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Bamberg, Staatsbibliothek
Die
Staatsbibliothek Bamberg ist Regionalbibliothek für Oberfranken und eine der großen Gedächtnisinstitutionen in Bayern. Gegründet während der Säkularisation 1803, vereinigt sie die Büchersammlungen der aufgehobenen Stifte und Klöster des Hochstifts Bamberg und der älteren Bamberger Universität. Die Bibliothek bewahrt mehr als eine halbe Million Bände und wird laufend um aktuelle regional- und geisteswissenschaftliche Literatur erweitert. Sie steht der Öffentlichkeit kostenlos für Studium, Forschung, Arbeit und Bildung zur Verfügung. Die Aufnahme dreier Bücher in das UNESCO-Dokumentenerbe „Memory of the World“ unterstreicht die internationale Bedeutung der rund 1000 mittelalterlichen Handschriften. 165 dieser Bände gehen auf die Bistumsgründung durch Kaiser Heinrich II. (gest. 1024) zurück. Die Handschriften, die 3500 Wiegendrucke des 15. Jahrhunderts und die umfangreiche Graphiksammlung werden schrittweise wissenschaftlich erschlossen sowie digitalisiert. Viele davon sind bereits weltweit auf
www.bamberger-schaetze.de frei zugänglich.Die Staatsbibliothek Bamberg beherbergt den Nachlass des Bamberger Kaufmanns, Kunstgelehrten und Sammlers
Joseph Heller (1798–1849) geschlossen in ihren Beständen. Nach dem Tod Hellers, der heute in Fachkreisen aufgrund seiner in den 1820er Jahren einsetzenden, regen Publikationstätigkeit als einer der Pioniere der Kunstgeschichtsschreibung und der Dürer- und Cranachforschung im Speziellen gilt, erbte die damals Königliche Bibliothek seinen schriftlichen Nachlass, seine wertvolle Bibliothek und seine Kunstsammlung. Letztere beinhaltet eine über Jahrzehnte akribisch zusammengetragene Graphiksammlung, die heute über die Hälfte des hauseigenen Graphikbestands ausmacht.
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Erlangen-Nürnberg, Friedrich-Alexander-Universität, Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek, gegründet 1743, spiegelt in ihren Bibliotheken das Forschungsspektrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, einer der größten deutschen Forschungsuniversitäten, wieder und fungiert als Regionalbibliothek für den Regierungsbezirk Mittelfranken. Als wissenschaftliche Universalbibliothek mit 5,2 Millionen Medien bietet sie ihren Nutzern ein breites Spektrum an Fachliteratur aus allen an der Universität vertretenen Fächern, von den Geisteswissenschaften und der Theologie über Medizin, Jura und die Wirtschaftswissenschaften bis hin zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften, zuzüglich einer Vielzahl an Dienstleistungen. Ihre historischen Sammlungen umfassen Handschriften und Inkunabeln aus Kloster- und Fürstenbibliotheken, Bibliotheken von Gelehrten des 18. bis 20. Jahrhunderts, Briefsammlungen, Einblattdrucke, Nachlässe, Papyri und Münzen vom Altertum bis zur Neuzeit. In den
Graphiksammlungen der Universität finden sich Meisterwerke des 14. bis 18. Jahrhunderts, aber auch Werke von Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Frankfurt, Universitätsbibliothek
Die
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main zählt mit ihren umfangreichen Beständen und Sammlungen (fast 10 Millionen Medieneinheiten im Jahr 2015) zu den zentralen wissenschaftlichen Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Sie vereinigt in sich die Funktion einer wissenschaftlichen Bibliothek für die Stadt Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet, einer Universitätsbibliothek mit zahlreichen Landesaufgaben und einer Schwerpunktbibliothek innerhalb der überregionalen Literaturversorgung. Die Ursprünge der Bibliothek reichen bis ins Jahr 1484 zurück, in welchem der Frankfurter Patrizier Ludwig von Marburg zum Paradies seiner Heimatstadt seine Büchersammlung vermachte.
Zu den zahlreichen Sondersammlungen der Bibliothek gehört auch ein ausgesuchter Bestand an französischen Satire- und Karikaturzeitschriften des 19. Jahrhunderts
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Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek
Die
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (SUB) ist Hamburgs größte wissenschaftliche Allgemeinbibliothek und gleichzeitig die zentrale Bibliothek der Universität Hamburg und der anderen Hochschulen der Stadt. Sie dient der Literatur- und Informationsversorgung von Wissenschaft, Kultur, Presse, Wirtschaft und Verwaltung. Für die Freie und Hansestadt Hamburg versieht sie die Aufgaben einer Landes- und Archivbibliothek. In den Sondersammlungen der SUB sind etwa 8.100 mittelalterliche und außereuropäische Handschriften, 400 Nachlässe, 68.000 Autographen, umfangreiche Karten-, Musik- und Theatersammlungen, Hebraica und Judaica sowie die Sammlung Seltener und Alter Drucke vereinigt, zu der auch die graphischen Blätter zählen. Von 2018 bis 2020 wurden in einem durch das BMBF geförderten Projekt 2.200 Kupferstiche der SUB erschlossen, digitalisiert und kunstwissenschaftlich, insbesondere auf ihre Provenienzen hin, untersucht. Die weiteren druckgraphischen Blätter, die ebenfalls dieser Sammlung sowie der über 15.000 Blatt umfassenden Portraitsammlung angehören, werden in Anschlussprojekten erfasst.
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Hannover, Technische Informationsbibliothek (TIB) / Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek
Die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek besitzt als Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik einen weltweit einmaligen Bestand aus Technik und Naturwissenschaften, darunter auch Wissensobjekte wie audiovisuelle Medien und Forschungsdaten. Mit ihrer Forschung baut sie ihre Rolle als deutsches Informationszentrum für die Digitalisierung von Wissenschaft und Technik stetig aus. Als Universitätsbibliothek stellt die TIB die Literaturversorgung für die Leibniz Universität Hannover sicher. Zu den Sonderbeständen der TIB gehört die
Sammlung Albrecht Haupt, die einen bedeutenden Bestand historischer Architekturwerke und Grafiken von circa 1500 bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasst. Die auf den als Professor an der damaligen Technischen Hochschule (TH) Hannover tätigen Architekten und Bauforscher Karl Albrecht Haupt (1852-1932) zurückgehende Sammlung beinhaltet eine Bibliothek historischer Buchdrucke von etwa 1.600 Bänden, ca. 6.000 von Haupt eigenhändig angefertigte architektonische Studienblätter und Reiseskizzen sowie eine Sammlung von ca. 6.200 losen Druckgraphiken und Handzeichnungen unterschiedlicher Urheberschaft und Sujets (Graphische Einzelblätter). Die Teilbestände werden sukzessive digitalisiert und über das
Portal TIB SAH digital bereitgestellt.
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Heidelberg, Universitätsbibliothek
Die
Universitätsbibliothek der Universität Heidelberg ist die älteste Universitätsbibliothek Deutschlands. Ihre Entstehung reicht in das Gründungsjahr der Universität Heidelberg 1386 zurück. Die Universitätsbibliothek verfügt heute über einen Bestand von 3,1 Mio. Medien, von dem ca. 1 Mio. auf den gedruckten Altbestand mit einem Erscheinungsjahr bis 1900 entfallen. Die Abteilung „Historische Sammlungen“ verwaltet die wertvollen Bestände der Universitätsbibliothek Heidelberg. Hierzu gehören 6.800 Handschriften, Urkunden, Nachlässe, 110.500 Autografen, 1.800 Inkunabeln (Drucke bis 1500), sowie Urkunden, alte Drucke bis 1700 und wertvolle Drucke späterer Zeit, Nachlässe sowie die Graphische Sammlung. Zu den Sondersammlungen liegen Spezialkataloge mit ausführlichen Beschreibungen vor. Darüber hinaus stehen viele Handschriften, Inkunabeln und die Blätter der Graphischen Sammlung in digitalisierter Form über das Internet zur Verfügung. Die Graphische Sammlung der Universitätsbibliothek Heidelberg umfasst mehr als 4.000 druckgraphische Blätter (Einblattdrucke, Holzschnitte, Kupfer- und Stahlstiche, Radierungen), Zeichnungen und Fotografien. In der überwiegenden Zahl stellen diese Portraits aus einem Zeitraum von fünf Jahrhunderten dar. Ihren Schwerpunkt hat die Graphische Sammlung im Heidelberger und Kurpfälzischen Raum. So sind von Heidelberger Professoren in der Portraitsammlung beispielsweise Holzschnitte und Kupferstiche, die bis in die Frühzeit der Universität zurückreichen, aber auch Lithographien und Fotografien aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert vorhanden.
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Leipzig, Deutsche Nationalbibliothek - Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Das 1884 gegründete Deutsche Buch- und Schriftmuseum ist das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Seit 1950 gehört es als Abteilung zur Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Mit über einer Million Objekten erlauben die Sammlungen in ihrer außergewöhnlichen Heterogenität eine interdisziplinäre Herangehensweise an kultur-, medien- und kommunikationswissenschaftliche Fragestellungen. Zur Grafischen und Fotografischen Sammlung gehören Arbeiten von Künstlern, Werkstätten, Druckereien und Verlagen mit Beispielen zur Buchgestaltung, Illustration, Typografie, Kalligrafie und Gebrauchsgrafik. Exlibris, Plakate und Reichsdrucke und weitere Belege zu gesonderten Reproduktionsverfahren sind teils in geschlossenen Sammlungen überliefert. Beginnend mit einer Sammlung von 3.400 druckgrafischen Portraits von Druckern, Buchhändlern und Verlegern aus der Provenienz der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig möchte die DNB die semantische Vernetzung fach- und sammlungsübergreifende Informationsstrukturen unterstützen. Dafür werden im Graphikportal zuerst die im Rahmen eines DFG-Projektes erschlossenen Bildnisse aus dem 16. bis 20. Jahrhundert mit ihren persistenten Verlinkungen zu Personen und Körperschaften der GND, ICONCLASS-Notationen sowie hochauflösenden digitalen Abbildungen bereitgestellt
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Marburg, Hessisches Landesarchiv – Hessisches Staatsarchiv
Das Staatsarchiv Marburg verwahrt die historische Überlieferung aus dem Gebiet der Landgrafschaft/des Kurfürstentums Hessen („Hessen-Kassel“), der darin aufgegangenen weltlichen und geistlichen Herrschaften und des Fürstentums Waldeck. Es ist zudem zuständig für die Unterlagen der Regierungspräsidien Kassel und Gießen sowie der nachgeordneten staatlichen Dienststellen in den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Marburg-Biedenkopf, Waldeck-Frankenberg, im Schwalm-Eder- und im Werra-Meißner-Kreis und in der kreisfreien Stadt Kassel. Somit ist es für die regionalhistorische Erforschung Nord- und Osthessens zentral. Seit 2018 sind die hessischen Staatsarchive Darmstadt und Marburg sowie das Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden zu einer Einheitsbehörde Hessisches Landesarchiv zusammengefasst. Das Hessische Landesarchiv steht jedermann zu wissenschaftlichen und privaten Forschungen über die Vergangenheit des Bundeslandes Hessen offen. In seinen Magazinen lagern über 150 Regalkilometer archiviertes Schriftgut seit dem 8. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit.
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Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek
Die
Württembergische Landesbibliothek ist die größte wissenschaftliche Bibliothek Baden Württembergs. Über 5 Millionen Medien stellt die und Bildung zur Verfügung. Aus der Landesbibliothek stehen für Ihre Recherche zahlreiche Radierungen der Künstlerfamilie Piranesi zur Verfügung.
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Wolfenbüttel, Herzog August-Bibliothek
Die Herzog August-Bibliothek besitzt einen bedeutenden Bestand graphischer Blätter, die teils in gebundenen Graphikbänden, teils als Einzelblätter aufbewahrt werden. Die graphischen Sammlungen gehen auf die Sammeltätigkeit von Mitgliedern des Herzogshauses und Bibliothekaren seit dem 16. Jahrhundert zurück und umfassen rund 50.000 Blatt, die ein hervorragendes Quellenmaterial für die Kunst- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit bieten. Eng verbunden ist dieser Bestand mit dem des Kupferstichkabinetts im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, dessen Nukleus sich aus ehemaligen Beständen der Bibliothek speist. Zusätzlich besitzt die Herzog August Bibliothek eine 32.000 druckgraphische Blätter umfassende Porträtsammlung, darunter überwiegend Gelehrte und Vertreter des Bürgertums des 17. und 18. Jahrhunderts, zahlreiche Fürstenporträts und Bischöfe. Diese stehen bereits unter
portraits.hab.de zur Verfügung.
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Zürich, Graphische Sammlung der ETH
Die
Graphische Sammlung ETH Zürich umfasst Kunstwerke auf Papier vom 15. Jahrhundert bis heute, von Dürer, Rembrandt, Goya, Picasso, Warhol und anderen. Hinzu kommen insbesondere Schweizer Druckgraphik und Zeichnungen des 19. und des 20. Jahrhunderts. Heute setzt die Sammlung Akzente bei internationaler zeitgenössischer und Schweizer Kunst auf Papier (Bernhard Luginbühl, Dieter Roth, Franz Gertsch, Urs Lüthi u.a.). Zur Sammlung zählen inzwischen rund 160.000 Einzelblätter und Werkgruppen.
Die Gründung der Graphischen Sammlung ETH im Jahr 1867 geht auf Gottfried Kinkel (1815-1882), Professor für Archäologie und Kunstgeschichte, zurück. Den Grundstock legte er 1870 mit dem Ankauf der Sammlung Rudolf Bühlmann, die sich aus ungefähr 11'000 Einzelblättern und gegen 150 gebundenen Stichwerken zusammensetzt. Der wertvollste Zuwachs der Sammlung ist dem Zürcher Bankier Heinrich Schulthess-von Meiss (1813-1898) zu verdanken: über 12'000 kostbare Blätter von Schongauer bis Rembrandt.
Die erste Datenlieferung an das Marburger Graphikportal steht im Zeichen der Altmeistergraphik: Darin enthalten ist die gesamte Schulthess-von Meiss-Sammlung und Teile der Bühlmann-Sammlung. Die neuere Kunst auf Papier wird aus Gründen Rechter Dritter zurzeit noch ausgeklammert.
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Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv der Zentralbibliothek Zürich
Die 1854 gegründete Graphische Sammlung der Zentralbibliothek Zürich ist eine der bedeutendsten landeskundlichen und kulturhistorischen Bilddokumentationen der Schweiz. Sie umfasst eine Million Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Postkarten, Gemälde und Skulpturen vom 15. bis zum 21. Jahrhundert. Der Bestand reicht von frühen Holzschnitten des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts mit Vertretern wie Tobias Stimmer über Porträtgemälde aus der Kunstkammer der früheren Stadtbibliothek, hin zu Werken Salomon Gessners, des Universalgelehrten des 18. Jahrhunderts, und Gemälden des Dichters Gottfried Keller oder zu künstlerischen Arbeiten von Kunstschaffenden der Gegenwart wie Gregor Rabinovitch, Oscar Dalvit, Regina de Vries, Warja Lavater und Gottfried Honegger. Ursprünglich eine Sammlung des altzürcherischen Patriziats verdankt sie ihre Existenz größtenteils der privaten Sammeltätigkeit und den großzügigen Donationen einzelner Persönlichkeiten. Die Ansichten, denen eine schweizweite Bedeutung zukommt, und die Porträts, die europäischen Rang besitzen, bilden die beiden großen Sammlungsschwerpunkte. Kleinere thematische Sammlungen umfassen unter anderem Druckplatten, Einblattdrucke, Exlibris, Festdarstellungen, Geschichtsblätter, Karikaturen und Scheibenrisse. Verschiedene Vermächtnisse und Schenkungen von Kunstschaffenden bereicherten das Profil der Graphischen Sammlung in jüngster Zeit mit einer zwar noch kleinen, aber exquisiten Sammlung der Zürcher Kunst des 19.–21. Jahrhunderts. Darüber hinaus durfte die Sammlung in den letzten zehn Jahren umfangreiche Pressebild- und Galerienarchive entgegennehmen. Um der wachsenden Bedeutung der Fotografie innerhalb der Kollektion Rechnung zu tragen, die mit rund 470'000 Objekten nahezu die Hälfte des Sammlungsbestandes ausmacht, wurde zu Beginn des Jahres 2010 der Name der Abteilung in Graphische Sammlung und Fotoarchiv erweitert.