Kopf hoch!; von Kopf bis Fuß; jemandem zu Kopf steigen; die Haare über Kopf föhnen; über Kopfoder überkopf arbeiten; einen Ball über Kopfoder überkopf schlagen; aber nur die Schmerzen strahlten über Kopf und Nacken bis in beide Schultern; auf dem Kopf stehen; das Bild, der Turner steht auf dem Kopf; vgl. aber kopfstehen
oft rundlicher [durch den Hals mit dem Rumpf verbundener] Körperteil des Menschen und vieler Tiere, zu dem Gehirn, Augen, Nase, Mund und Ohren gehören
Beispiele
ein dicker, großer, kahler, ausdrucksvoller Kopf
der Kopf einer Katze, eines Vogels
ihr Kopf sank auf die Brust
die Zuschauer standen Kopf an Kopf (dicht gedrängt)
Kopf oder Zahl (Avers mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf oder Revers mit dem Zahlenwert; im Zusammenhang mit dem Werfen einer Münze, womit eine Entscheidung zwischen zwei Personen oder Möglichkeiten herbeigeführt werden soll)
den Kopf drehen, abwenden, hochheben, neigen
den Kopf aus dem Fenster strecken, durch die Tür stecken
sie schüttelte verneinend, verständnislos den Kopf
sich den Kopf (die Haare) waschen
sich den Kopf stoßen (mit dem Kopf an etwas stoßen)
sie ist einen ganzen, halben Kopf größer als ich
die Mädchen steckten die Köpfe zusammen (berieten sich tuschelnd)
sie bekamen rote Köpfe von der Sonne
sich die Köpfe heißreden (sehr lebhaft diskutieren)
einen Hut auf dem Kopf tragen
die Turnerin steht auf dem Kopf
das Buch steht auf dem Kopf (umgekehrt) im Regal
auf den Kopf des Mörders steht eine Belohnung
ich tu das nicht, und wenn du dich auf den Kopf stellst
die Haare über Kopf (bei herabhängendem Kopf) föhnen
jemandem das Haus über dem Kopf anzünden (während er im Haus ist)
dem Kranken ein Kissen unter den Kopf schieben
das Blut stieg ihr zu Kopf
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
jemandem brummt der Kopf (umgangssprachlich: jemand hat heftige Kopfschmerzen)
jemandem schwirrt der Kopf (jemand ist aufgrund sehr vieler Eindrücke verwirrt)
jemandem raucht der Kopf (umgangssprachlich: jemand denkt längere Zeit angestrengt nach)
nicht wissen, wo einem der Kopf steht (so viel Arbeit haben, dass man verwirrt ist, nicht weiß, wo man anfangen soll)
einen dicken/schweren Kopf haben (Kopfschmerzen, einen Kater haben)
jemandes Kopf fordern (1. jemandes Enthauptung verlangen. 2. die strenge Bestrafung von jemandem, der sich in höherer Stellung befindet, fordern.)
jemandem/jemanden den Kopf kosten (1. zu jemandes Enthauptung, Hinrichtung führen: dieser Fehler sollte ihn den Kopf kosten. 2. jemanden die Stellung o. Ä. kosten.)
den Kopf einziehen (nichts unternehmen, um sich keiner Gefahr auszusetzen o. Ä.)
den Kopf hängen lassen (mutlos sein)
den Kopf unterm Arm tragen (umgangssprachlich: sehr krank sein)
jemandem den Kopf waschen (umgangssprachlich: jemanden scharf zurechtweisen)
seinen Kopf riskieren; Kopf und Kragen riskieren/wagen/aufs Spiel setzen/verlieren (das Leben, die Existenz aufs Spiel setzen/verlieren)
seinen Kopf retten (umgangssprachlich: sich retten)
den Kopf hinhalten müssen (umgangssprachlich: [für etwas] geradestehen müssen)
sich <Dativ> [an etwas] den Kopf einrennen (bei einem Vorhaben auf Widerstand stoßen, nicht zum Ziel kommen)
den Kopf aus der Schlinge ziehen (durch geschicktes Verhalten einer Bestrafung entgehen)
den Kopf in den Sand stecken (eine Gefahr nicht sehen wollen; der Realität ausweichen; nach der irrigen Annahme, dass der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand steckt)
den Kopf hoch tragen (stolz sein)
den Kopf oben behalten (den Mut nicht verlieren)
jemandem den Kopf zurechtsetzen/zurechtrücken (umgangssprachlich: jemanden zur Vernunft bringen)
einander/sich [gegenseitig] die Köpfe einschlagen/einhauen (sich heftig streiten)
jemanden [um] einen Kopf kürzer/kleiner machen (umgangssprachlich: jemanden köpfen)
sich <Dativ> an den Kopf fassen/greifen (umgangssprachlich: kein Verständnis für etwas haben: wenn ich so einen Unsinn höre, kann ich mir nur an den Kopf greifen)
jemandem etwas an den Kopf werfen (jemandem etwas [Freches] direkt sagen: sie warf ihm Unverschämtheiten, Beleidigungen an den Kopf)
etwas auf den Kopf hauen (umgangssprachlich: [einen bestimmten Geldbetrag] auf einmal für Vergnügungen o. Ä. ausgeben; Herkunft ungeklärt, vielleicht in Bezug auf die Münze, die man auf den Kopf, d. h. auf die Seite mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf, wirft, damit die Seite mit der Zahl sichtbar ist)
etwas auf den Kopf stellen (umgangssprachlich: 1. das Unterste zuoberst kehren, etwas völlig durcheinanderbringen: die Kinder haben beim Spielen das ganze Haus, Zimmer auf den Kopf gestellt. 2. in etwas, an einem Ort sehr gründlich suchen: ich habe das ganze Haus auf den Kopf gestellt und trotzdem meine Brille nicht gefunden. 3. etwas unrichtig darstellen.)
jemandem auf dem Kopf herumtanzen/herumtrampeln (umgangssprachlich: jemandes Gutherzigkeit missbrauchen, indem man ihn respektlos behandelt und sich von ihm nichts sagen lässt)
sich <Dativ> nicht auf den Kopf spucken lassen (salopp: sich nichts gefallen lassen)
jemandem auf den Kopf spucken können (salopp scherzhaft: erheblich größer sein als ein anderer)
nicht auf den Kopf gefallen sein (umgangssprachlich: gewitzt, nicht dumm sein)
jemandem etwas auf den Kopf zusagen (jemandem gegenüber, ohne zu zögern, etwas aussprechen, was man über ihn zu wissen glaubt [ohne jedoch Beweise zu haben])
jemandem in den Kopf steigen (1. jemanden betrunken, benommen machen: der Wein ist mir in den Kopf gestiegen. 2. seltener; jemanden eingebildet, überheblich machen: der Ruhm ist ihm in den Kopf gestiegen.)
jemandem zu Kopf steigen (jemanden eingebildet, überheblich machen)
mit dem Kopf durch die Wand wollen (umgangssprachlich: Unmögliches erzwingen wollen)
mit seinem Kopf für etwas einstehen (mit seinem Leben, seiner Existenz für etwas einstehen)
über jemandes Kopf [hin]weg (ohne jemanden Bestimmtes zu fragen, zu informieren)
über die Köpfe hinwegreden (reden, ohne Rücksicht auf das Verständnis der Zuhörer zu nehmen)
jemandem über den Kopf wachsen (umgangssprachlich: 1. sich so entwickeln, dass jemand Bestimmtes einem nicht mehr gewachsen ist: er ist seinem Vater längst über den Kopf gewachsen. 2. von jemandem nicht mehr bewältigt werden: die Arbeit ist mir über den Kopf gewachsen.)
bis über den Kopf in etwas stecken (umgangssprachlich: völlig von etwas beansprucht, belastet sein: bis über den Kopf in Sorgen, Arbeit stecken)
um Kopf und Kragen gehen (unpersönlich; umgangssprachlich: um das Leben, die Existenz gehen)
etwas vom Kopf auf die Füße stellen (das Bild, das man von etwas hat, korrigieren)
von Kopf bis Fuß (von oben bis unten; ganz und gar: sich von Kopf bis Fuß neu einkleiden, waschen)
jemanden vor den Kopf stoßen (umgangssprachlich: jemanden in plumper Weise kränken, verletzen)
wie vor den Kopf geschlagen sein (umgangssprachlich: vor Überraschung, Schreck wie gelähmt sein)
sie wird dir nicht gleich den Kopf abreißen (umgangssprachlich: sie wird dich nicht so schlimm behandeln, wie du befürchtest)
das kann den Kopf nicht kosten (das kann so gefährlich nicht sein)
Person mit bestimmten [intellektuellen] Fähigkeiten; Person von bestimmter Intelligenz
Beispiel
sie ist ein kluger, fähiger Kopf
an der Spitze von etwas stehende Person
Beispiel
der Kopf des Unternehmens
Denk-, Willenskraft
Beispiele
er hat einen eigensinnigen, dicken Kopf (ist eigensinnig, dickköpfig)
seinen Kopf anstrengen
du musst nicht immer deinen Kopf (Willen) durchsetzen
(umgangssprachlich) keinen Kopf für etwas haben (sich mit etwas nicht befassen können oder wollen)
(umgangssprachlich) etwas [noch] frisch im Kopf haben (sich [noch] gut an etwas erinnern)
etwas im Kopf (im Gedächtnis) behalten
ich weiß nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht (was sie denken)
er hat nur Mädchen und Autos im Kopf (denkt nur an junge Frauen und an Autos)
(umgangssprachlich) du bist wohl nicht ganz richtig im Kopf (du bist wohl verrückt)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
jemandem steht der Kopf nicht nach etwas (Sinn 3a)
einen klaren/kühlen Kopf bewahren/behalten (nicht nervös werden; die Übersicht behalten)
den Kopf voll haben (an vieles zu denken haben, sich mit vielen Dingen gedanklich beschäftigen müssen)
den Kopf verlieren (die Übersicht, die Ruhe, die Fassung verlieren)
jemandem den Kopf verdrehen (umgangssprachlich: jemanden verliebt machen: er hat ihr den Kopf verdreht)
sich <Dativ> den Kopf zerbrechen (umgangssprachlich: sehr angestrengt über etwas nachdenken: ich zerbreche mir den Kopf, was ich ihr schenken soll)
sich <Dativ> einen Kopf machen (umgangssprachlich: sich Gedanken machen, über etwas nachdenken: darum/darüber mache ich mir doch keinen Kopf)
aus dem Kopf (auswendig, ohne nachzusehen)
jemandem nicht aus dem Kopf gehen/wollen (jemanden ständig beschäftigen)
sich <Dativ> etwas aus dem Kopf schlagen (einen Plan o. Ä. aufgeben)
sich <Dativ> etwas durch den Kopf gehen lassen (über eine Sache nachdenken)
jemandem durch den Kopf schießen/gehen (jemandem [plötzlich] einfallen, in den Sinn kommen)
jemandem im Kopf herumgehen (umgangssprachlich: jemanden sehr beschäftigen)
sich <Dativ> etwas in den Kopf setzen (fest entschlossen sein, etwas zu tun: er hat sich in den Kopf gesetzt, sie zu heiraten)
im Kopf [aus]rechnen ([aus]rechnen, ohne aufzuschreiben: die Kosten im Kopf ausrechnen)
jemandem nicht in den Kopf [hinein]gehen/[hinein]wollen (jemandem unverständlich, unbegreiflich sein: ihr will nicht in den Kopf, dass er nur so wenig verdient)
für etwas keinen Kopf haben (nicht die nötige Ruhe, Konzentration besitzen, um sich mit etwas zu beschäftigen: im Augenblick hat sie überhaupt keinen Kopf für solche Dinge)
was man nicht im Kopf hat, [das] muss man in den Beinen haben/[das] hat man in den Beinen (wenn man etwas vergisst, muss man einen Weg zweimal machen)
Einzelperson innerhalb einer größeren Menge von Menschen
Beispiele
das Einkommen pro Kopf der Bevölkerung
der Eintritt kostet fünf Euro pro Kopf (für jeden)