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FC Bayern schlägt Wolfsburg: Keine Blumen für Thomas Tuchel

Bayerns 2:0 gegen Wolfsburg :
Keine Blumen für Thomas Tuchel

Von Christopher Meltzer, München
Lesezeit: 2 Min.
Abschied von den Fans mit Küsschen: Trainer Thomas Tuchel
Im letzten Heimspiel der Saison siegt der FC Bayern – und will seinen Trainer noch nicht verabschieden. Der 19 Jahre alte Lovro Zvonarek steht zum ersten Mal in der Startelf und trifft.

Die Blumen waren wirklich schön. So schön, dass man mit ihnen an diesem Sonntag wahrscheinlich alle Mütter in München und Umgebung glücklich hätte machen können, denn sie waren nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, nicht zu bunt, aber auch nicht zu grün. Doch die Blumen waren eben für einen Mitarbeiter des FC Bayern München vorgesehen, der diesen Fußballklub, Blumen hin oder her, schon ein bisschen enttäuscht verlassen dürfte.

Am Sonntagabend, an dem die Fußballer des FC Bayern das letzte Mal in dieser Saison in ihrem Stadion spielten, stand Max Eberl, der Sportvorstand, mit diesem schönen Strauß Blumen an der Seitenlinie und wartete darauf, dass der Stadionsprecher Stephan Lehmann dem Mann dankte, für den die Blumen waren: nämlich für Bouna Sarr, den senegalesisch-französischen Außenverteidiger, der seit dem Spätsommer 2021 in München ist und seitdem doch nur 33-mal spielen durfte.

Wer in diesen Wochen der Saison schon mal in einem Bundesligastadion war, der weiß, dass Blumen verschenkt und Mitarbeiter verabschiedet werden. So machten sie das an diesem Sonntag auch in München. Sie dankten Sarr und Eric-Maxim Choupo-Moting (der, weil er krank war, aber nicht anwesend sein konnte). Und doch wunderten sich in dem Moment schon die Ersten, dass Eberl nur einen Strauß Blumen in den Händen hielt, wo da doch noch ein besonders wichtiger Mitarbeiter war, der in der nächsten Saison nicht mehr in München arbeiten wird.

Was war mit dem Trainer? Was war mit Thomas Tuchel?

„Nein, wir verabschieden unser Trainerteam heute noch nicht, weil die Saison ja noch nicht vorbei ist“, sagte Lehmann – und erklärte dann nicht, warum das für den Trainer galt, aber nicht für die Spieler.

Man sollte nun aber nicht denken, dass die Bayern das machten, weil sie Tuchel möglicherweise doch als Trainer behalten wollen. Das passt nicht dazu, dass die Option Hansi Flick plötzlich nicht mehr so unvorstellbar ist, wie sie das vor ein paar Tagen noch von beiden Seiten war. Und das passt nicht dazu, dass die „Bild“-Zeitung am Sonntag meldete, dass Eberl sich sehr für Roberto De Zerbi, den Trainer Brightons, einsetzen würde.

Am Sonntag stand aber Tuchel an der Seitenlinie – und stellte im Bundesliga­duell mit dem VfL Wolfsburg erstmals den 19 Jahre alten Lovro Zvonarek von Beginn an auf. In der vierten Minute schoss der das 1:0. In der 13. Minute schoss Leon Goretzka das 2:0. Und mehr gab es aus sportlicher Sicht über Thomas Tuchels wohl finales Heimspiel als Trainer des FC Bayern dann auch nicht zu sagen.