RB-Trainer Marco Rose hatte vor der Partie angekündigt "vertikaler" spielen lassen zu wollen, um so, anders als bei den zuletzt drei Niederlagen in Serie ohne eigenen Treffer, mal wieder zum Torerfolg zu kommen. Was seine Elf in den ersten Minuten gegen Dortmund zeigte, war nichts anderes als ein Powerplay.
Leipziger Powerplay überfordert den BVB
Die Sachsen, bei denen nach dem 0:3 gegen Mainz Simakan, Raum, Haidara und Dani Olmo anstelle von Halstenberg, Kampl, Forsberg und Silva spielten, gingen extrem früh drauf, stressten den BVB unaufhörlich und wollten einen frühen Treffer förmlich erzwingen. In den ersten zwölf Minuten musste Kobel bereits fünfmal ernsthaft eingreifen. Gegen Laimer (3.), Henrichs (4.) und alleine dreimal gegen Dani Olmo (6., 8., 12.) war der Keeper stark auf dem Posten.
Seine Vorderleute, bei denen nach dem 2:4 im Topspiel in München Hummels, Özcan und Malen für Schlotterbeck (Muskelfaserriss), Bellingham (Belastungssteuerung) und Haller (Knieprobleme) begannen, kamen überhaupt nicht in die Partie. Gefährlich wurde der BVB in Hälfte eins (nur ein Torschuss) nicht, defensiv leistete man sich zudem einige Ballverluste, haarsträubende Fehlpässe und lief immer wieder gegen schnell spielende Leipziger hinterher.
Werner belohnt RB
Die Sachsen hingegen hielten den Druck auch über die Anfangsphase hinaus aufrecht, standen defensiv in einer Dreierkette äußerst sicher und belohnten sich dann auch endlich. Simakan wurde auf der rechten Seite nicht wirklich angegriffen und bediente nach einem Doppelpass mit Szoboszlai Werner, der zum 1:0 abschloss (22.).
DAS VIERTELFINALE IM ÜBERBLICK
Dass das Viertelfinale zur Pause nicht schon entschieden war, lag weiter am starken Auftreten von Kobel, der im Eins-gegen-eins mit Werner (33.) ebenso im Weg stand wie beim Distanzknaller des wie aufgezogen agierenden Dani Olmos (34.). Insgesamt gab RB in Durchgang eins 14 Torschüsse ab.
Dortmunder Systemwechsel
Zum zweiten Durchgang kam ein veränderter BVB aus der Kabine. Zum einen kam Moukoko (für Wolf) und bildete mit Malen fortan die Doppelspitze im 3-5-2. Defensiv verteidigte Can zentral zwischen Hummels und Süle. Der Systemwechsel sorgte für etwas mehr Stabilität, in der Offensive blieb Dortmund aber weiter harmlos.
Leipzig ging die zweite Hälfte etwas dosierter an und beschränkte sich erst einmal auf konzentrierte Defensivarbeit. Auch wenn es nach vorne bei Nadelstichen blieb, waren diese doch zielstrebiger als die der Dortmunder. Dani Olmos Weitschuss flog knapp neben das Gehäuse (58.).
Allerdings fehlte auch dem amtierenden Titelträger offensiv die letzte Genauigkeit und so blieb die Partie bis in die Schlussphase offen. Dort gelang es Dortmund, trotz weiterer offensiven Kräfte (Bynoe-Gittens und Modeste) einfach nicht, echte Torgefahr zu entwickeln. Erst in der Nachspielzeit bedeutete ein Schuss aus sehr spitzem Winkel von Malen die erste richtige Torchance für die Borussen (90.+1).
Bynoe-Gittens fast mit dem Ausgleich - Orban entscheidet
Zuvor hätte Laimer nach einem Konter schon die Entscheidung herbeiführen müssen, erneut war Kobel stark dazwischen (78.) - und so kam der BVB fast noch zum Ausgleich. Blaswich hechtete Bynoe-Gittens Abschluss aber stark aus dem Eck (90.+7).
Den Schlusspunkt setzte dann Orban nach einem Konter nach einer Dortmunder Ecke auf das entblößte Tor (90.+8).
Auf wen RB dann im Halbfinale trifft, das wird am Ostersonntag ab 19 Uhr ausgelost. Die Halbfinal-Partien werden am 2. und 3. Mai ausgetragen. Das Finale im Berliner Olympiastadion findet am 3. Juni statt.
Bevor die Blicke der Leipziger sich gen Lostrommel richten, steht aber noch Bundesliga an. Der BVB empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Union Berlin, RB muss drei Stunden später bei Hertha BSC ran.