laut.de-Biographie
Jim Button
Koumpounophobie. Die Angst vor Knöpfen. Es gibt mehr Menschen, die Angst vor den runden Dingern mit Löchern in der Mitte haben, als man denkt. Sie ekeln sich vor diesen stumpfen Augen, die Kleidungsstücke und Bettdecken zusammen halten. Die Singer/Songwriterin Jim Button stellt zwar kein Allheilmittel dagegen dar, aber mit ihrem "Post-Portishead-Pop" (Linus Volkman) bietet sie eine Möglichkeit zur Versöhnung an. Der einzige Knopf, den man sich auch als von der Phobie betroffene Person unbesorgt ins Haus holen kann.
Nicht die von der Werbung bis in den letzten Winkel durchgestylten Menschen, sondern das Du und Ich stehen im Mittelpunkt ihres kuschelig zurückgenommenen Debüt-Albums "Undone". Die Fehler, die Makel, das Unperfekte, das uns erst zu wirklichen Individuen formt. Dafür holt sie sich die Produzenten John Gordon (Lenas "Satellite"), Philipp Schwär (Milliarden), Si Hulbert (Ed Sheeran, One Direction), Melbeatz und andere zur Seite.
Michael Ende zerstört nicht ihr Leben. Vielmehr verhilft er der charakterlich maskulinen Sängerin zu ihrem Künstlernamen. In diesem findet sie sich mehr wieder als in ihrem bürgerlichen. Die 1978 geborene Jim sang schon als Kind gerne, kennt alle ABBA-Titel auswendig. Zu ihren Einflüssen zählen The XX, Sia, Morcheeba, Feist und Britney Spears.
Mit der Hamburger Hobby- und No-Hit-Band Winterhood, mit der sie einen Wettbewerb des Hamburger Stadtmagazins Oxmox gewinnt, sammelt Button ihre erste Erfahrungen. In ihrem Fokus steht zu dem Zeitpunkt jedoch viel mehr die Fotografie.
Erst danach, in einem Norwegenurlaub, entdeckt sie ihr Talent fürs Songwriting. "Ich lernte, Gitarre zu spielen und wie man einen vernünftigen Song schreibt. Eigentlich wollte ich keine Sängerin werden. Ich wollte Lieder für andere schreiben, nicht im Mittelpunkt stehen."
Um sie ins Rampenlicht zu ziehen, bedarf es schon der Überredungskunst diverser Produzenten. "Sie forderten mich auf, keine Lieder mehr für andere zu schreiben, sondern mich auf meine eigene Musik zu konzentrieren. Sie sahen mich mehr als Künstlerin, nicht als Writerin. Ich fand es doof, mir ums Image und Aussehen und so was Gedanken zu machen. Aber inzwischen macht es mir auch Spaß, vor der Kamera zu stehen. Ich habe einen ganz guten Weg gefunden. Zum Glück verlangt keiner, dass ich mich verstelle." Eine Entwicklung, die zu ihrer 2014 veröffentlichen Debüt-Single "The Big Breakthrough" führt.
Die entscheidende Kurskorrektur steht zu diesen Zeitpunkt aber noch bevor. "Als ich die Kritik zu einem The XX-Album gelesen habe, änderte sich alles. Ich weiß nicht mehr, von wem sie war, aber darin stand, dass man das Gefühl hat, man wäre mit Romy und Oliver unter der Bettdecke. Und ich so: Boah! Das will ich auch. Musik machen, die eben dieses Gefühl vermittelt. Ein paar Tage später entstand 'Sunday Morning' als erster Song dieser neuen Richtung. Ich hatte endlich das Gefühl, mich gefunden zu haben."
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