalle.

Insgesamt stellen sich 60.000 Menschen in Essen gegen den AfD-Parteitag. 

Bei einer Demonstration des Bündnisses Gemeinsam Laut ziehen aktuell mehr als 40.000 Menschen Richtung Grugahalle. Gestern hatten bereits 10.000 Menschen bei einem Rave gegen die AfD demonstriert. 7000 Menschen beteiligten sich heute ab 6 Uhr an Kundgebungen und friedlichen Sitzblockaden unter dem Motto “widersetzen”. Weitere Tausende werden zu einer Kundgebung ab 14 Uhr direkt vor dem Tagungsort der Partei erwartet, an der sich auch die Stadt Essen beteiligt.

„Am Wochenende demonstrieren mehr Menschen lautstark gegen die AfD, als die Partei Mitglieder hat! Die AfD ist hier ganz klar nicht willkommen. Gemeinsam stehen wir für eine weltoffene und demokratische Gesellschaft“, so Linda Kastrup, Sprecherin von Gemeinsam Laut.

Unter dem Motto “widersetzen” hatten sich Studierende, Familien, Beschäftigte aus Krankenhäusern, Nahverkehrsunternehmen und viele mehr mit ihren Körpern der AfD in den Weg gestellt und so die Anreise zur Grugahalle verzögert. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Demonstrierende ein, es gab mehrere Festnahmen.

Dazu erklärt Alassa Mfouapon vom Freundeskreises Flüchtlingssolidarität und Sprecher von widersetzen:
“Wenn die AfD es wagt, ihren Parteitag mitten ins Ruhrgebiet zu legen, dann machen wir den Faschisten klar: Sie sind hier nicht willkommen! Die AfD will die Zeit der Nazi-Diktatur zurückbringen, sie will Millionen Menschen deportieren und ruft zu Gewalt gegen Minderheiten und politische Gegner auf. Demokratische Parteien übernehmen aktuell leider viel zu oft die rassistischen Forderungen der AfD. Wir zeigen heute: Das ist nicht im Sinne der deutschen Gesellschaft! Die Mehrheit in diesem Land ist gegen Faschismus.”

Foto-Material von Gemeinsam Laut finden Sie hier: https://drive.google.com/drive/folders/1M3Q7ddFqa6AZjebzEujpJGjyr_–Ewaj

Fotos von den Widersetzen-Protesten gibt es hier: https://www.flickr.com/people/200952032@N04

29.6. Blockaden behindern AfD-Parteitag in Essen +++ Zehntausende Menschen wollen sich der AfD widersetzen +++ “Wir fluten die Zufahrtswege mit Solidarität”

Zehntausende Menschen aus dem Ruhrgebiet und dem ganzen Land sind heute in Essen auf der Straße, um sich den ungehorsamen Aktionen von “widersetzen” anzuschließen. Beschäftigte und Gewerkschafter*innen, Studierende, Parteien und Familien haben sich heute Morgen um 6 Uhr an verschiedenen Orten in der Stadt getroffen und ziehen von dort aus Richtung Grugahalle. Dort will die AfD um 10 Uhr ihren Parteitag beginnen.

Vom Camp gegen Rassismus ist in den frühen Morgenstunden ein Demozug von fast 2000 Menschen Richtung Grugahalle gestartet. Mehrere Hundert Menschen haben sich am Gewerkschaftspunkt Uniklinikum, am Flachsmarkt und zahlreichen weiteren angemeldeten Kundgebungen versammelt.

Erste Straßenblockaden gibt es an der Joseph-Lenne / Ecke Eduard-Lucas Str. und an der Gruga- / Ecke Lürmannstr.

Dazu erklärt Alassa Mfouapon, Sprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität und von widersetzen:

“Wir fluten heute die Zufahrtswege zur Grugahalle mit unserer Solidarität – und hindern so die AfD-Delegierten an der Anreise. Die AfD versucht, uns durch rassistische Hetze auseinander zu treiben und uns ins Zeitalters des Faschismus zurückzutreiben. Wir kämpfen für solidarische Antworten auf die Krisen unserer Zeit, gegen die Rechtsentwicklung der Regierungsparteien und der CDU. Wir zeigen heute, wie Solidarität geht: Kolleg*innen, Nachbar*innen, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, mit und ohne Behinderung stehen Schulter an Schulter gegen den Faschismus.”

“Unsere friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams sind der Gegenentwurf zur AfD: bunt, vielfältig und solidarisch. Die AfD will den Sozialstaat aushöhlen und unsere Demokratie zerstören. Dagegen widersetzen wir uns. Wir sind die Gesellschaft der Vielen und wir zeigen heute: Essen und das ganze Ruhrgebiet steht geschlossen gegen die AfD”, ergänzt Katharina Schwabedissen, Gewerkschaftssekretärin von Verdi in Essen und Sprecherin von widersetzen.

Der faschistische Kern rund um Björn Höcke will den Parteitag nutzen, um seine Macht in der AfD weiter auszubauen – auch im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland. Um 10 Uhr startet unter dem Motto Gemeinsam Laut eine angemeldete Demo vom Essener Hauptbahnhof Richtung Grugahalle.

Aktuelle Infos zum Aktionsgeschehen erhalten Pressevertreter*innen auf Twitter @Widersetzen24 und über die Presse-Koordinationsnummer: 01639323715

Foto-Material von den Protesten finden Sie hier: https://www.flickr.com/people/200952032@N04

 

28.6. Einladung Bilanz-Pressekonferenz am Sonntag, 30.06. um 10:30 Uhr

Heute starten die Aktionen und Demonstrationen von Gemeinsam Laut und Widersetzen gegen den AfD-Bundesparteitag. Gemeinsam Laut und Widersetzen laden am Sonntag, dem 30.06., zur gemeinsamen Pressekonferenz ein, um gemeinsam ein Fazit zu den vorangegangenen Protesten ziehen.

Das Aktionsbündnis Gemeinsam Laut startet das Wochenende heute Abend ab 19 Uhr mit einer Rave-Demo ab dem Essener Hauptbahnhof. Am Samstag läuft die Hauptdemonstration ab 10 Uhr am Hauptbahnhof los. Abgeschlossen wird das Wochenende mit einer Mahnwache vor der Grugahalle ab 9 Uhr.

Die Pressekoordination sowie die Sprecher*innen von Gemeinsam Laut werden am Freitag vorne am Demonstrationszug zu finden sein. Am Samstag wird der Anlaufpunkt vor Demonstration am Gemeinsam Laut Lautsprecherwagen sein, während der Demonstration am Fronttransparent und im Nachgang vor dem Backstage am P2 sowie vor der Bühne auf der Alfredstraße. Zusätzlich ist die Pressekoordination jederzeit telefonisch erreichbar.

Beim Bündnis Widersetzen starten die Aktionen am Samstag ab 6 Uhr früh an verschiedenen Orten in der Stadt.

Sprecher*innen von Widersetzen sind Samstag ab 6 Uhr am Hauptbahnhof, am Uniklinikum und an weiteren Orten in der Stadt anzutreffen. Mehr Infos gibt es telefonisch auf Anfrage.

Zum Abschluss des Aktionswochenendes wollen die Beteiligten gemeinsam Bilanz ziehen.

Die Pressekonferenz kann hier nachgeschaut werden.

26.6. Aktionsbündnis widersetzen will AfD-Parteitag verhindern +++ “Unsere Solidarität gegen Höckes Hetze” +++ Einladung zur Berichterstattung und Kennenlernen der Sprecher*innen am Freitag, 28.6.

Mittwoch, 26. Juni

Ein Bündnis aus Gewerkschaften, feministischen Gruppen, Menschen mit Migrationsgeschichte und der Klimabewegung will den Parteitag der AfD am kommenden Wochenende verhindern. Tausende Menschen wollen sich dafür am frühen Samstagmorgen rund um die Grugahalle in Essen der Anreise der AfD-Delegierten in den Weg stellen. Mit bunten und friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams werden sich Tausende der rechtsextremen AfD widersetzen.

Dazu erklärt Alassa Mfouapon, Sprecher von widersetzen: “Die faschistische Gefahr, die von der AfD ausgeht, ist real. Wir werden das Ruhrgebiet mit seinen über 200 Jahren Migrationsgeschichte nicht Björn Höcke und den anderen Wegbereitern des Faschismus dieser Partei überlassen. Wir stellen unsere Solidarität gegen Höckes Hetze. Dafür greifen wir auch zum historisch bewährten Mittel des zivilen Ungehorsams. Wir werden dabei ruhig und besonnen handeln. Wir blockieren mit unseren Körpern, wir widersetzen uns dem Rassismus der AfD mit unseren Herzen und unseren Köpfen.”

An den Aktionen könnten sich alle beteiligen. Menschen aus dem Ruhrgebiet und aus dem ganzen Bundesgebiet seien nach Essen eingeladen, sagt Katharina Schwabedissen, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi und Sprecherin von widersetzen: “Ob Erzieherin, Krankenpfleger, Kassiererin oder Müllmann: Alle, die unter den tagtäglichen sozialen Ungerechtigkeiten leiden, sind eingeladen, sich mit uns zu widersetzen. Die AfD will uns spalten und gegeneinander ausspielen. Sie will uns einreden, wir könnten die Probleme von Inflation und Niedriglöhnen durch Hass und rechte Hetze lösen. Dabei braucht es Investitionen in öffentliche Infrastruktur, faire Mieten und gute Löhne für alle. Dafür gehen wir am Wochenende gemeinsam auf die Straße. Von uns geht dabei keine Gewalt und keine Eskalation aus. Wir sind solidarisch und fürsorglich miteinander.”

Pressevertreter*innen sind herzlich eingeladen, Aktivst*innen von #widersetzen in die Aktion zu begleiten. Sprecher*innen aus den verschiedenen Spektren des breiten Bündnisses stehen gerne für Interviews bereit: von Klima- und feministische Gruppen ebenso wie Gewerkschafter*innen, Anwohner*innen uvm. Bei Interesse melden Sie sich vorab über den Pressekontakt per Mail oder telefonisch.

Schon am Freitag, 28. Juni sind Treffen mit Sprecher*innen u.a. für die Klimagerechtigkeitsbewegung und aus der interventionistischen Linken zwischen 11:00-13:00 Uhr möglich. Treffpunkt dafür ist das “Camp gegen Rassismus”, voraussichtlich im Löwental in Essen-Werden, für einen genaueren Treffpunkt melden sie sich gern vorab bei uns. Trotz der aktuellen Unsicherheit rund um das “Camp gegen Rassismus”, wird es in allen Fällen einen zentralen Anlaufpunkt und ein Camp in Essen geben, so die Organisation. Bei Bedarf sind aber auch Interviews in zentralerer Lage in Essen möglich. Kontaktieren Sie uns auch dafür gerne.

24.6. Tausende wollen gegen AfD-Parteitag demonstrieren +++ Gemeinsam Laut und Widersetzen stellen Protest-Pläne vor

Essen, 24.06.2024

Die Bündnisse “Gemeinsam Laut” und “Widersetzen” haben heute ihre Pläne für das anstehende Demonstrations-Wochenende gegen den AfD-Bundesparteitag vorgestellt. Dieser findet vom 28. bis 30. Juni in der Essener Grugahalle statt. Während Gemeinsam Laut mit großen Demonstrationen am Freitag und Samstag die Straßen rund um die Essener Grugahalle füllt, wird sich das Bündnis widersetzen dem Parteitag auch mit zivilem Ungehorsam in den Weg stellen.

“Wir werden einen Handschlag sehen: Zwischen lokalen Antifagruppen bis zur Kirche, zwischen Parteien und Zivilgesellschaft, von Schüler*innen bis zur Oma gegen Rechts stehen wir Schulter an Schulter gegen den faschistischen und immer stärker werdenden Kern der AfD.” so Linda Kastrup, Sprecherin von Gemeinsam Laut.

Gemeinsam Laut startet am Freitag um 19.00 Uhr mit der Rave Demo “Bass gegen Hass”, die am Essener HBF startet. Am nächsten Tag sind vielfältige Demonstrationen und Aktionen geplant, die für alle zugänglich sind. Ab 06.00 Uhr wird es kreative Aktionen des des zivilen Ungehorsams von widersetzen geben, die die Anreise der AfD zur Grugahalle zu verhindern versuchen wird. Um 10.00 Uhr startet die Großdemonstration “Gesicht zeigen: Gegen Hass und Hetze” und läuft von Essen HBF/Freiheit bis zur Grugahalle. Dort erwartet die Teilnehmenden ein vielfältiges Programm mit unterschiedlichen Redner*innen, einen Markt der Möglichkeiten und Konzerte.

Dazu erklärt Alassa Mfouapon, Sprecher von Widersetzen:
“Die AfD ist die Partei der Superreichen, der Spionageskandale und der Beziehungen in die rechtsextreme militante Szene. Wir gucken nicht zu wie die AfD unser aller Zuhause und die deutsche Politik und Behörden immer weiter nach rechts verschiebt. Die Ampelparteien und die CDU schütten seit Monaten Öl in das Feuer der Faschisten, indem sie ihre rechten Erzählungen wiederholen. Die AfD bricht mit dem Menschenrecht auf Asyl, auf Inklusion, auf eine intakte Umwelt und mit der Freiheit zu lieben, wen wir wollen, und befeuert Angriffe auf uns alle. Wir können und werden diese Angst durch den Rechtsruck der AfD nicht mehr aushalten – deshalb widersetzen wir uns.”

Im Anschluss an das Aktions-Wochenende wird es am Sonntag, dem 30.06 um 10.30 Uhr eine erneute gemeinsame Pressekonferenz von Gemeinsam Laut und Widersetzen geben. Diese findet im Katakombentheater in Essen statt. Eine Online-Teilnahme ist möglich. Bitte melden Sie sich hierzu bis Sonntag den 30.06.2024, 08.00 Uhr bei hallo@gemeinsamlaut.de an.

 

19.6. Proteste gegen AfD-Bundesparteitag in Essen +++ Demonstrationen und ziviler Ungehorsam geplant +++ Einladung zur Pressekonferenz am 24.6. um 10:30 Uhr

Gegen den AfD-Bundesparteitag, der vom 28. bis 30. Juni in der Grugahalle in Essen stattfindet, wird es vielfältige Proteste geben. Breite Bündnisse aus Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Verbänden, Parteijugenden und sozialen Bewegungen rufen zu Demos und Aktionen auf. Bundesweit wird nach Essen mobilisiert.

Das Aktionsbündnis Gemeinsam Laut rechnet vom Freitag, dem 28.06. bis Sonntag, dem 30.06.24 bei diversen Demonstrationen und Kundgebungen mit Teilnehmenden aus dem gesamten Bundesgebiet.

Das Bündnis widersetzen ruft zu zivilem Ungehorsam auf: Das Bündnis will sich auf den Anfahrtswegen zur Grugahalle dem Afd-Bundesparteitag entgegenstellen.

Am Montag, den 24. Juni um 10:30 Uhr laden Gemeinsam Laut und widersetzen zu der ersten gemeinsamen Pressekonferenz ein, um die geplanten Aktionen vorzustellen.

Ort: Katakombentheater, Girardetstraße 8, 45131 Essen https://maps.app.goo.gl/2weay2NgDxCTiPHs6

Zeit: 24.6. um 10:30 Uhr

Akkreditierung: Bis zum 22.06, 18:00 Uhr per E-Mail an hallo@gemeinsam-laut.de

Sprecher*innen: 

Hannah Hübecker, Sprecherin von Gemeinsam Laut

Linda Kastrup, Sprecherin von Gemeinsam Laut

Alassa Mfouapon, Freundeskreises Flüchtlingssolidarität und Sprecher von widersetzen

Katharina Schwabedissen, ver.di-Gewerkschaftssekretärin und Sprecherin von widersetzen.

Beide Bündnisse arbeiten auf das gleiche Ziel hin: Vielfältiger Protest gegen die sogenannte “Alternative für Deutschland”, die in mehreren Bundesländern als gesichert rechtsextrem gilt. Alle, die gegen die AfD auf die Straße gehen, stehen für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und eine klimagerechte Zukunft.

28.5. Einladung Onlinepressegespräch 28. Mai 2024 um 10.30 Uhr

Ende Juni plant die AFD ihren Bundesparteitag in der Grugahalle in Essen durchzuführen. Wir werden diesen Parteitag verhindern: am 25. April haben 170 Einzelpersonen und Vertreter*innen von Organisationen und Initiativen das Aktionsbündnis „Widersetzen“ gegründet. Zusammen gekommen sind Aktive aus Gewerkschaften, attac, der Interventionistischen Linken, Betriebsgruppen, Parteien und ihren Jungendorganisationen. „Widersetzen“ ruft zu „buntem“ zivilen Ungehorsam gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen auf.  Widersetzen knüpft an die erfolgreichen Proteste von „Dresden nazifrei“ an. Bundesweit wird es in den kommenden Wochen bis zum Parteitag Veranstaltungen und Aktionstrainings geben. 40 Busse aus 33 Städten sind bereits über die solidarische Busanreise gebucht. Jeden Tag kommen neue hinzu.

widersetzen kennenlernen – Onlinepressegespräch am 28. Mai 2024

Um Widersetzen, das Aktionsbild und den Aktionskonsens kennenzulernen und Fragen zu stellen, laden wir zu einem Online – Pressegespräch am Dienstag, den 28. Mai 2024 um 10.30 Uhr ein. Dort werden Aktivist*innen aus den unterschiedlichen Spektren erzählen, warum „Nie wieder ist jetzt“ widersetzen braucht.

Aktionskonsens

Die AfD ist eine von Faschisten geführte Partei, die Millionen von Mitbürger*innen deportieren will und einen antidemokratischen Umsturz plant. Wir sind ein breites Netzwerk aus unterschiedlichen Spektren. Wir sind als in Deutschland lebende Menschen gefordert, der AfD den Raum für ihre Versammlungen und Parteitage zu nehmen. Deswegen rufen wir dazu auf, sich mit uns gemeinsam dem Parteitag der AfD massenhaft zu widersetzen. Dabei agieren wir auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams, bei denen alle mitmachen können. Von uns geht dabei keine Gewalt und keine Eskalation aus. Wir sind solidarisch und fürsorglich miteinander. Uns alle eint das Ziel, uns massenhaft der AfD zu widersetzen.

Aktionsbild

Wir wünschen uns „bunten“ zivilen Ungehorsam:

  • bunt auch im Kleidungsbild.
  • fröhliche Aktionen – bringt Musikinstrumente und geeignete Spiele mit. Seid kreativ.
  • keine Nationalfahnen – unser Fokus ist die AfD.
  • ein solidarisches Miteinander – jede Person, die sich nach ihren Möglichkeiten an unseren Protesten beteiligt, hat unseren Respekt verdient.

 

Informationen zu widersetzen

https://widersetzen.com/

Pressespiegel

Timm Kühn, Auf nach Essen, Faschos fressen, taz 25.6.2024

Wenn alle anderen relevanten Parteien die AfD hochzüchten, ist das Problem größer als Björn Höcke. Oder, besser formuliert: Dann muss man, um Höcke zu verhindern, auch den Politikmodus der bürgerlichen Parteien bekämpfen, für die Rassismus schon immer eine Ablenkungstaktik von der sozialen Frage war. Es war ein großes Defizit der Demowelle gegen rechts, diesen Zusammenhang oft nicht erkannt und stattdessen auf rein moralisierte Appelle des Zusammenhalts gesetzt zu haben. Verstanden hat dies dagegen das „Widersetzen“-Bündnis […]. In der Mobilisierung wurde nicht nur der Klassenkampf als antifaschistisches Motiv wiederentdeckt. Das Bündnis wird den Protest auch zu den Orten der Tä­te­r:in­nen tragen, das heißt zum Parteitag der Faschist:innen, der mit zivilem Ungehorsam verhindert werden soll.

Egal ob wir hier seit Generationen leben, unsere Eltern oder wir selber hierher migriert sind. Wir halten den Laden gemeinsam am Laufen“, heißt es in einem Mobivideo. Ein Busfahrer, ein Mitarbeiter der BSR, eine Krankenpflegerin und eine Erzieherin machen darin deutlich: Die Sparpolitik der Regierung ist das Problem, nicht die migrantischen Kolleg:innen. Der entpolitisierte Ruf nach „Zusammenhalt“ wird so konkret: Zusammenhalt heißt, gemeinsam gegen die rassistische Spaltung zu kämpfen, die die Sparpolitik ermöglicht.

Kyra Preuß, Ab Freitag drei Tage Protest gegen AfD-Parteitag in Essen, WDR 25.6.2024

„Am Samstagmorgen werden viele Demonstrierende wohl schon früh auf den Beinen sein. Das Bündnis „Widersetzen“ hat angekündigt, die Zufahrtswege zur Grugahalle zu blockieren. Für die rund 600 AfD-Delegierten soll dann kein Durchkommen sein. Der zivile Ungehorsam soll aber friedlich bleiben, sagt Katharina Schwabedissen, eine der Sprecherinnen von „Widersetzen“. Ziel sei es, den Parteitag zu verhindern oder wenn das nicht möglich sei, ihn zumindest erheblich zu verzögern, sagt Schwabedissen. „Das werden die größten Proteste des zivilen Ungehorsams, die Essen in den letzten Jahren gesehen hat„, ist sie sich sicher.“

Sebastian Weiermann, Alle gegen die AfD in Essen, nd 27.6.2024

»Wir werden die AfD mit friedlichen Mitteln daran hindern die Grugahalle zu erreichen.« erklärt Katharina Schwabedissen. Die Gewerkschaftssekretärin ist als Sprecherin des Bündnisses aktiv, an dem sich zahlreiche Gruppen aus der gesellschaftlichen Linken beteiligen. Schwabedissen sagt, dass es ihr lieber wäre, sich nicht widersetzen zu müssen. Das die AfD nun aber schon zum zweiten Mal einen Parteitag in Essen abhalten kann, sei »ein Schlag ins Gesicht für 100 Jahre gelebte Interkulturalität im Ruhrgebiet«.“

„Ob von außen blockiert oder von innen gestört. So viel Protest wie am kommenden Wochenende hat es lange nicht gegen einen Bundesparteitag der AfD gegeben. In den letzten Jahren veranstaltete die AfD ihre Parteitage in Ostdeutschland oder der Provinz und konnte relativ ungestört tagen. Möglich, dass sie nach Essen zu diesem Modus zurückkehrt.“

Christian Wernicke, Protest gegen die AfD:„Bunte Socken gegen braune Socken“, SZ 27.6.2024

„Ihre Idole, so sagen sie, seien Mahatma Gandhi und Nelson Mandela. Mit „buntem zivilem Ungehorsam“ wollen Hunderte Aktivisten von Samstagmorgen an den 600 angereisten AfD-Delegierten den Weg versperren zur Grugahalle, dem Ort des AfD-Parteitags im Essener Stadtteil Rüttenscheid. Gemeint sind Menschenketten, Sitzblockaden und andere „strikt friedliche Aktionen“. Zum Beispiel? „Singen, Karten spielen, stricken: bunte Socken gegen braune Socken“, antwortet Katharina Schwabedissen, eine Sprecherin der Aktionsgruppe Widersetzen: „Wir werden den Raum nutzen, den wir der AfD nicht geben wollen.“

 Jörg Diehl, Lukas Eberle, Tobias Großekemper und Ann-Katrin Müller, 600 Politiker, 4000 Polizisten, 100.000 Demonstranten, SPIEGEL 28.6.2024

„Hier im Essener Stadtteil Horst befindet sich das »Camp gegen Rassismus«. Es ist die Anlaufstelle für alle, die am Wochenende gegen den AfD-Parteitag in Essen protestieren wollen, bis zu 4000 Menschen sollen dann auf der Wiese übernachten können. Knapp 100 sind am Donnerstag schon da und bereiten alles vor.

Dennis Kurz, 33, zum Beispiel. Er kommt aus Essen, ist Gewerkschaftssekretär bei Ver.di und Teil des Organisationsteams des Protestcamps. Fragt man ihn nach dem Parteitag, sagt er: »Wir wissen, was 1933 passiert ist, jetzt versuchen wir, zu verhindern, dass sich Geschichte wiederholt.«

Von allen Seiten gibt es Aufrufe, Statements und Pressekonferenzen. Vom Bündnis »Widersetzen« etwa, das zu Blockaden rund um den Parteitag aufruft. »Wir überlassen Essen nicht der AfD«, sagte Katharina Schwabedissen, Sprecherin des Bündnisses, am Montag auf einer Pressekonferenz. Ziviler Ungehorsam sei ein Bestandteil der Demokratie, Mahatma Gandhi und Nelson Mandela hätten es vorgemacht.

Der Protest werde »friedlich und bunt«, sagte »Widersetzen«-Sprecherin Schwabedissen dem SPIEGEL. Von ihnen gehe keine Gewalt aus, keine Eskalation. Und die Pläne, den Parteitag zu stürmen? Was hält sie davon? »Da kann ich nichts zu sagen, ich werde nicht für andere Aktionen sprechen.« Manchmal ist keine Antwort auch eine Antwort.“

Kilian Beck, Bündnis ruft zu zivilem Ungehorsam gegen AfD-Parteitag in Essen auf – Innenminister kündigt harte Linie an, Frankfurter Rundschau 28.6.2024

„Für den frühen Samstagmorgen ruft das Bündnis „Widersetzen“ zu Sitzblockaden auf. Die Aktivistinnen und Aktivisten stellten per Pressemitteilung klar, dass sie sich „bunten“ zivilen Ungehorsam im Gegensatz zu einem ‚schwarzen Block‘, wie er etwa von Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg bekannt ist, wünschen. Die AfD breche mit diversen Menschenrechten, so das Bündnis. Die Angst, verursacht durch den Rechtsruck, sei „nicht mehr auszuhalten“, begründete das Bündnis die geplanten Blockade-Aktionen. Für Freitag und Samstag ruft zudem das breite Bündnis „Gemeinsam Laut“, das unter anderen Kirchen, Gewerkschaften, antifaschistische Gruppen, Grüne, Linke und Sozialdemokraten umfasst, zu zwei Demonstrationen auf.“

Erster Zusammenstoß von Demonstrierenden mit Polizei bei AfD-Parteitag, ZEIT online 29.6.24

Katharina Schwabedissen, Gewerkschaftssekretärin von Ver.di in Essen und Sprecherin des Bündnisses Widersetzen erklärte: „Unsere friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams sind der Gegenentwurf zur AfD: bunt, vielfältig und solidarisch.“ Die AfD wolle den Sozialstaat aushöhlen und die Demokratie zerstören. „Wir zeigen heute: Essen und das ganze Ruhrgebiet steht geschlossen gegen die AfD“, sagte Schwabedissen weiter.

Protest gegen AfD-Bundesparteitag in Essen, junge Welt 25.6.2024

Dazu erklärt Alassa Mfouapon, Sprecher von »Widersetzen«: »Die AfD ist die Partei der Superreichen, der Spionageskandale und der Beziehungen in die rechtsextreme militante Szene. Wir gucken nicht zu, wie die AfD unser aller Zuhause und die deutsche Politik und Behörden immer weiter nach rechts verschiebt. Die Ampelparteien und die CDU schütten seit Monaten Öl in das Feuer, indem sie ihre rechten Erzählungen wiederholen.«

DEMONSTRATION IN ESSEN: Zusammenstöße bei Protest gegen AfD-Parteitag, FAZ 29.6.2024

Das Bündnis Widersetzen erklärte, bereits um 6.00 Uhr hätten sich Demonstrierende an verschiedenen Ort der nordrhein-westfälischen Großstadt getroffen, um Richtung Grugahalle, dem Veranstaltungsort des AfD-Parteitags, zu ziehen. Allein vom Camp gegen Rassismus sei in den frühen Morgenstunden ein Demonstrationszug von fast 2000 Menschen Richtung Grugahalle gestartet. Außerdem hätten Protestierende erste Straßenblockaden errichtet.

Die Gewerkschaftssekretärin von Verdi in Essen und Sprecherin von Widersetzen, Katharina Schwabedissen, erklärte: „Unsere friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams sind der Gegenentwurf zur AfD: bunt, vielfältig und solidarisch.“ Die AfD wolle „den Sozialstaat aushöhlen und unsere Demokratie zerstören“. Die Gegendemonstranten seien „die Gesellschaft der Vielen und wir zeigen heute: Essen und das ganze Ruhrgebiet steht geschlossen gegen die AfD“.

Für 10.00 Uhr ist den Angaben zufolge ein Protestzug unter dem Motto „Gemeinsam Laut“ vom Essener Hauptbahnhof Richtung Grugahalle geplant. „Wir fluten heute die Zufahrtswege zur Grugahalle mit unserer Solidarität – und hindern so die AfD-Delegierten an der Anreise“, erklärte der Sprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität, Alassa Mfouapon. Er warf der AfD den Versuch vor, „uns durch rassistische Hetze auseinander zu treiben und uns ins Zeitalters des Faschismus zurückzutreiben“.

70.000 Menschen in Essen gegen die AfD, ANF  29.6.24

.Unter dem Motto „widersetzen” hatten sich Studierende, Familien, Beschäftigte aus Krankenhäusern, Nahverkehrsunternehmen und viele mehr mit ihren Körpern der AfD in den Weg gestellt und so die Anreise zur Grugahalle verzögert. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Demonstrierende ein, es gab mehrere Festnahmen.

Dazu erklärt Alassa Mfouapon vom Freundeskreises Flüchtlingssolidarität und Sprecher von Widersetzen: „Wenn die AfD es wagt, ihren Parteitag mitten ins Ruhrgebiet zu legen, dann machen wir den Faschisten klar: Sie sind hier nicht willkommen! Die AfD will die Zeit der Nazi-Diktatur zurückbringen, sie will Millionen Menschen deportieren und ruft zu Gewalt gegen Minderheiten und politische Gegner auf. Demokratische Parteien übernehmen aktuell leider viel zu oft die rassistischen Forderungen der AfD. Wir zeigen heute: Das ist nicht im Sinne der deutschen Gesellschaft! Die Mehrheit in diesem Land ist gegen Faschismus.”

Entsetzt reagierte das Bündnis auf Medienberichte über Angriffe von AfD-Delegierten auf friedliche Demonstrierende. Danach soll der AfD-Politiker Stefan Hrdy aus seinem Auto gestiegen und auf Demonstrierende zugegangen sein, um sie anzuspucken. Eine Ankündigung auf Strafanzeige durch die Polizei habe er bestätigt. In einer weiteren Situation habe er einer Person ins Bein gebissen. 

Kritik übt das Bündnis auch am Vorgehen der Polizei. Diese habe das „Camp gegen Rassismus” an den Stadtrand verbannt, Demonstrierende schikaniert und auf das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit mit Pfefferspray und Schlagstöcken reagiert. Infolge dieser Gewalt habe es eine bislang unbekannte Zahl an Verletzten unter den Protestierenden gegeben.

Gegen jeden Widerstand, ZEIT online 29.6.24

Bericht über Mika Rosen und Alassa Mfouapon

Protest gegen AfD-Bundesparteitag: In Essen unerwünscht, TAZ 29.6.2024

In den nächsten Stunden werden es immer mehr, die „Alle zusammen gegen den Faschismus“ rufen. Sie haben ein Ziel: „Wir wollen die AfD stören und verhindern, dass sie ihre faschistische Ideologie weiterverbreitet“, sagt Alassa Mfouapon, Sprecher der Gruppe „Widersetzen“, die seit Wochen dazu aufruft, den AfD-Bundesparteitag zu „verhindern“.

Ein Polizist fordert die Demonstrierenden über einen großen Lautsprecherwagen an der Autobahnausfahrt zum Weitergehen auf. Nach etwa zwei Stunden kommt es zu kleinen Rangeleien, bei denen auch Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt werden. „Wir wollen uns nicht mit der Polizei konfrontieren, sondern die AfD konfrontieren“, sagt Alessa Mfouapon. Zwei Wasserwerfer rücken an und über die Autobahn kommen immer noch mehr Einsatzwagen der Polizei angefahren.

AfD-Parteitag: Proteste, Blockaden und Verletzte, SZ 29.6.2024

„Wir sind eingekesselt“, sagt Katharina Schwabedissen lakonisch. Die Sprecherin von „Widersetzen“, hauptberuflich Gewerkschaftssekretärin von Verdi, raucht eine Zigarette. Dann berät sie sich mit anderen Demonstranten. Es gibt einen Ausweg: Die Aktivisten beschließen, ihren Marsch beim Gruppenleiter der Polizei als offizielle Demonstration anzumelden. Man duzt sich während der Verhandlungen, alle wirken entspannt. Nun ist der Weg frei – und falls es nach diesem Moment zu Übergriffen der Aktivisten käme, hätten die Behörden einen Versammlungsleiter als Verantwortlichen. „Wir wollen niemandem wehtun“, sagt Schwabedissen, „dazu haben sich alle in unserem Aktionskonsens vorher verpflichtet.“

Essen gegen die AfD, nd 29.6.24

Der Tag von Tobias beginnt bereits um kurz vor fünf Uhr. Der Essener ist Teil des Aktionsbündnis »Widersetzen« und blockiert am Samstagmorgen zusammen mit rund 300 Menschen ein Hotel, in dem »vermutlich hochrangige AfDler untergebracht sind«, wie er gegenüber »nd« sagt. Auf dem Parkplatz sieht man Fahrzeuge einer Personenschutzfirma, die »bekanntlich AfDler schützt«.

Auch die Polizei ist in Essen unterwegs – zu einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte der Stadt. Eine Hundertschaft ist mit vier Wagen vor dem Hotel, das Tobias von »Widersetzen« blockiert. Und es werden immer mehr. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass sich Demonstranten und Polizisten an diesem Tag gegenüberstehen.

Auch das Bündnis »Widersetzen«, das seit April gegen den Parteitag mobilisiert, zeigt sich zufrieden – übt allerdings auch Kritik. »Es war deutlich zu sehen, dass die AfD ihre Veranstaltung nicht in Ruhe durchführen konnte. Doch manche Situationen sind eskaliert und die Polizei ist gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen, wobei einige in Gewahrsam genommen wurden«, erklärt »Widersetzen« auf Nachfrage. Das sei ein Skandal, vor allem, weil demokratisch Protestierende friedlich auf die Straße gehen wollten, um »einer faschistischen Partei den Weg zu erschweren, damit sie ihre faschistische Ideologie nicht ins Ruhrgebiet bringt.«

70.000 gegen die extrem Rechten, TAZ 29.6.24

Gerade gegenüber den Ak­ti­vis­t:in­nen von „Widersetzen“ ging die Polizei aber mit Härte vor. Während Demonstrierende Zufahrtsstraßen und U-Bahn-Aufgänge blockierten, um sich AfD-Delegierten auf ihrem Weg zum Parteitag in den Weg zu stellen, setzten die Be­am­t:in­nen nach Angaben der Pressestelle des Polizeipräsidiums Essen „Pfefferspray, Schlagstöcke und unmittelbaren Zwang ein“.

Es sei zu „gewalttätigen Störaktionen gekommen. Störer haben Einsatzkräfte angegriffen und versucht, Sperrstellen zu durchbrechen“, so die Polizei in einer Mitteilung. Dabei seien elf Be­am­t:in­nen verletzt worden, außerdem habe es „mehrere Festnahmen gegeben.“ Eine Sprecherin von Widersetzen berichtete am Samstagabend gegenüber der taz von 20 Festnahmen durch die Polizei. Diese wollte die Zahlen zunächst nicht bestätigen.

Mehrere zehntausend Demonstranten – „Die größten Proteste, die Essen je gesehen hat“, Welt 30.6.24

Es sei ein „Skandal“, dass die Polizei legitime Proteste niedergeschlagen und kriminalisiert habe, kritisierte die Sprecherin des Bündnisses „Widersetzen“, Katharina Schwabedissen. Derzeit befinden nach ihren Angaben noch zehn Protestierende in Polizeigewahrsam.

Abgeordnete werden als „Nazischweine“ beschimpft, es wird versucht zu attackieren, WELT 29.6.24

Alassa Mfouapon, der Sprecher des Bündnisses „Widersetzen“, das die morgendlichen Blockadeversuche organisiert hat, ist zu diesem Zeitpunkt zufrieden mit den weitgehend friedlichen Protesten: „Keine Gewalt war immer unser Ziel.“ An den Rangeleien sei die Polizei schuld, sie habe Demonstranten angegriffen. Dass es überhaupt zu den größten Demonstrationen der Stadtgeschichte gekommen sei, sei die Schuld der Stadt: „Die Stadttochter ‚Messe Essen‘ hat den Vertrag mit der AfD abgeschlossen und damit die demokratischen Rechte vieler Menschen ignoriert.“

Ein Aktivist vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität ist wie viele hier der Ansicht, der Parteitag hätte überhaupt nicht stattfinden dürfen. Allerdings bemüht er eine offenbar originell gemeinte Begründung: Die AfD sollte nach dem Potsdamer Abkommen von 1945 verboten werden müssen. Die Alliierten beschlossen damals nach dem Sieg über Deutschland die Entnazifizierung.

Blockaden beim AfD-Parteitag in Essen: Polizei muss Delegierten den Weg freiräumen, RND 29.6.24

nd eine demokratische Masse an Menschen, die eine vielfältige Gesellschaft darstellt und sich der AfD widersetzt“, sagt er. „Unser Ziel ist, AfD-Politikerinnen und -Politiker daran zu hindern, in die Grugahalle zu gelangen, ihre Versammlung abzuhalten, faschistische Parolen zu skandieren.“

Einen Parteitag zu blockieren, um die Demokratie zu schützen, darin sieht Rosen keinen Widerspruch: „Ziviler Ungehorsam ist ein legitimes, demokratisches Protestmittel“, findet er. „Wir stehen für demokratische Werte ein und nutzen unser Recht auf Versammlungsfreiheit. Auch unser Protest ist durch das Grundgesetz geschützt.“

70.000 gegen die AfD – mehr Menschen als die Partei Mitglieder hat, RP-online 30.06.24

Wie der Protest aussehen mag, darüber war im Vorfeld viel diskutiert worden: Von bis zu 1000 gewaltbereiten Extremisten hatte die Polizei gesprochen, auf Ausschreitungen wurde sich zumindest sehr explizit vorbereitet. „Es wurde erwartet, dass die ganze Stadt brennt, das Gegenteil war der Fall“, resümiert das Bündnis „Gemeinsam laut“ am Sonntag zusammen mit der Initiative „Widersetzen“. Als eine Art Dachorganisation haben die beiden Bündnisse im Namen vieler, kleinerer die Demonstrationen und auch das Protestcamp angemeldet und geleitet. Alle Beteiligten wirken zufrieden mit dem Wochenende, „es war von vielfältigem und friedlichem Protest geprägt“, so eine Sprecherin. Vier Generationen Antifaschisten seien auf den Straßen gemeinsam unterwegs gewesen – angefangen bei denen, die den Nationalsozialismus noch selbst erlebt hätten und sich einsetzten, dass die 1930er-Jahr sich nicht wiederholen.​​​​​​​

Bündnissprecherin Katharina Schwabedissen sprach in ihrer Bilanz von „freundlichen“, aber friedlichen Begrüßungen der AfD-Delegierten, um den Beginn des Parteitages zu verzögern. „Es gab aber von unserer Seite keine Gewalt“, betont die Gewerkschafterin. Vielmehr habe die Polizei Teile der Sitzblockaden geräumt und damit die Versammlungsfreiheit verletzt. Zehn Personen seien festgenommen worden und noch in Gewahrsam, man wisse nicht, was ihnen vorgeworfen werde, den Rechtsbeiständen seien nicht alle Informationen gegeben worden, so die Kritik.​​​​​​​

AfD-Bundesparteitag in Essen: Polizei und Demonstrierende ziehen am zweiten Tag Bilanz, WDR 30.6.24

Allerdings gibt es auch Kritik am Vorgehen der Polizei. Katharina Schwabedissen von „Widersetzen“ spricht von zehn Blockaden, die es am Samstag von den Demonstranten gegeben habe, um die AfD-Politiker daran zu hindern, dass sie in die Grugahalle kommen. Dabei sei einer der Teilnehmenden an den Haaren gezogen worden und durch Pfefferspray seien Demonstranten verletzt worden. Dazu gebe es auch Videos.

Von den gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei distanzieren sich die Bündnisse: „Wenn es Gewalt gegeben hat, kam das nicht von uns„, sagte Alassa Mfoupan ein Sprecher von „Widersetzen“. Essen sei für das Bündnis nur der Anfang. Die Proteste gegen die AfD sollen weitergeführt werden. Jetzt spüre er endlich nicht mehr diese Ohnmacht, fügte Alassa Mfoupan hinzu.

Friedlich gegen Hetze, TAZ 30.6.24

Ein Fall sorgt an diesem Wochenende für Schlagzeilen: Der AfD-Abgeordnete Stefan Hrdy biss einem Demonstranten in die Wade, wie auf einem Video zu sehen ist. „Das kenne ich nur aus dem Kindergarten“, sagt Katharina Schwabedissen, Sprecherin vom Bündnis Widersetzen, das zu zivilem Ungehorsam aufgerufen hatte. Jetzt wird geprüft, ob Anzeige erstattet wird.

Auf der anderen Seite wurden zwischenzeitlich bis zu 22 Menschen von der Polizei in Gewahrsam genommen, berichtet Wiedersetzen. „Zurzeit befinden sich noch zehn Personen in Gewahrsam“, berichtet Schwabedissen am Sonntagmorgen. Was ihnen konkret vorgeworfen werde, wisse sie nicht. Eine Polizeisprecherin möchte die Zahlen gegenüber der taz nicht bestätigen und spricht von „mehreren Festnahmen“.

Wadenbiss in Essen, Junge Welt 1.7.24

Auch »Widersetzen«-Sprecherin Katharina Schwabedissen berichtete gegenüber jW von Gewerkschaftern, die Polizeigewalt erfahren und Verletzungen davon getragen hätten. Besonders schockierend sei, dass ein AfD-Delegierter Menschen angespuckt und einen Demonstranten in die Wade gebissen habe. »Wir haben an zehn verschiedenen Orten in der Stadt die Straßen so sehr mit unserem solidarischen Protest geflutet, dass für die AfD kein Durchkommen mehr war.« Manche Delegierte mussten laut Schwabedissen umkehren. »Viele sind zu spät gekommen und mussten über Zäune klettern.« Die Partei habe »sehr deutlich gemerkt«, dass sie im Ruhrgebiet nicht willkommen sei. Zugleich sei Schwabedissen aber auch schockiert davon, dass die Polizei dabei geholfen habe, diesen Parteitag gewaltvoll gegen den Willen der Stadtgesellschaft durchzusetzen

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