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Fiona Apple – laut.de – Band

Porträt

laut.de-Biographie

Fiona Apple

"Diese Welt ist ein Stück Scheiße!" - so die Künstlerin bei den MTV Music Awards 1997 im Bezug auf die Unterhaltungsindustrie.

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Bei diesen Worten dürfte wohl so manchem Plattenboss sowie der gesamten aalglatten MTV-Gesellschaft das Herz stehengeblieben sein, wagte doch endlich mal einer der Stars, auszusprechen, was sowieso jeder denkt. Auch sonst nimmt Fiona Apple kein Blatt vor den Mund, bei Interviews redet sie offen über eine Vergewaltigung in ihrer Kindheit und über ihre Therapiesitzungen.

Geboren wird sie in New York als Fiona Apple McAfee-Maggart am 13.September 1977. Mit vier Jahren trennen sich ihre Eltern, mit acht beginnt sie, Klavierstunden zu nehmen und mit elf kündigt sie in ihrer Schulklasse an, dass sie sich und ihre Schwester umbringen werden. Letzteres hat einen ersten Besuch beim Psychiater zur Folge. Als sie zwölf ist, wird sie auf dem Weg zu ihrer Mutter vergewaltigt. Um das traumatische Erlebnis zu verarbeiten, beginnt sie, Songs zu schreiben.

Vier Jahre später besucht sie ihren Vater in Los Angeles und über Umwege gelangt ein Demotape in die Hände einer gewissen Kathryn Schenker, durch die Apple schließlich bei Sony Music landet. 1996 erscheint "Tidal", das Debut der damals erst 19jährigen. Die Single "Shadowboxer" erhält verstärktes Airplay und das Album kommt in die Charts. Bis heute wurden davon mehr als drei Millionen Stück verkauft. Das Video zu "Criminal" ist für die Music Awards nominiert und dabei kommt es zu oben erwähntem Ausspruch, weil Fiona Apple bewusst wird, dass sie nicht wegen ihrer Musik nominiert ist, sondern weil sie sich im Video halbnackt in der Badewanne räkelt.

Danach wird es ruhiger um sie, sie zieht sich zurück, und es dauert drei Jahre, bis ihr zweites Album veröffentlicht wird. Anfangs kommt es zum Streit mit der Plattenfirma, weil sie dem Album einen 90 Worte langen Namen geben möchte - den Text eines von ihr geschriebenen Gedichtes. Letztendlich einigte man sich auf die ersten drei Worte: When The Pawn ....

Ihr Drittling "Extraordinary Machine" ist 2003 fertig gesteelt, doch Sony weigert sich, es zu veröffentlichen, da es nicht charttauglich sei. Daraufhin organisieren Fans im Internet eine Kampagne gegen die halsstarrigen Geschäftsleute. Nachdem die Songs ins Netz gelangen, werden sie massenhaft herunter geladen. Typisch für jene Zeit ist die Reaktion des Labels, das die Platte 2005 schließlich auf den Markt bringt und Anbietern der MP3-Dateien mit juristischen Mitteln droht.

Ansonsten ist die Welt des Internets, der sozialen Medien und der Medien überhaupt für Apple ein schwieriges Thema. Sie zieht sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, geht nur noch selten auf Tour und verbringt ihre Zeit lieber mit ihrem Hund in ihrem Haus in Venice Beach, Los Angeles, wo sie nach dem Erfolg ihres ersten Albums lebt.

Ihrem Kultstatus tut das keinen Abbruch, im Gegenteil. Künstlerin durch und durch, versucht sie, den Erwartungsdruck von sich abprallen zu lassen und veröffentlicht neue Musik, wenn sie es für richtig hält. Das Album "The Idler Wheel Is Wiser Than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More Than Ropes Will Ever Do" (kurz "The Idler Wheel ...") erscheint nach dem üblichen Gerangel mit dem Label 2012 und erreicht Platz 3 der US-Charts. 2016 veräppelt sie US-Präsident Donald Trump mit dem Anti-Weihnachtssong "Trump's Nuts Roasting On An Open Fire".

Ihr fünftes Album "Fetch The Bold Cutters" erscheint im April 2020 zunächst in rein digitaler Form. Über Jahre in ihrem Haus aufgenommen, schafft sie es auch diesmal wieder, für eine kleine Sensation zu sorgen, indem sie zwar Klavier und Stimme einsetzt, aber Rhythmen in den Mittelpunkt stellt.

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Surftipps

  • Facebook

    Offizielle (aber nicht gepflegte) Seite.

    https://www.facebook.com/fionaapple/
  • New York

    Schöner Hintergrundartikel von 2020.

    https://www.newyorker.com/magazine/2020/03/23/fiona-apples-art-of-radical-sensitivity

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