Das Hochwasser drohte den Wahlkampf auf den letzten Metern komplett zu unterspülen. Aber Überraschung, Überraschung: Rezession, Klimawandel und Migration sind immer noch da.
Herbert Kickl geht als Favorit ins Finale. Karl Nehammers Chancen sind intakt. Das große Fragezeichen ist Andreas Babler. Er hat an sich einen beherzten Wahlkampf hingelegt – aber eine Partei ist eben mehr als eine Fan-Gruppe.
Die Bevölkerung wächst, die Wirtschaft schrumpft: Es ist ein klarer Fall von „Degrowth“, den wir gerade erleben. Anders als von manchen Intellektuellen verbreitet, ist es kein Grund zur Freude, wenn das Wachstum zum Luxus wird. Sondern die Saat für ernsthafte Probleme.
Der EU-Sonderbeauftragte für Sanktionspolitik zeichnet ein rosiges Bild der wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegen die Kriegsmaschine des Kreml – und bestätigt damit die Befürchtungen der Ukraine und ihrer Unterstützer.
Wurde die Bevölkerung rechtzeitig vor den enormen Regenmengen gewarnt? Nach dem Hochwasser, das vor allem Niederösterreich schwer getroffen hat, bricht die übliche Debatte der Verantwortlichkeit aus. Doch diese greift zu kurz.
Eine geschickte Neuverteilung der Kompetenzen sorgt dafür, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen alle wichtigen Themen im Auge behalten wird. Dass Paris und Berlin mit sich selbst beschäftigt bleiben, spielt ihr in die Hände.
Wer wird Nachfolger von Thomas Bach und Präsident des Internationalen Olympischen Komitees? Ein Name ragt aus der sieben Personen starken Shortlist: Sebastian Coe.
Die Flut, die eine Wahl mit sich reißt: Alles schon da gewesen. Dennoch sollte von politischer Instrumentalisierung tunlichst Abstand genommen werden. Ein schicksalhaftes Ereignis allein kann nicht die Rahmenbedingungen für die kommenden fünf Jahre festlegen.
Man kann es mögen oder nicht, aber die FPÖ hat mit ihrem radikalisierten Kurs in einem ungleichen Wettbewerb Erfolg beim Wähler. Warum also soll man sie jetzt auch noch davor schützen, bei Regierungsverhandlungen eine krachende Niederlage einzufahren?
Fällt Ihnen auch auf, dass Verzierungen auf Wahlplakaten fast immer nur solche einer einzigen Partei treffen? Das ist unrepräsentativ und für die anderen Parteien diskriminierend verteilt. Vielleicht sind die für diese Kunstform aber auch uninteressant.
Die Zentralbank ordnet ihre Leitzinsen neu. Das ist eine verklausulierte Bestätigung der einstigen Kritik an der EZB-Negativzinspolitik. Die Folgen davon spüren wir noch immer.
Spaniens Ministerpräsident kommt mit einem „Geschenk“ und einer unausgesprochenen Drohung aus Shanghai zurück und sabotiert sofort die Europäische Kommission in ihrer Politik gegen Chinas brandgefährliche Industriepolitik.
Fehlender Respekt vor dem politischen Gegenüber bildet inzwischen die Grundierung vieler TV-Duelle auch in Österreich. In den USA ist man aber noch einen großen Schritt weiter.
Donald Trump und Kamala Harris bedienten ihr jeweiliges Publikum, der eine mit teilweise blankem Unsinn, die andere mit wolkiger Zuversicht. Im Endeffekt wird es darauf ankommen, wer besser mobilisiert und glaubwürdiger den von den Amerikanern ersehnten Wandel verkörpert: der Ex-Präsident oder die Vizepräsidentin.
Erleben Sie Detroit hautnah: kein Stadtspaziergang, keine historische Führung, kein Architekturguide. Wie wäre es stattdessen mit einem platten Reifen am alten Geisterbahnhof der Motor City?
Wenn Deutschland an seinen Grenzen in Blitzverfahren Drehtüren für Migranten ohne Bleibeperspektive errichtet, löst es einen Dominoeffekt in Europa aus, der im Idealfall schneller als geplant zu Asylzentren an der EU-Außengrenze führt.
Der kapitale Fehlstart in die Nations League mit einem glücklichen Remis gegen Slowenien und einer ernüchternden 1:2-Niederlage gegen Norwegen lassen bei Teamchef Ralf Rangnick zu Recht die Alarmglocken ringen. Verletzte dürfen keine Ausrede sein – es ist eine Frage der Einstellung.
Reformieren oder langsam untergehen: Es liegt an den Mitgliedstaaten, Europa wettbewerbsfähig zu machen. Doch es mangelt an mutigen Politikern, die sich über Nationalismus, Klientelismus und Schönfärberei hinwegzusetzen wagen.
Vor der letzten Hochsommerhitze mit den Kindern ins Kino geflohen. Mit dem leisen Anflug eines schlechten Gewissens, aber danach mit dem guten Gefühl, dass der Besuch für etwas gut war.