laut.de-Biographie
Jimbo Jones
Bescheidenheit ist eine Zier - allerdings eine, mit der man im Rap-Zirkus nicht sehr weit kommt. Jimbo Jones hat das erkannt. Er setzt auf andere Tugenden.
"Ich will zeigen, dass man als 19-jähriger Nachwuchsrapper mit Zielstrebigkeit und Talent besser rappen kann als 80 Prozent der verkopften und engstirnigen lokalen Szene", preist "der Ohnegleiche" 2012 sein Freebeat-Album "Zeigefinger" an.
Dabei handelt es sich um den Mann aus Freiburg im Breisgau - raptechnisch betrachtet - um einen ziemlichen Spätzünder. Zwar hört er schon längere Zeit Hip Hop. Auf die Idee, es selbst zu versuchen, kommt er allerdings erst, als er sich mit 18 Jahren seinen ersten eigenen Rechner zusammengespart hat.
"Der hatte ein integriertes Mikrofon", erinnert sich Jimbo Jones im Gespräch mit KingRadio. "Als dann niemand zu Hause war, hab' ich es einfach mal ausprobiert." Die selbstkritische Analyse: "Von der Qualität her war das natürlich ... eher mangelhaft." Den Freunden gefällt es trotzdem.
"Am Anfang hab' ich das gar nicht so ernst genommen." Davon kündet auch die Wahl des Künstlernamens, für die ein Charakter der "Simpsons" Pate steht. Der einmal angestoßene Stein kommt aber dennoch ins Rollen. Über Gratis-Beats rappt Jimbo Jones 2012 seinen "Zeigefinger" sowie, zusammen mit Kumpel Eazy, das Kollabo-Album "Jimbeazy" ein.
"Mir geht es weniger darum, eine bestimmte Message zu transportieren. Das Hauptziel ist eher, dass sich der Song durch den Flow am Ende einfach cool anhört", so Jimbo Jones. Er legt Wert auf gehobenes sprachliches Niveau und technische Versiertheit. Klar, dass er, gefragt nach seinen Vorbildern, zu allererst Kollegah nennt. "Er ist einfach der beste, technisch. Aber auch MoTrip und Samy Deluxe sind weit oben dabei."
Für das Studium verschlägt es Jimbo Jones im September 2012 nach Berlin. Seine neue Heimat spiegelt sich schon im Titel des A-Capella-Tracks, den er seinem Album "C.A.M.P.U.S." vorausschickt: "Moabit".
"Jede Zeile, die ich schreibe, gleicht 'ner Doktorarbeit", rappt Jimbo Jones da. Plagiatsvorwürfe stehen nicht im Raum. Für seinen eigenen Stil wählt der Exil-Freiburger dann auch ein ganz eigenes Etikett: "Ich mach' College-Rap."
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