laut.de-Kritik
Amtlicher Gitarrenpop von der Insel.
Review von Christof KlausSpötter behaupten ja, es genüge jung zu sein, aus England zu kommen und sich eine Gitarre umzuhängen, um irgendwie im großen Britpop-Fahrwasser mitschwimmen zu können. Nun ja. Die Futureheads tun dies zumindest in vorderster Reihe. Mit ihrem gefeierten selbstbetitelten Debüt setzen sie vor zwei Jahren eine ziemlich erfolgreiche musikalische Duftmarke und spielten sich anschließend an der Seite von Bands wie den Pixies oder Foo Fighters von einer großen Konzertbühne zur nächsten.
Nun müssen sie mit dem Nachfolgealbum "News and Tributes" zeigen, ob ihrer Erfolgsgeschichte noch weitere Kapitel hinzugefügt werden. Dabei bedienen sich die Futureheads ungeniert in dem prall gefüllten angelsächsischen Ideenlager bei den üblichen Verdächtigen Blur, The Clash und Gang of Four und verwursteln das Ganze zu einer spritzigen Britpop-Melange, die den Nerv der Zeit genau trifft.
Mal als dreckigere, punkrockige, ungestüme Garagenband, mal in einer etwas gezähmteren Variante, aber nie glatt gebügelt oder allzu pflegeleicht. Ein Prototyp amtlichen Gitarrenpops von der Insel. Kein Zufall also, dass The Futureheads in einem Atemzug mit Franz Ferdinand und Co. genannt werden, wenn es um das nächste große Ding geht.
Nein, die Sound-Schublade ist klar. Aber wie steht's mit dem Songmaterial auf "News And Tributes"? Der eigenwillige mehrstimmige Gesang von Barry Hyde und Ross Millard sorgt bei Nummern wie "Cope" oder "Worry About It Later" für schöne und kräftige Hooklines und transportiert jede Menge ungeschliffene Energie. Das wilde "Yes / No" hat genauso das Zeug zur Punkrockhymne wie das laute "The Return Of The Berserker". "Skip to the End", die erste Singleauskopplung, drosselt das Tempo hingegen etwas und groovt sich lässig zum veritablen Ohrwurm, während Songs wie "Favours For Favours" bestes Indie-Handwerk bieten.
Kurzum: "News And Tributes" ist ein robustes und viel versprechendes Album mit wenig Leerlauf, einigen richtigen Highlights und damit eine solide bestandene Reifeprüfung für die vier Jungs aus Sunderland.
4 Kommentare
man kann es schon vorab auf nme hören, hab das jetzt zwei mal gemacht und find es bisher nicht so spannend. der vorgänger war dann doch von anfang an gleich besser - naja abwarten.....
doch doch... hab schon einige songs live gehört und fand es sehr gut!
worry about it later - video (http://streamos.warnermusic.com/wmedia/wmi…)
picture of dorian gray (http://www.idolator.com/assets/resources/m…) is ne ältere b-side.