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J Mascis – laut.de – Band

Porträt

laut.de-Biographie

J Mascis

Joseph Donald Mascis Jr. ist ohne Zweifel einer der zentralsten Posterboys des Alternative Rock. Ungerührt von jeglichen Trends der Popkultur geht der lethargisch wirkende Jahrgang 1965 aus Amherst in Massachusetts seinen Weg. Über die Jahrzehnte häuft er, den das Rolling Stone-Magazin in die Liste der 100 größten Gitarristen aller Zeiten aufnimmt, dabei so viele Band- und Soloprojekte an, dass nur eingeweihteste Sammler den Überblick behalten dürften.

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Ohne hier detaillierter auf die Ursprünge von Dinosaur Jr. einzugehen, nimmt in der legendären und irgendwie immer gleich klingenden Alt-Rock-Band 1984 auch für J Mascis alles seinen Anfang. Zwar gibt er zuvor schon in der Hardcore-Gruppe Deep Wound den Drummer, doch mit der Gründung der Dinosaurs wechselt er zur Gitarre. Was folgt, bedeutet mindestens die Grundsteinlegung für eine Bewegung namens Grunge.

Ein erstes Solo-Handzeichen liefert der nerdige Songwriter 1996 mit dem Akustikalbum "Martin + Me" ab. Darauf finden sich sowohl Coverversionen aus dem eigenen Backkatalog als auch fremder Rocksongs. Mit dem vorläufigen Dinosaur Jr.-Aus in 1997 versiegt Mascis' Inspirationsquelle (er nennt The Stooges, Black Sabbath und die Rolling Stones als wichtige Ideengeber) natürlich keineswegs. Viel mehr sprudeln die Veröffentlichungen in der Folge noch rascher aus ihm heraus.

Über die Jahre erscheinen, meist auf Sub Pop, Live-, Tribut- und John Peel-Sessions-Platten. Liebhaber monolithischer Gitarrensoli und nuschelndem Neil Young-Gesangs kommen voll auf ihre Kosten. Wer Neuerungen im Sound erwartet, steht beim Songwriter, Produzenten und Hobbyschauspieler ohnehin in der völlig falschen Schlange.

Ausnahmen finden sich allerdings in den nicht nach ihm benannten Nebenprojekten wie Witch. Dort praktiziert der Amerikaner 2006 und 2008 Stonerrock auf Albumlänge. Unter dem Namen Sweet Apple formiert er eine Gruppe langjähriger Wegbegleiter, um 2014 mit Features mit Mark Lanegan und Bob Pollard den Powerpop-Langspieler "The Golden Age Of Glitter" zu releasen. Zu den regelmäßigen Kollaborateuren zählen außerdem Kurt Vile, Kevin Shields und Evan Dando.

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Seine musikalischen Unterfangen entstehen regelmäßig spontan in Heimstudios, bei sich oder bei Freunden. In Interviews bestätigt J Mascis das Bild des kauzigen Alternative-Außenseiters, wenn er einsilbig oder auch gar nicht auf journalistische Fragen antwortet. Unterdessen scheint er über alle Gitarrenfragen erhaben: 2007 bringt Gitarrenhersteller Fender die nach seinen Vorstellungen gebaute "J Mascis Signature Jazzmaster" auf den Markt.

2011 veröffentlicht er das überfällige "echte" Soloalbum "Several Shades Of Why", auf dem er seine Singer-Songwriter-Qualitäten mal so richtig raus lässt - auf der Akustikgitarre. Freunde und Bekannte hätten ihn zu diesem Schritt ermutigt, verrät er. Gut gemacht! J findet schnell Spaß daran, dem Lärm seiner Hauptband zarte Folk-Melancholie entgegen zu setzen. Auch die Folgealben "Tied To A Star" (2014) und "Elastic Days" (2018) zeigen Mascis als elend guten Melodien-Zampano, der mit zartem Fingerpicking, wehmütiger Mollatmosphäre und grummelndem Gesang seine Zuhörer in den Bann zieht.

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