Österreichs deutscher Trainer Ralf Rangnick nahm nach dem 2:0 in Estland im finalen Gruppenspiel der EM-Qualifikation nur eine Änderung vor: Statt Wöber (Bank) begann Mwene.
Bundestrainer Julian Nagelsmann entschied sich nach dem 2:3 gegen die Türkei am Samstag zu drei Wechseln: Statt Henrichs, Kimmich und Wirtz (alle Bank) spielten Hummels, Goretzka und Gnabry.
Schwache DFB-Elf ohne Chance in Hälfte eins
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Die Österreicher störten das deutsche Team von Beginn an mit hohem Pressing, was der DFB-Auswahl überhaupt nicht gefiel. Nach einem Fehlpass von Rüdiger vor dem eigenen Strafraum hatte Baumgartner früh einen ersten nicht ungefährlichen Abschluss, den Rüdiger schließlich noch ans Außennetz abfälschte (2.).
In ähnlichem Stil ging es weiter. Die hellwachen Hausherren schalteten immer wieder nach häufig unnötigen Ballverlusten der behäbig agierenden Deutschen blitzschnell um. So auch in der 12. Minute, als Alaba mit einem Freistoß Gregoritsch im Rücken der Abwehr fand - der Freiburger verzog seine Direktabnahme per Dropkick allerdings. Noch näher kam der Angreifer dem 1:0 wenig später, als im Eins-gegen-eins an Keeper Trapp scheiterte (17.).
Sabitzer narrt passiven Tah - Sané mit Tätlichkeit
Deutschland blieb in der gesamten ersten Hälfte ohne gute Torchance. Ein Freistoß in die Mauer (11.) sowie ein Schlenzer in die Arme von Alexander Schlager (32.), jeweils von Sané, waren die einzigen nennenswerten Torannährungen. Österreich dagegen gelang nach einer knappen halben Stunde die verdiente Pausenführung: Nach direktem Spiel über Gregoritsch und Baumgartner schoss Sabitzer gegen den zu passiven Tah zum 1:0 ein (29.).
Nagelsmann brachte nach der Pause Müller für Füllkrug. In den Zweikämpfen war dem deutschen Team nun mehr Engagement anzumerken. Doch nach nur wenigen Minuten übertrieb es Sané, der - von Mwene provoziert - mit einem heftigem Griff und Schubser an den Halsbereich des Gegenspielers reagierte - und für die Tätlichkeit die Rote Karte sah (49.). Es war seine allererste im 402. Spiel als Profi. Mwene kam mit der Gelben Karte davon.
Baumgartner bleibt gegen Trapp eiskalt
Im weiteren Verlauf hielt das deutsche Team zwar trotz Unterzahl etwas besser dagegen als noch vor der Pause, die leichten Fehler allerdings ließen sich nicht völlig abstellen. Nach Ballverlust von Joker Andrich scheiterte Gregoritsch an Trapp (64.). Keine zehn Minuten später sorgte Österreich für die Vorentscheidung: Gregoritsch ließ nach Alaba-Zuspiel prallen für Baumgartner, der so frei vor dem Torhüter auftauchte und abgeklärt per Heber zum 2:0 vollstreckte (73.).
Erst danach kam das DFB-Team noch zu seinen besten Chancen im Spiel. Der ebenfalls eingewechselte Kimmich verzog per Direktabnahme aus der Distanz nur sehr knapp (78.), Wirtz zwang Alexander Schlager zum Eingreifen (79.). In der Schlussphase hätte Österreich sogar noch erhöhen können, Sabitzer schoss wuchtig über das Tor (87.), Joker Seidl scheiterte an Trapp (90.). So blieb es beim 2:0 aus Sicht der Gastgeber, die damit Deutschland nach einem 2:1 im Juni 2018 zum zweiten Mal in Folge besiegten.
Die heiße Zeit der Vorbereitung auf die Heim-EM beginnt für Nagelsmann und sein Team im März 2024, wenn es unter anderem mit einem Testspiel gegen die Niederlande weitergehen soll.