Wissenschaftlicher Nachwuchs
Die nationale Innovationsfähigkeit und die damit verbundene Forschungskompetenz sind abhängig von gut qualifiziertem wissenschaftlichem Nachwuchs.
Nachwuchswissenschaftler:innen sind Forschende, die im Anschluss an den Studienabschluss an einer Promotion arbeiten, mit dem Ziel sich eine wissenschaftliche Reputation in ihrem Fachgebiet aufzubauen oder die sich nach ihrer Promotion weiter etablieren wollen. Allgemein gehören folgende Gruppen der Definition „wissenschaftlicher Nachwuchs“ an:
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Doktorand:innen
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Promovierte wissenschaftliche Mitarbeiter:innen
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Nachwuchsgruppenleiter:innen
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Junior- oder Tenure-Track-Professor:innen
[vgl. BMBF 2024, wissenschaftlicher Nachwuchs]
Karrierewege des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland sind oft nicht planbar. Nationale Förderungen in der Karriereplanung des wissenschaftlichen Nachwuchses zielen darauf ab, dass:
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die Attraktivität und Transparenz wissenschaftlicher Karrierewege gesteigert wird,
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die Übergänge von der Phase der wissenschaftlichen Qualifizierung in Berufe in Wirtschaft und Gesellschaft sich verbessern,
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die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Mobilität des Wissenschaftlichen Nachwuchses gefördert wird,
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die Chancengerechtigkeit in der Karriereentwicklung des Wissenschaftlichen Nachwuchses zu verwirklichen ist,
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sowie Bedingungen geschaffen werden, unter denen wissenschaftliche Leistungen von möglichst hoher Qualität erbracht werden können.
Dazu stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung zwei Programme bereit
VIP+: Technologische und gesellschaftliche Innovationspotenziale erschließen
Das Förderprogramm unterstützt Forschende, das Innovationspotenzial von Forschungsergebnissen zu prüfen und nachzuweisen sowie mögliche Anwendungsbereiche zu erschließen.
Zur Überbrückung der Hürden des Praxistransfers von Forschungsergebnissen, müssen die Resultate zunächst auf ihre Praxisfähigkeit und Umsetzbarkeit hin geprüft und bewertet werden. So muss für eine Überführung in die Anwendung beispielsweise erst mit der Durchführung von Untersuchungen zum Nachweis der Machbarkeit, mit Pilotanwendungen oder Testreihen die prinzipielle Tauglichkeit und Akzeptanz nachgewiesen werden. So schafft VIP+ die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen zu innovativen Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen.
Gleichzeitig wird das Risiko für Dritte, in die weitere Entwicklung zu investieren, verringert. Die Förderung durch VIP+ geht somit über rein fachwissenschaftliche Fragen hinaus. Sie dient dem Brückenschlag in die nachfolgende Verwertung bzw. Anwendung (vgl. BMBF 2024, VIP+ kompakt). Informationen zur Antragstellung und Projektbegleitung finden Sie hier.
Kooperative Promotion
An der FH Erfurt kann in Verbindung mit einer Universität kooperativ promoviert werden. Im Rahmen einer kooperativen Promotion werden Promovierende sowohl von Vertreter:innen der Universität als auch der Hochschule für angewandte Wissenschaften betreut. Die Annahme als Promovend:in und die Verleihung des Doktrogrades erfolgt an der Fakultät der Universität. Es gilt die Promotionsrichtlinie der jeweiligen universitären Fakultät.
Eine kooperative Promotion an der Fachhochschule Erfurt verlangt eine Antragsstellung, innerhalb derer eine Betreuungsvereinbarung zu unterzeichnen ist. Hier sind der Prozess und die Formulare zur Beantragung eines kooperativen Promotionsvorhabens an der Fachhochschule zu finden.
Das Netzwerk NetzKooP: Netzwerk für kooperative Promotionen in Thüringen
„Das Netzwerk soll Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass mehr kooperative Promotionen in Thüringen durchgeführt werden. Gemeinsam arbeiten die HAW und Universitäten des Landes im Netzwerk daran, bestehende Hürden für HAW-Absolvierende auf dem Weg zur Promotion zu beseitigen. Konkret prüft das Netzwerk, ob in den (Rahmen-)Promotionsordnungen noch Hürden für HAW-Absolvierende vorgesehen sind und initiiert ggf. die Anpassung der entsprechenden Ordnungen. Darüber hinaus wirkt es darauf hin, dass die gleichberechtigte Teilhabe von Professorinnen und Professoren der HAW an kooperativen Promotionsverfahren gewährleistet wird. Schließlich gibt das Netzwerk Impulse für neue und den Ausbau bestehender bilateraler Kooperationsvereinbarungen zwischen Thüringer Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.“ (Thüringer Landespräsidentenkonferenz 2024, Thüringer Netzwerk für kooperative Promotionen)
Netzwerk NetzKoop: Zugang zur Promotion für geeignete Absolvierende der Hochschulen für angewandte Wissenschaften finden Sie hier.
Promotionsförderrichtlinie
Tenure-Track-Programm
Die Tenure-Track-Professur richtet sich an junge Forschende in der frühen Karrierephase und sieht nach erfolgreicher Bewährungsphase den unmittelbaren Übergang in eine Lebenszeitprofessur vor. Der neue Karriereweg zur Professur ist attraktiv für die besten Köpfe aus dem In- und Ausland und schafft frühe Planbarkeit für den dauerhaften Verbleib in der Wissenschaft. Das Tenure-Track-Programm ist damit auch ein strukturelles Reformprojekt für den Innovationsstandort Deutschland.
- DFG Stipendien
- Online Plattform Wisschaftliches Schreiben