laut.de-Biographie
Joshua Redman
Der in New York ansässige Tenorsaxophonist Joshua Redman gilt als einer der wichtigsten Impulsgeber im modernen Jazz ab den frühen 90ern. Die Möglichkeiten der freien Jazzimprovisation überführt er in einem popkulturellen Kontext. Er nimmt im Laufe seiner Karriere Musik mit so unterschiedlichen Größen wie Herbie Hancock, Chick Corea, Quincy Jones, Rolling Stones, B.B. King, Stevie Wonder, The Roots und seinem langjährigen Weggefährten Brad Mehldau auf.
Joshua Redman kommt am 1. Februar 1969 in Berkeley, Kalifornien zur Welt. Sein Vater, Dewey Redman, spielt als Jazzsaxophonist mit Ornette Coleman und Charlie Haden zusammen. Seine Mutter arbeitet als Tänzerin. Die Musik legt man ihm familiär also schon früh in die Wiege. Joshua lernt mit neun Jahren Klarinette spielen, wechselt aber ein Jahr später zum Tenorsaxophon. Auf der High School und der Universität erspielt er sich in mehreren Ensembles einen hervorragenden Ruf.
Nach seinem Abschluss im Bereich Soziale Studien an der Universität in Havard schließt sich Redman 1991 der kreativen Jazzszene im New Yorker Stadtteil Brooklyn an. Er lernt dort mit Brad Mehldau, Charlie Haden und Roy Hargrove einige prägende Köpfe der Avantgardejazzszene kennen und arbeitet auch in Folge mit ihnen zusammen. Redmans Einflüsse reichen von Jazzgrößen wie John Coltrane, Ornette Coleman und Cannonball Adderley zu Pop-, Rock- und Soulgrößen wie The Beatles, Prince, Aretha Franklin und Led Zeppelin.
Nach dem Gewinn einer internationalen Auszeichnung als Saxophonist konzentriert sich Redman auf seine Karriere und unterzeichnet bei der Plattenfirma Warner Bros. Records. Sein erstes selbstbetiteltes Album erscheint 1993 und bringt ihm eine erste Grammynominierung ein. Für sein zweites Album "Wish", ebenfalls aus dem selben Jahr, firmiert er mit Gitarrist Pat Metheny, Bassist Charlie Haden und Drummer Billy Higgins das The Joshua Redman Quartet.
In der Folgezeit arbeitet er in verschiedenen Quartett- und Trioformationen. Er spielt auch in einer fiktionalen Band für den Film Blues Brothers 2000 mit, der 1998 in die Kinos kommt. Mit Pianist Aaron Parks, Bassist Matt Penman und Drummer Eric Harland nimmt er unter dem Namen James Farm 2011 und 2014 zwei Alben auf.
Seinen kongenialen musikalischen Partner findet er jedoch schon zu Beginn seiner professionellen Jazzkarriere mit Brad Mehldau. Mehldau debütiert 1994 auf Redmans Album "Moodswing". Auf "Timeless Tales (For Changing Times)" interpretieren beide Jazzstandards. Seit 2008 geht das Redman-Mehldau-Duo regelmäßig auf Tournee und spielt das Livealbum "Nearness" (2016) ein, das aus Jazzklassikern und neuen improvisierten Songs besteht.
Redmans Musik steht somit in der freien Jazztradition seines Vaters und bleibt stets offen für moderne Einflüsse und Impulse. Seine Improvisationen am Tenorsaxophon strahlen Kraft, Schönheit und Tiefgang aus, so dass er sich in der kreativen Jazzszene New Yorks über die Jahrzehnte eine Vorbildfunktion erspielt hat.
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