laut.de-Biographie
JayMax
Das Künstlerkollektiv Perspektive Music, bestehend aus Lego, Mike Ro, P. Most, Jay, Max und den Produzenten Samsn und Sebeats findet sich im Jahr 2004 in Osnabrück zusammen. Die einzelnen Mitglieder stammen aus Käffern mit Namen wie Georgsmarienhütte und Rulle - in dieser Zeit nicht unbedingt ein Aushängeschild für aufstrebende Rapartisten mit Anspruch auf Bekanntheit.
Denn wer in Deutschland augenscheinlich Erfolg haben will, kommt aus Berlin oder Frankfurt und mordet schon auf dem Debüt verbal den Rest der Kollegenschaft. Rap ist zum Pool für semibegabte Reimer geworden, die den Darwinismus nie so ganz kapiert haben. Auf dieser Welle zu surfen, kam für Jay aka Justus und El Max nie in Frage.
"Und Leute sind verwundert, wenn ich bei Hobbies nur "Band" hinschreibe / "Was soll das denn, du spielst doch nicht maln Instrument, du Pfeife? / Was heißt denn Rap? Ist das nicht irgendso 'ne Gangsterscheiße?" / Ich sag: "Es ist mein Leben, auch wenn ich keinen Cent erreiche." Klar, Zeilen wie diese hört man auf jedem zweiten Debütalbum, und sie werden nach dem Wechsel zum Major gerne mal unter den Tisch gekehrt. Jay und Max meinen sie dagegen ernst: Ihr Ende 2006 erschienenes Debüt "Aus'm Leben Gegriffen" kann man zum "Kennenlern-Homie-Freundschaftspreis" von fünf Euro auf der creweigenen Homepage bestellen.
Und das ist nicht das erste gerappte Lebenszeichen aus Osnabrück. Seit August 2004 veröffentlicht das Kollektiv zwei Alben und drei Mixtapes, von denen zwei kostenlos im Internet downloadbar sind. So viel Realness kommt bei denen, die die Szene von oben gestalten, noch immer gut an: Ausgerechnet Kool Savas, einer der angesagtesten Rapper dieser Zeit, erweist den Osnabrückern die Ehre, in das zweite Streettape aus dem Jahr 2006 einzuführen.
Vorher erscheinen bereits ein Soloalbum von Jay mit dem äußerst kreativen Namen "Album No.1" (2004) und ein Kollabo-Album von Max mit Mike Ro, "Erste Klasse" (2005) sowie die EP "Chillerinstinkt" der ganzen Crew. PM sehen sich nicht als Band im herkömmlichen Sinne, sondern als freies Kollektiv, deren Mitglieder von der ungebundenen Zusammenarbeit gegenseitig profitieren sollen, ähnlich den Raportaz aus Kassel/Göttingen.
Mit Jay und Max haben sich allerdings zwei Rapper zusammengefunden, deren Style hervorragend harmoniert. Zusammen mit den PM-eigenen Beatbastlern sowie Beatofen bringt ihr Debütalbum Ende 2006 frischen Wind in den festgefahrenen Deutschrap, führt Osnabrück in die deutsche Raplandschaft und heimst von der Fachpresse begeisterte Kritiken ein.
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