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Cem Özdemir: „Die ersten Kopftücher sah ich in Schwaben“

Cem Özdemir :
„Die ersten Kopftücher sah ich in Schwaben“

Lesezeit: 11 Min.
Cem Özdemir als Bube am Brunnen von Bad Urach
Vor 50 Jahren haben Deutschland und die Türkei ein Anwerbeabkommen unterzeichnet. Cem Özdemir ist Kind der ersten türkischen Migrantengeneration. Im Interview erzählt er die Geschichte einer geglückten Integration.
Herr Özdemir, Sie wohnen heute mitten im türkischen Kreuzberg. Wie fällt der Vergleich zu Ihrer Kindheit im schwäbischen Bad Urach aus?

Kreuzberg ist sehr vielfältig. Es gibt hier die Türken, Kurden und Araber, die weitgehend unter sich bleiben, und genauso eine neue Schicht von Migrantenkindern, die Akademiker sind und von denen niemand redet. Damals gehörte ich zur ersten Generation türkischstämmiger Kinder im schwäbischen Urach. Dort gab es Griechen, Portugiesen, Jugoslawen. In deren Sprachen kannte ich nur die Schimpfwörter. Ansonsten war unsere gemeinsame Sprache zwangsläufig Schwäbisch.

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