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"Hi-Teknology 3" von Hi-Tek – laut.de – Album

laut.de-Kritik

Rawkus-Reminiszenzen und G-Unit-Ästhetik.

Review von

Als sich Hi-Tek mit dem ersten Teil seiner "Hi-Teknology"-Reihe im Jahr 2001 musikalisch in bester Rawkus-Tradition positionierte, hatte er schnell den Ruf des Conscious Rap-Knöpfchendrehers weg. Zusätzlich hatte er nur wenige Monate zuvor mit Langzeit-Kollaborateur Talib Kweli via Reflection Eternal-Projekt einen Meilenstein in diesem Feld geschaffen.

Mit seinem Gang zu Dr. Dres Aftermath und der Emanzipation als dessen rechte Hand, stieß er schließlich dem einen oder anderen Real Keeper vor den Kopf. Hi-Tek selbst schien das jedoch recht wenig auszumachen, da er im vergangenen Jahr den Spagat zwischen beiden Welten mit "Hi-Teknology Vol. 2" spielend meisterte. Ist er auf dem dritten Teil diesem Konzept treu geblieben?

Musikalisch orientiert sich Tony Cottrell erneut an einem Zwischending aus Rawkus-Ära-Reminiszenzen und der G-Unit-Ästhetik der letzten Arbeitsstätte. Das eigentliche Konzept von "Hi-Teknology Vol. 3" jedoch bestimmen nicht die Instrumentals. Der Teil, der die Trilogie zu Ende führt, soll das Augenmerk auf eine neue Künstlergeneration werfen. Hi-Tek will demnach den Nachwuchs ranlassen. Ein Unterfangen, das ihm aber nur halbwegs gelingt.

Nun gebe ich offen zu, dass diese Einschätzung meiner subjektiven Vorliebe geschuldet ist. Mir persönlich gefiel Hi-Tek schon immer mehr mit Rucksack auf dem Rücken als beim Chronic-Plausch mit seinem Doktorvater. Dementsprechend kann ich die Newcomer eher nicht goutieren, da diese vermehrt von den Beat-CDs des späten Hi-Tek geshoppt haben. Die alten Bekannten jedoch, die auch auf diesem Hi-Tek-Album nicht fehlen dürfen, bedienen sich erfreulich stark bei des Künstlers Alter Ego, der seinerzeit mit Talib Kweli am legendären "Train Of Thought" gesponnen hat.

Während unbekannte Namen wie Riz, Push Montana, Rem Dog, Lep Count oder die "Ohio All Stars" (Cross, Showtime, Mann, Chip The Rippa) also auf in Plastik gehaltenen Beats dem Durchschnitt aus Represent und Battle-Schnauze frönen, ziehen Altbekannte den Karren aus dem Dreck. Bereits die zumindest hierzulande bekannte britische Sängerin/Rapperin Estelle liefert einen so interessanten wie überzeugenden Auftritt auf sanftem Streicher- und Drum-Teppich ("Life To Me").

Das 9th Wonder-lose Duo Little Brother wildert mit Hi-Teks R'n'B-Intimus Dion in ähnlich ruhigen Soundgefilden ("Step Ya Game Up"). Eine weitere Künstlerin, die Hi-Tek seit Karrierestart begleitet, Jonell, darf sich sogar an ganz klassischem kontemporären Soul versuchen. Mit Erfolg. Nicht nur, weil sie ein wenig an Janet Jackson erinnert, als die noch mit ihrer Stimme und nicht mit ihrem Gewicht auf und ab ging.

Die Krone der besten Beiträge geht aber gleichermaßen an Künstler, die im Laufe ihrer Karriere gezeigt haben, dass sie ihre größten Erfolge im Team feiern. Zum einen schenkt Talib Kweli auf "Time" einmal mehr seine Weisheiten ein: "If everybody's a pimp then where's the prostitutes at?". Außerdem schwingen Raekwon und Ghostface Killah wie in "OB4CL"-Zeiten die große Style-Keule. Dass der Song "My Piano" heißt, aber in erster Linie von einem aufdringlichen Gitarrenloop getragen wird, stört genauso wenig wie die theatralische Hook von Dion.

Trackliste

  1. 1. Tek Intro
  2. 2. Life To Me
  3. 3. Interlude
  4. 4. My Piano
  5. 5. God's Plan
  6. 6. Ohio All Stars
  7. 7. Back On The Grind
  8. 8. I'm Back
  9. 9. Kill You
  10. 10. Handling My Bizness
  11. 11. Come Get It (Tekrumentals)
  12. 12. Step Ya Game Up (Remix)
  13. 13. Know Me
  14. 14. Time
  15. 15. Outtro

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