Arbeitsgruppe Zellzykluskontrolle und Carcinogenese
Prof. Dr. Ingrid Hoffmann
Der so genannte Zellzyklus regelt, ob und wie schnell sich eine Zelle teilt. Dieser Ablauf muss gut reguliert sein. Unkontrollierte Teilungen können zu Tumoren führen. Deshalb gibt es in der Zelle Regulatoren, die den Zellzyklus zu verschiedenen Zeitpunkten (Checkpoints) kontrollieren. Gemeinsam regulieren diese bei einer bevorstehenden Zellteilung zum Beispiel den Beginn der Verdopplung des Erbmaterials. Bei aktivierter Zellzykluskontrolle kommt es zu einer Hemmung der Zellteilung. Dies gibt der Zelle Zeit, Reparaturarbeiten an der DNA zu verrichten oder, bei irreparablen Schäden, den Zelltod einzuleiten. Unser Ziel ist es, genaueres über die Regulation des Zellzyklus in normalen und Tumorzellen herauszufinden. Weiterhin untersuchen wir die Funktion des Spindelpolkörperchens (Zentrosom), das eine bedeutende Funktion beim Aufbau der Mitosespindel hat. Wir untersuchen, wie dessen Verdopplung und Teilung mit der Regulation des Zellzyklus koordiniert ist. Die Erkenntnisse könnten neue Ansätze liefern, um gezielt in den Zellzyklus von entarteten Zellen einzugreifen.
Krebszellen enthalten häufig überzählige Zentrosomen, was durch eine Fehlsteuerung ihrer Verdopplung hervorgerufen werden kann. Dies führt zur sogenannten Aneuploidie, einer für Krebszellen typischen Veränderung der normalen Anzahl der Chromosomen. Wir erforschen, wie die Verdopplung der Zentrosomen gesteuert wird, welche Proteine daran beteiligt sind und wie dieser Prozess in Krebszellen fehlreguliert ist.
Darüberhinaus untersuchen wir (1) wie eine Fehlorientierung der Mitosespindel zur Entstehung von Krebs führen kann und (2) die Mechanismen von Chemotherapie-Resistenzen, die ein großes Problem bei der Behandlung vieler Krebserkrankungen darstellen.