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Kugelmugel vergibt wieder Staatsbürgerschaft - wien.ORF.at
Eine Hand reicht den Passierschein, der den Übertritt der Grenze zu Kugelmugel erlaubt
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Kultur

Kugelmugel vergibt wieder Staatsbürgerschaft

Die Republik Kugelmugel an der Prater Hauptallee ist saniert. Ab Ende des Monats wird die neue Präsidentin auch wieder Staatsbürgerschaften auf Anfrage vergeben. Mehr Menschen sollen jetzt wieder die Grenze überschreiten und nach Kugelmugel kommen.

In der Republik Kugelmugel öffnet die Präsidentin selbst die Tür. Die ist seit Kurzem wieder neu gestrichen. So wie das ganze Kunstwerk generalüberholt wurde. Linda Treiber hat es aus eigener Tasche bezahlt, sagt sie: „Wie ich das vor zwei Jahren vorgefunden habe, war das ein trauriger Anblick. Es war verfallen und undicht. Ich habe das dann mit dem Nikolaus Lipburger, dem Sohn des Künstlers Edwin Lipburger eigenhändig saniert. “

Die Außenhülle, wie es bei einer Kugel heißt, wurde neu gestrichen und dicht gemacht. Innen haben wir alle Böden geschliffen und Böden gereinigt. Die Fenster sind auch neu gemacht.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Außenansicht von Kugelmugel im Wiener Prater. Zu lesen ist Grenzübergang
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Grenzübergang in die „Republik Kugelmugel“
Ein Foto vom „alten“ Kugelmugel in Katzelsdorf bei Wiener Neustadt
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Foto der „alten“ Republik Kugelmugel
Innenansicht von Kugelmugel
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Innenansicht der Republik Kugelmugel nach der Sanierung
Besucherinnen machen Fotos außen von Kugelmugel im Wiener Prater
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Praterbesucherinnen fotografieren das Kunstwerk in der Prater Hauptallee
Linda Treiber, die neue Präsidentin der Republik Kugelmugel sitzt an einem Tisch und unterschreibt den Passierschein. Innenaufnahme in Kugelmugel
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Die Präsidentin der Republik Kugelmugel unterzeichnet den Passierschein
Lina Treiber, die neue Präsidentin von Kugelmugel geht in Richtung Tor zum Grenzübergang. Kugelmugel von außen zu sehen
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Linda Treiber, die Präsidentin der Republik Kugelmugel
Eine Hand reicht den Passierschein, der den Übertritt der Grenze zu Kugelmugel erlaubt
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Passierschein der Republik Kugelmugel

Passagierschein für Grenzübertritt

Wer das Kunstwerk besucht, betritt eine eigene Welt. Für den Grenzübertritt bezahlen Besucherinnen und Besucher 15 Euro, dafür gibt es einen Passierschein und eine persönliche Führung durch das Objekt. Wer Angehörige oder Angehöriger der Republik werden möchte, der kann auch eine universelle Staatsbürgerschaft der Republik Kugelmugel bei der Präsidentin beantragen. Auch dafür muss nach vorheriger Anmeldung eine Gebühr bezahlt werden.

„Alles, was wir machen, ist als Artefakt zu sehen. Wir sind ein Kunstwerk. Alles, was wir machen, ist als Kunst im Rahmen der Kunst zu sehen.“ betont die Präsidentin.

Kunstasyl durch Zilk

Die Republik Kugelmugel ist ein Werk mit Geschichte. Sie hat Anfang der 1970er-Jahre in Katzelsdorf bei Wiener Neustadt begonnen. Dort rief der als Querdenker bezeichnete Vorarlberger Künstler Edwin Lipburger in Folge eines Streits um sein Kunstwerk, seine eigene „Republik Kugelmugel“ aus. Aus baurechtlichen Gründen musste das Kugelhaus auf dem Hügel, also Mugl, abmontiert werden.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 8. September, 19.00 Uhr, ORF 2

Anfang der 1980er Jahre kam der Abrissbescheid. Da trat der spätere Wiener Bürgermeister, damals Kulturstadtrat, Helmut Zilk auf den Plan. Er gewährte dem Kunstwerk Asyl. Kugelmugel übersiedelte nach Wien, in die Prater Hauptallee.

Das Kugelhaus auf dem von Lipburger benannten Antifaschismus-Platz hat in der Vergangenheit immer wieder auch als Ausstellungsort gedient. Die neue Präsidentin will auch das wiederbeleben. Eine „Weltausstellung“ ist für den kommenden Winter geplant.