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Feuilleton: Aktuelle Nachrichten aus Kunst und Kultur | FAZ

Wie sich das Leben in der Türkei verändert

Bülent Mumay leitete bis Oktober 2015 die Online-Redaktion der Zeitung „Hürriyet“. Aufgrund des politischen Klimas in der Türkei wurde er entlassen und nach dem Putschversuch im Sommer 2016 kurzzeitig festgenommen. Hier schreibt er über die Veränderungen in seiner Heimat.
Der türkische Präsident Mitte April 2024 vor seinem Palast in Ankara

Brief aus Istanbul:
Auch Erdoğans Oligarchen genießen „Immunität“

Wer berichtet, wird in der Türkei bestraft. Dabei wird jedes vierte Kind im Land nicht satt, und der Palast hat sein Jahresbudget jetzt schon aufgebraucht.
Ende April empfing Recep Tayyip Erdoğan den Anführer der Terrororganisation Hamas, Ismail Hanija, noch in Istanbul. Den von Israel ausgeführten tödlichen Anschlag auf Hanija bezeichnet der türkische Präsident als „niederträchtig“. Israel wolle einen regionalen Krieg anzetteln. Dass die Türkei in diesen eingreifen könne, hatte Erdoğan schon angedroht.

Brief aus Istanbul:
Das Palastregime bläst sich auf

Erdoğan quält Kommunen, in denen die Opposition stark ist. Er droht Israel mit Krieg. Kein Wunder, dass inzwischen auch Teenager auswandern wollen.
2. Juli, Beerdigung eines getöteten Demonstranten im nordsyrischen Afrin, der gegen die türkische Besatzung protestiert hatte. Zuvor hatte es in mehreren türkischen Städten Übergriffe auf syrische Flüchtlinge gegeben.

Brief aus Istanbul:
Syrien brennt, und die Türkei fängt Feuer

Der Umgang mit den Flüchtlingen aus dem Nachbarland ist ein unlösbares Problem für Erdoğan. Er will auf Assad zugehen. Doch das funktioniert nicht.
Gedenken am Jahrestag des Mordes an Sinan Ateş

Brief aus Istanbul:
Erdoğan, Bahçeli und ein Mordfall

Die nationalistische Partei MHP ist Erdoğans Partner. Und sie ist in ein Verbrechen verwickelt: den Mord am früheren Chef der Jugendorganisation der Partei, Sinan Ateş.
Auf die Stimmen von Devlet Bahçelis (links) nationalistischer Partei MHP ist Erdoğan angewiesen.

Brief aus Istanbul:
Wir leben in einem Mafiafilm

Weil er den Westen braucht, liebäugelte der türkische Präsident kurz mit innenpolitischer Entspannung. Sein extremistischer Bündnispartner hält Erdoğan zurück. Es geht um die Flüchtlinge.
Recep Tayyip Erdogan am 2. Juni bei einer Ansprache auf einer Parteiversammlung in Ankara

Brief aus Istanbul:
So blättert der Lack des Regimes ab

Was Recep Tayyip Erdoğan sagt, ist das eine, was er tut, ist meist das Gegenteil davon. Was passiert wohl, wenn er von Demokratie redet?
Der türkische Präsident am Montag in Ankara bei einer Ernennungszeremonie für Richter und Staatsanwälte

Brief aus Istanbul:
Dieser Brief kann mich hinter Gitter bringen

Erdoğan plant ein Gesetz, wie man es aus Russland kennt – gegen „ausländische Einflussnahme“. Das bringt viele in Gefahr, so auch mich. Das Gesetz könnte schon bald kommen.
Präsident Erdoğan Ende 2019 mit dem „nationalen und einheimischen“ Automobil TOGG, das er zu Propagandazwecken herstellen lässt

Brief aus Istanbul:
Machen Sie im Sommer Urlaub in der Türkei?

Wir können uns Ferien im eigenen Land nicht mehr leisten. Der Palast prasst. Ein deutsch-türkischer Journalist bringt Erdoğan mit einer Frage zu Israel in Verlegenheit.
Herzliche Begrüßung: Der türkische Präsident (r.) empfängt eine Delegation der Hamas um Ismail Haniyya (l.).

Brief aus Istanbul:
Tauwetter bei Erdogan?

Nach der Niederlage bei den Kommunalwahlen steht der türkische Präsident vor einem Dilemma. So er sich demokratisch gibt, erodiert seine Macht.
Recep Tayyip Erdoğan und Muhammed Ali Fatih Erbakan

Brief aus Istanbul:
Entsteht eine „AfT“ gegen Erdoğan?

Bei den Kommunalwahlen in der Türkei hat nicht nur Erdoğans AKP verloren und hat die Opposition gewonnen. Gestärkt ist die islamistische Neue Wohlfahrtspartei. Was ist von ihr zu erwarten?
Anhänger der Republikanischen Volkspartei (CHP) jubeln am Abend der Kommunalwahl vor dem Rathaus in Istanbul.

Kommunalwahlen in der Türkei:
Wieso Erdoğan verloren hat

Die Kommunalwahlen in der Türkei mischen die Karten neu. Es scheint, dass unsere Demokratie lebt. Für die Niederlage des Machtapparats gibt es vier Gründe.
Der türkische Präsident und Vorsitzende der AK-Partei, Recep Tayyip Erdogan, hält eine Rede während einer Wahlkampfveranstaltung vor den landesweiten Kommunalwahlen in Istanbul.

Brief aus Istanbul:
Demokratie oder Autokratie?

Am Sonntag sind bei uns Kommunalwahlen. In Istanbul entscheidet sich dabei nicht nur, wer Bürgermeister wird, sondern wie es mit der ganzen Türkei weitergeht.
Der türkische Präsident am Mittwoch in Mardin

Brief aus Istanbul:
Er bettelt um unsere Stimmen

In den Schulen der Türkei nimmt die religiöse Unterweisung inzwischen monströse Züge an. Und Erdoğan tut so, als stünde er bei der Kommunalwahl selbst auf dem Zettel.
Recep Tayyip Erdogan am 11. April bei der Übergabe des als Flugzeugträger vermarkteten Kriegsschiffs, auf das Flugzeuge mit Kränen gehievt werden müssen, weil es kein echter Flugzeugträger ist.

Brief aus Istanbul:
Erdogan drückt auf alle Tasten

Es ist kein Zufall, dass der türkische Präsident schnell noch ein nicht fertiggestelltes Atomkraftwerk eröffnet hat. Wir wissen, was geschieht, wenn Erdogan die Wahl am Sonntag gewinnt. Was aber, wenn er verliert?
Recep Tayyip Erdogan und der irakische Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani am 21. März nach eine Pressekonferenz in Ankara

Brief aus Istanbul:
Uns tränen die Augen

Die Türkei importiert illegal Öl aus dem Irak. Die Familie Erdoğan verdient daran. Ein internationales Gericht verurteilt unser Land. Erfahren sollen wir davon natürlich nichts.
Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei AKP im türkischen Parlament in der vergangenen Woche

Brief aus Istanbul:
Erdoğans neue Freunde von der Hizbullah

Um seine Macht zu erhalten, sucht der türkische Staatspräsident die Nähe ehemaliger Terroristen: Die HÜDA-PAR ist der politische Arm der Terrororganisation Hizbullah, die in der Türkei brutale Morde verübte.
15. Dezember: Vor dem Rathaus von Istanbul haben sich Tausende Menschen versammelt, um den Bürgermeister Ekrem Imamoglu zu unterstützen, der unter Anklage gestellt worden ist, was es ihm unmöglich macht, bei der Wahl im Juni anzutreten.

Brief aus Istanbul:
Das ist die Türkei

Erdoğans Taktik für 2023 steht: Sollte er die Wahlen im Juni nicht gewinnen können, müssen alle anderen wenigstens verlieren. Das heißt: Der türkische Präsident schaltet die Opposition per juristischer Verfolgung aus.
Auf dem „Teknofest“ am 3. September: Erdogan signiert eine Kampfdrohne.

Brief aus Istanbul:
Setzt Erdoğan nun auf den Krieg?

Der türkische Präsident erklärt die Feinde von einst zu Freunden, erhält heißes Geld und greift die Kurden an. So will er die Wahl doch noch gewinnen.
Nach dem Anschlag ein Ort nationalen Gedenkens: Der Istiklal-Boulevard in Istanbul am Montag

Brief aus Istanbul:
Ein Anschlag, so blutig wie seltsam

Eine Bombe in Istanbul hat am Sonntag Tote und Verletzte gefordert. Nicht nur das Tempo der Aufklärung der Tat irritiert – und weckt ungute Erinnerungen.
Recep Tayyip Erdogan bei einer Pressekonferenz in Ankara

Brief aus Istanbul:
Wir stehen an der Schwelle zur Diktatur

Erdogan ruft das „Jahrhundert der Türkei“ aus. Er verspricht eine Zeit der Wunder. Dabei sorgt er seit 20 Jahren für unser Elend.
Recep Tayyip Erdogan, aufgenommen am 22. Juli in Istanbul.

Brief aus Istanbul:
Erdogan is watching you!

Der türkische Präsident verwandelt unser Land in einen Angststaat. Im Internet wird jetzt jeder Klick an die Regierung gemeldet.
Und dann drückt er auf den Knopf: Recep Tayyip Erdoğan am vergangenen Dienstag beim Startschuss des türkischen Kommunikationssatelliten Turksat 5B in Ankara derjenige, auf den sich alle Augen richteten.

Brief aus Istanbul:
Erdoğan erobert den Weltraum

Die Armut treibt uns in der Türkei dazu, vieles selbst zu produzieren, jetzt Biodiesel. Derweil schickt Erdoğan einen Türken ins All. Und ein Dichter sitzt seit 28 Jahren in Haft.