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An Putins Propagandatag drohen tragische Konsequenzen für die Ukraine - FOCUS online
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Tag des Sieges über Nazi-Deutschland: Im dritten Kriegsjahr wird klar, warum Putin immer im Mai Siege will
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Die NATO-Länder im östlichen Flügel, darunter Polen, Estland, Rumänien und Litauen bereiten sich vor, um ein klares abschreckendes Signal gegen Aggressionen zu schaffen. Die globale Gemeinschaft steht an einem entscheidenden Punkt, an dem proaktive Maßnahmen entscheidend sind, um Stabilität zu gewährleisten und eine mögliche Eskalation der Feindseligkeiten zu verhindern. (Putin bei Militärparade)
Anadolu Agency via Getty Images Die NATO-Länder im östlichen Flügel, darunter Polen, Estland, Rumänien und Litauen bereiten sich vor, um ein klares abschreckendes Signal gegen Aggressionen zu schaffen. Die globale Gemeinschaft steht an einem entscheidenden Punkt, an dem proaktive Maßnahmen entscheidend sind, um Stabilität zu gewährleisten und eine mögliche Eskalation der Feindseligkeiten zu verhindern.
  • FOCUS-online-Redakteur

Seit zwei Jahren feiert Russland immer im Mai große Erfolge an der Front in der Ukraine. Putin missbraucht den 9. Mai, den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland, für seine Propaganda und treibt seine Militärs an, zum Feiertag Ergebnisse zu präsentieren. Droht das auch in diesem Jahr?

Die jüngsten russischen Erfolge an der Front verheißen nichts Gutes für den Krieg in der Ukraine. Der Durchbruch der Invasoren bei Otscheretyne in Donezk schmerzt die Verteidiger des Landes. Militärexperten warnen, dass dies erst der Anfang eines größeren Durchbruchs sei. Schließlich haben Putins Truppen ihre größten Erfolge immer im Mai erzielt, dem Monat, in dem Russland den Tag des Sieges feiert, den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland.

Die Bedeutung des 9. Mai für die Menschen in Russland ist nicht zu unterschätzen. „Der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland war in der UdSSR eine Siegesfeier und eine Trauerfeier zugleich, mit der Betonung auf dem großen Leid, das der Krieg gebracht hat, und auch darauf, dass er sich nie wiederholen darf“, erklärt der Russland-Experte Alexander Libman gegenüber FOCUS online.

Der 9. Mai in Russland: Putin hat seine ganz eigene Vorstellung

Damals seien Veteranen geehrt worden, deren Zahl im Laufe der Zeit natürlich stark zurückgegangen sei. „Und noch in den 1990er Jahren war der 9. Mai ein Feiertag, an dem die Einheit mit anderen Ländern der Anti-Hitler-Koalition gefeiert wurde“, so der Politologe. Doch unter Putin hat sich das Blatt gewendet. Diese Aspekte wurden zunehmend vernachlässigt.

„Der 9. Mai wurde zum Tag der Stärke der russischen Armee, die durchaus fähig sei, auch weiter eine russische Vormachtstellung zu schützen“, sagt Libman. Es sei daher anzunehmen, dass sich Putin persönlich an diesem Tag umso mehr mit den Führern der UdSSR vergleiche, die den Krieg gegen das Dritte Reich gewonnen haben.

„Er nutzt diesen Tag für Propagandazwecke und sieht sich wahrscheinlich in der Position, das voranzutreiben, was er als seine historische Rolle wahrnimmt.“ Und in dieses Narrativ passen militärische Erfolge besonders gut, ebenso wie Vergleiche zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem Ukraine-Krieg, die die Kreml-Propaganda gerne zieht, sagt Libman.

Russische Fronterfolge am 9. Mai in der Ukraine

Die Chronologie des Krieges in der Ukraine zeigt: Im Laufe der Jahre konnten russische Truppen am und um den 9. Mai eine Reihe von Erfolgen verbuchen:

Am 9. Mai 2022, dem 77. Jahrestag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland, gelingt es russischen Einheiten in der Region Luhansk nach wochenlangen Kämpfen, die Kleinstadt Popasna einzunehmen. Die ukrainischen Truppen hatten sich in vorbereitete Stellungen außerhalb der Stadt zurückgezogen.

Die Einnahme von Popasna und der damit verbundene erfolgreiche Durchbruch durch die erste Verteidigungslinie der Ukrainer führte schließlich zur Kesselschlacht von Lyssytschansk und Sjewjerodonezk, die die Russen für sich entscheiden konnten.

Ein Jahr später, ebenfalls im Mai, gelang den russischen Truppen ein weiterer Durchbruch bei Bachmut. In der völlig zerstörten Stadt kam es zu erbitterten und langwierigen Kämpfen. Zunächst rückte die ukrainische Armee vor und drängte die russischen Truppen stellenweise weit zurück. Ein kleiner Erfolg, der nicht lange anhielt.

Am 22. Mai 2023 gab schließlich das Verteidigungsministerium in Moskau bekannt, dass für Russland die Schlacht um Bachmut entschieden sei und verkündete die vollständige Einnahme der ostukrainischen Stadt.

Kriegshandlungen spitzen sich häufig im Mai zu

Auffällig ist, dass sich die Kriegshandlungen häufig im Mai zuspitzen. Es könnte sein, dass die politische Führung in Moskau wegen des Feiertages mehr Druck auf die militärische Führung ausübt, meinte etwa der österreichische Militärexperte und Oberst Markus Reisner bei „NTV“.

Droht dieses Jahr also ein ähnliches Szenario wie in den vergangenen beiden Kriegsjahren?

Nico Lange, deutscher Sicherheitsexperte und Ukraine-Kenner, sagt gegenüber FOCUS online: „Nach mehr als zwei Jahren Krieg, in denen Putin  seine militärischen Ziele nicht erreichen konnte, muss er den Russen am 9. Mai den Sieg vormachen.“ Dafür brauche er Erfolge an der Front. „Die russischen Kommandeure stehen unter großem Druck.“

Putin habe jedoch keine militärischen Möglichkeiten für große Erfolge am 9. Mai, sagt Lange. „Deshalb wird er Kleinigkeiten aufblasen.“

Vorstellbar ist, dass Putin am Jahrestag des 9. Mai eine Stadt wie Charkiw bombardieren könnte. Das wäre „eine historische Schande“, so Lange.

Im Grunde sei es peinlich, wenn Putin vor dem 9. Mai die Zerstörung kleiner Ortschaften in der Ukraine als angeblich große Siege verkaufen lässt. „Putin entwürdigt das Andenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges, wenn er damit seinen verbrecherischen Angriffskrieg zu rechtfertigen versucht“, sagt der Experte.

tsa/
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