"Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab." (Apg 2,1-4)
Drei Aspekte zum Kirchengeburtstag
Regina Polak legt die Schrifttexte vom Hochfest Pfingsten aus:
Wie kann man inmitten einer Lebenskrise Geburtstag feiern? Zu Pfingsten, anlässlich des Geburtstagsfestes der Kirche, und inmitten einer schweren Kirchenkrise stellt sich diese Frage in besonderer Weise.
Drei Aspekte möchte ich aus den Schriftstellen zum Pfingstsonntag herausgreifen:
- Furchtsamer Rückzug ist keine Lösung. Die Jünger haben sich aus Angst vor Verfolgung versteckt. Aber dieser Weg führt nicht in die Zukunft. Er führt zur Stagnation. Niemand lernt etwas dazu – Veränderung wird unmöglich, wenn man in der Enge bleibt.
- Aus eigener Kraft ist keine Krise zu lösen. Jesus kommt zu den Jüngern und schenkt ihnen seinen Geist. Der Geist ist es, der wieder lebendig machen kann. Der Geist – das ist: Beziehung, Vertrauen, Liebe zu Gott. In Krisenzeiten sind Beziehungen daher nicht abzubrechen, sondern zu intensivieren: zu den Menschen, auch zu den Kritikern, zu Gott in Christus.
- Der Geist lehrt uns, in fremden Sprachen sprechen zu lernen. Das ist heute die größte Herausforderung: Die Sprache der Anderen verstehen und sprechen lernen. Unsere eigene Botschaft in Wort und Tat im Horizont der Anderen leben. So „geschieht" Kirche – und kann eine neue Form bekommen.
Wenn wir uns daran erinnern, wird der Kirchengeburtstag nicht nur zu einer sehnsüchtigen Rückschau, sondern kann zum Aufbruch in die Zukunft ermutigen.
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