Dortmunds Trainer Lucien Favre nahm nach dem 2:1-Sieg im Pokal bei Greuther Fürth zwei Startelf-Veränderungen vor: Götze und der angeschlagene Wolf nahmen auf der Bank Platz. Ersetzt wurden sie durch Neuzugang Witsel und Philipp.
Leipzigs Trainer Ralf Rangnick nahm nach dem 0:0 in der Ukraine gegen Sorja Luhansk acht Veränderungen in seiner Startelf vor: Gulacsi, Klostermann, Upamecano, Kampl, Sabitzer, Forsberg, Poulsen und Augustin starteten anstelle von Mvogo, Mukiele (beide nicht im Kader), Orban, Ilsanker, Laimer, Bruma, Cunha und Werner (alle Bank).
Leipziger Blitzstart schockt den BVB
Die Partie begann mit einem Leipziger Blitzstart: Gerade einmal 31 Sekunden waren gespielt, als der Ball schon im Dortmunder Netz lag. Nach einem misslungenen Befreiungsschlag der BVB-Defensive behauptete sich Kampl gegen zwei Borussen und brachte den Ball an die Strafraumkante. Dort verlängerten Poulsen und der unglückliche Akanji das Spielgerät in den Lauf von Augustin, der vor Bürki leichtes Spiel hatte (1.).
Die kalte Dusche für den BVB, der in der Folge mit dem teils aggressiven und frühen Pressing der Gäste Mühe hatte. Nur selten kamen die Hausherren mal mit Tempo ins Angriffsspiel, auch weil die cleveren Leipziger viel Laufaufwand betrieben. So schwamm sich Schwarz-Gelb erst nach rund 20 Minuten mal etwas frei. Reus' Versuch wurde noch geblockt (20.), eine Minute später gelang der Ausgleich: Das Rangnick-Team ließ dem BVB im Zentrum mal etwas Platz und Zeit, weshalb Dahoud einen Angriff einleiten konnte. Die Kugel landete über Philipp bei Schmelzer, dessen Flanke Dahoud im Strafraum gekonnt, in der Luft quer stehend, ins rechte Eck köpfte (21.).
Bürki pariert stark - Dortmunder Doppelschlag
Nun entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Teams im Mittelfeld wenig Raum schenkten. Entsprechend gelang es weder Dortmund noch Leipzig, mal Tiefe in das eigene Spiel zu bekommen. Gelang dies jedoch, wurde es fast immer gefährlich. Die beste Chance auf die erneute Führung ließ Augustin liegen, der nach Forsberg-Vorarbeit freistehend am klasse reagierenden Bürki scheiterte (28.). Wenig später hatte der Torhüter mit Forsbergs Schlenzer keine Mühe (36.).
Als die Partie auf einen 1:1-Pausenstand zusteuerte, schlug der BVB mit zwei Standardsituationen zu. Zunächst unterlief Sabitzer per Kopf ein Eigentor, indem er einen Reus-Freistoß ins eigene Tor verlängerte (40.). Drei Minuten später beförderte Witsel den Ball aus kürzester Distanz mit einem Seitfallzieher über die Linie. Zuvor hatte Leipzigs Torhüter Gulacsi einen Delaney-Kopfball abgewehrt (43.). So ging es mit 3:1 für die Gastgeber in die Kabinen.
Leipzig ohne Wucht in Durchgang zwei
Bundesliga, 1. Spieltag
Rangnick reagierte und brachte zur zweiten Hälfte Werner (für Sabitzer) ins Spiel. Nachdem Dortmund zunächst den Ton angab, hatten die Gäste die erste gute Chance nach dem Seitenwechsel. Klostermann zwang Bürki mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel erneut zu einer Riesenparade (50.). Auf der Gegenseite hatte Dahoud die erste dicke Möglichkeit für den BVB, zielte nach flacher Reus-Hereingabe aus wenigen Metern aber zu hoch (57.).
Danach war die Luft auf beiden Seiten erst einmal raus. Dortmund stand defensiv kompakt und überließ Leipzig den Ballbesitz. Zwingende Möglichkeiten erspielten sich die Gäste aber nicht, auch wenn sich Rechtsverteidiger Klostermann auffallend häufig in das Offensivspiel einband. Der 22-Jährige sorgte für die in dieser Phase gefährlichste Szene der Leipziger: Sein Querpass in den Rücken der Abwehr konnte Werner aber nicht verwerten (67.). Erst gegen Ende kam Leipzig noch einmal auf, doch Werner (85.) und Bruma (86.) fanden jeweils in Bürki ihren Meister. In der Nachspielzeit setzte der BVB zu einem letzten Konter an, an dessen Ende Reus den Treffer zum 4:1-Endstand (90.+1) gelang. Damit erklomm der BVB die Tabellenführung.
Dortmund spielt am kommenden Freitag (20.30 Uhr) bei Hannover 96. Leipzig empfängt am Donnerstag (18.30 Uhr) Sorja Luhansk im Rückspiel der Play-offs in der Europa-League-Qualifikation. In der Liga erwarten die Sachsen am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.