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RB Leipzig gegen Werder Bremen: Trainer Marco Rose will Antworten

RB-Trainer will Antworten :
Rose und die Fragen zur Leipziger Zukunft

Von Sebastian Stier, Berlin
Lesezeit: 3 Min.
Bleibt er? Marco Roses Sätze sorgen in der Branche für Aufregung.
RB-Trainer Marco Rose ist das Gesicht des Klubs. Nun fordert der prominenteste Mitarbeiter konkrete Antworten auf drängende Fragen. Dabei geht es nicht nur um die Zukunft der Mannschaft.

Marco Rose ist vor 47 Jahren in Leipzig geboren, ein Kind der Stadt. Seine Liaison mit dem Fußballklub RB, eine Traumehe. Mehr Identität, mehr Gesicht gab kein Trainer dem noch immer jungen Verein. Deshalb dürften die Meldungen der vergangenen Tage nicht nur in Fankreisen für ein mulmiges Gefühl gesorgt haben.

Aus dem in Fußballdingen herrlich überdrehten Italien drangen Gerüchte durch, die einst große AC Mailand hätte Interesse an einer Verpflichtung Roses. Das Gleiche wurde auch über den Spanier Julen Lopetegui berichtet, aber gut. Wie es mit Gerüchten nun mal so ist, überall steckt mindestens ein klein wenig Wahrheit drin.

Konkret zu einem möglichen Interesse der Italiener wollte sich Rose nach dem 1:1 gegen Werder Bremen nicht äußern, aber dafür nahm er doch recht offen zu seiner Zukunft Bezug. Man muss wissen, dass sein Vertrag bei RB nach der kommenden Saison endet. Rose also sprach: „Ich gehe fest davon aus, dass ich nächstes Jahr Leipzig-Trainer bin.“

Rose und das berühmte „Aber“

Dann warf er jedoch einen dieser berühmten Sätze in den Raum, in denen ein „aber“ vorkommt und die in der Branche immer für maximale Aufregung sorgen. „Wir müssen uns aber natürlich darüber unterhalten, wo wir hinwollen und wie geht es weiter. Gehen jetzt vielleicht wieder der ein oder andere Spieler?“, fragte Rose mehr als er antwortete.

Der Satz dürfte direkt ins Ohr von Sportdirektor Rouven Schröder gedrungen sein und vermutlich auch in das Gehör des designierten neuen Sportchefs Marcel Schäfer, der aus Wolfsburg kommen soll. Ihr prominentester Mitarbeiter fordert ganz konkrete Antworten auf für ihn drängende Fragen, jetzt, da die Saison so gut wie beendet ist.

Leipzig muss am kommenden Samstag zwar noch einmal 90 Pflichtminuten bei Eintracht Frankfurt abspulen, fest steht aber, dass RB die Saison als Vierter beendet. Die Qualifikation für die Champions League ist damit gesichert.

Eine beachtliche Leistung, gemessen daran, unter welchen Voraussetzungen Rose und seine Mannschaft in die Saison starteten. Vergangenen Sommer verließen etliche Stars den Verein, namentlich waren das Josko Gvardiol, Christopher Nkunku, Konrad Laimer und Dominik Szoboszlai. Ihre Transfers brachten zwar über 200 Millionen Euro ein, sorgten aber auch für den gewaltigsten Kaderumbruch der jüngeren Vergangenheit.

Es kamen neue Spieler, allesamt hochtalentiert, aber doch mit der Ungewissheit eines Wechsels versehen. Keineswegs selbstverständlich, dass Benjamin Sesko, der gegen Bremen das Eigentor des ebenfalls neu gekommenen Nicolas Seiwald egalisierte, Lois Openda oder Xavi Simons sich so schnell adaptierten, wie sie es taten. Eine Spielrunde später sind sie selbst zu starken Spielern geworden, die wie ihre Vorgänger Begehrlichkeiten wecken.

„Wir werden alles tun“

Fast alle werden mit möglichen Wechseln in Verbindung gebracht, weswegen Rose Antworten seiner Vorgesetzten einfordert. Einen so gewaltigen Umbruch wie im vergangenen Sommer möchte er nicht noch einmal moderieren müssen. Natürlich weiß der Trainer, dass es vor allem auf internationaler Ebene Klubs gibt, die in Sachen Gehälter und Renommee über RB stehen, aber jährliche Sisyphosarbeit ist eben auch ein Frage des Ausmaßes.

Sicherheit könnte ein Verbleib des überragenden Xavi Simons geben, der Niederländer ist von Paris Saint-Germain nur ausgeliehen, laut Vertrag müsste er nach Frankreich zurück. Rose kündigte in den vergangenen Tagen an: „Wir werden alles tun, um Xavi hier­zubehalten.“ Unmöglich scheint das nicht, die Qualifikation für die Champions League ist eine Grundvoraus­setzung für Simons. Eine weitere wäre der Verbleib des Trainers.