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FC Bayern: "Kriminelle Kehrseite des Erfolgs" - Historiker mit schweren Vorwürfe - FOCUS online
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Nach Buchveröffentlichung im Oktober: "Kriminelle Kehrseite des Erfolgs": Historiker erhebt schwere Vorwürfe gegen Bayern
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Historiker Hans Woller (l.) erhebt schwere Vorwürfe gegen den FC Bayern und Uli Hoeneß (r.).
Imago Historiker Hans Woller (l.) erhebt schwere Vorwürfe gegen den FC Bayern und Uli Hoeneß (r.).

Im Oktober veröffentlicht Hans Woller das Buch "Gerd Müller: oder Wie das große Geld in den Fußball kam". Darin schreibt der Autor nicht nur über Deutschlands legendären Torjäger, sondern erhebt auch schwere Vorwürfe gegen den FC Bayern. Jetzt legt er nach.

Eigentlich wollte Hans Woller nur eine Biografie über Gerd Müller schreiben. Bei Recherchen über den 'Bomber der Nation' stieß der Historiker aber nicht nur Anekdoten über den Torjäger, sondern auch auf Steuerhinterziehung und schwarze Kassen im Zusammenhang mit dem FC Bayern. In seinem Buch "Gerd Müller: oder Wie das große Geld in den Fußball kam" nennt er das die "kriminelle Kehrseite des Erfolgs".

"Der FC Bayern war höchst erfolgreich, hatte aber nicht das Geld, um die teure Mannschaft dauerhaft bezahlen zu können", sagt Woller im Interview mit der "Neuen Züricher Zeitung" über den Rekordmeister in den 70er-Jahren. Die Lösung seien Einnahmen aus internationale Tourneen gewesen, die zum Beispiel nach Südamerika gingen.

Hans Woller: Autor von Gerd-Müller-Biografie erhebt schwere Vorwürfe gegen Bayern

"Diese Einnahmen wurden aber nicht versteuert", erklärt der Historiker. "Sie flossen mehr oder weniger direkt in die Taschen der Stars oder wurden auf der Rückreise bei einer Zwischenlandung in der Schweiz deponiert." In welchen Banken das passiert sei, habe er aber nicht herausgefunden, weil darüber nicht Buch geführt worden sei. Mehrere Zeitzeugen hätten solche Zwischenstopps in der Schweiz aber bestätigt.

"Dass verschiedene Spieler, unter ihnen Beckenbauer und Müller, in Steuerskandale verwickelt waren, wusste man partiell aus den zeitgenössischen Zeitungen", so Woller weiter, der aber zugibt, dass es in diesen Fällen häufig bei Andeutungen blieb. "Was aber bisher völlig unbekannt war: Die undurchsichtigen Geldflüsse hatten System und waren Teil einer engen Kooperation von Politik und FC Bayern."

Franz Beckenbauer
dpa/Ina Fassbenderbild Franz Beckenbauer.

Dass Verein und Politik die Nähe zueinander suchten, da beide voneinander profitieren konnten, überrascht Woller nicht. Ein anderes Details hingegen schon. "Erschreckend war für mich, dass das Modell, Gelder von den Auslandtourneen nicht zu versteuern, offenkundig eine Anregung des damaligen bayrischen Finanzministers war", so der Historiker gegenüber der "Neuen Züricher Zeitung". Der FC Bayern und die Politik hätten sich auf ein "System innovativer Wertschöpfung geeinigt, das von Recht und Gesetz weit abwich".

Woller über den FC Bayern: "Man steht über Recht und Gesetz"

Ende der 70er Jahre sei dieses dann aufgeflogen, weil einige Finanzbeamte den heutigen Rekordmeister und Franz Beckenbauer im Visier gehabt hätten. Der Finanzminister habe aber sowohl den Kaiser als auch dessen Klub gewarnt, so dass die illegalen Machenschaften nicht rekonstruiert werden konnten. "Es gibt verschiedene Beispiele, wo das Finanzministerium direkt bei den verantwortlichen Stellen interveniert hat, damit die Ermittlungen nichts erbrachten", erhebt Woller schwere Vorwürfe. "Das ist in meinen Augen ein ziemlicher Skandal."

Abendzeitung München
"Ich war schon immer ein Fan von ihm", sagt Funkel über Hoeneß. Abendzeitung München

Noch heute würde das Ministerium den FCB und alle weiteren Beteiligten schützen, indem man die Akten nicht freigibt. "Man steht über Recht und Gesetz, die Politik drückt ein Auge zu. «Mia san mia», wie es beim FC Bayern heißt", meint der Müller-Biograf lapidar. Ein Gespräch mit Uli Hoeneß habe in der Sache nichts Neues hervorgebracht, sei aber psychologisch interessant gewesen.

"Er ist mir von Anfang an mit größtem Misstrauen begegnet", berichtet Woller und sagt, dass der Ehrenpräsident "keinen Sinn für die Geschichte der Bayern" habe. "Ein solcher Traditionsverein müsste eigentlich längst ein richtig gutes Archiv haben und für Transparenz sorgen." Dabei gäbe es auch viel positive Dinge wie die wirtschaftlichen und sportlichen Erfolge, die man dort bestaunen könnte.

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