(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Die Neurologie ist innovativ und dynamisch
Verlagsspezial

Die Neurologie ist innovativ und dynamisch

Von Peter Berlit
Lesezeit: 3 Min.
Der abwechslungsreiche Praxisalltag und die schnelle Umsetzung von der Forschung in die Klinik machen die Neurologie für Mediziner ­attraktiv. Aufgrund der ­hohen ­Innovationsdynamik hat das Fach kaum mit ­Nachwuchsmangel ­zu ­kämpfen. Auch die ­Förderung angehender Ärzte trägt maßgeblich dazu bei.

Eine im Oktober in einer renommierten Zeitschrift publizierte Studie fasst die häufigsten neurologischen Erkrankungen zusammen: Neben Schlaganfall, Morbus Alzheimer und anderen Demenzformen sind dies Bewegungsstörungen wie Morbus Parkinson, multiple Sklerose, Epilepsien, Polyneuropathien, Hirntumoren oder Migräne. Die Prävalenz dieser Krankheiten nimmt aufgrund des demographischen Wandels zu, und in den kommenden Jahren rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg. Bei den seltenen Erkrankungen zeigen etwa 80 Prozent der Betroffenen neurologische Symptome, was die unveränderte Bedeutung der Neurologie als diagnostisches Fach unterstreicht. In der Europäischen Union sind neurologische Erkrankungen schon jetzt die dritthäufigste Ursache von Behinderungen und vorzeitigen Todesfällen. Werden Patienten gut versorgt und erhalten sie eine entsprechende Therapie, so lässt sich die Zahl verlorener Lebensjahre für den einzelnen Betroffenen effektiv reduzieren. Möglich macht dies die intensive Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Neurologie.

<br />Schnelle Umsetzung von der Forschung in die Klinik

Das Fach profitiert besonders stark von innovativer Wissenschaft und deren Umsetzung in Behandlungskonzepte. Ärzte können Erkrankungen, die bislang als unheilbar galten, mit beispielsweise genmodifizierenden Therapien heute gezielt behandeln. Dies gilt unter anderem für die spinale Muskelatrophie oder die Chorea Huntington. Individualisierte Pharmakotherapien spielen eine zunehmende Rolle bei der Behandlung neuroimmunologischer Erkrankungen wie multipler Sklerose und Schmerztherapie. Interventionelle Maßnahmen wie die Schlaganfallbehandlung mit der Technik der Thrombektomie oder die Parkinson-Therapie mit der Tiefen Hirnstimulation haben die Versorgungsmöglichkeiten revolutioniert.

Was das Fach für junge Mediziner besonders attraktiv macht, ist die im Vergleich zu anderen Disziplinen schnelle Translation von der Grundlagenforschung in die Klinik bei hoher wissenschaftlicher Evidenz. Wegen dieser hohen Innovationsdynamik ist die Neurologie heute eine der wenigen medizinischen Fachrichtungen ohne akuten Nachwuchsmangel. Diese erfreuliche Entwicklung kommt aber nicht von ungefähr: Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie investierte in den vergangenen Jahren stark in die Nachwuchsförderung. 2011 wurde ein Mentorenprogramm ins Leben gerufen mit der Grundidee, junge Ärzte durch sehr gute Lehrangebote und Entwicklungsmöglichkeiten an das Fach zu binden. Maßgeblich unterstützend bei vielen Aktivitäten sind die Jungen Neurologen, eine Gemeinschaft von Medizinstudierenden, Assistenz- und Fachärzten. Ihr Ziel ist es, Studierende für die Neurologie zu gewinnen, Netzwerke zu schaffen und Nachwuchskräfte in ihrer Ausbildung zu unterstützen. Mehrmals jährlich finden an den Universitäten Neuro-Sessions statt, bei denen die Studierenden Einblicke in ihren Berufsalltag erhalten. Themenbezogene Summer Schools und die Facharztrepetitorien, die eine deutschlandweit gleichwertige, optimale Vorbereitung auf die Facharztprüfung ermöglichen, runden das Programm für Assistenzärzte ab.

<br />Digitalisierung verändert Aus- und Weiterbildung

Das Jahr 2020 hielt und hält dabei besondere Herausforderungen bereit. Es führte aber auch dazu, dass die Entwicklung neuer Online-Formate für Fortbildung und Lehre beschleunigt wurde. Verschiedene innovative Methoden des fallbezogenen Lernens mit Audio- und Video-Inhalten werden nach der Pandemie bleiben und die Aus- und Weiterbildung der nächsten Medizinergeneration verändern. Der Neurologie ist es gelungen, diese Chance zu nutzen und auszugestalten. Davon zeugt unter anderem der diesjährige Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der in einem Online-Format stattfindet.

Die Vielseitigkeit, die wachsende Bedeutung und das Potential des Faches faszinieren sowohl Öffentlichkeit als auch Medizinstudierende. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie begleitet den medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs nicht nur in einen abwechslungsreichen Alltag in Klinik und Praxis, sondern zudem in ein ausgesprochen dynamisches und relevantes Forschungsfeld.

Professor Dr. med. Peter Berlit ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

FAZ.NET ist weder für den Inhalt der Anzeige noch für ggf. angegebene Produkte verantwortlich.