Für viele von uns bedeutet Sport treiben meist, sich zu verausgaben, ans Limit zu gehen oder zumindest viel Schweiß, Stress und Aufwand. Häufig sind dann genau diese Auswirkungen der Grund, warum wir es doch wieder abbrechen oder gar nicht erst damit beginnen. Nun jedoch gibt es eine Lösung, die sich gerade als Trend via Tiktok verbreitet: Cozy Cardio, also lockeres, schon fast gemütliches Sporteln.
"Unter 'Cozy Cardio' wird ein lockeres und nach dem eigenen Empfinden angenehmes Ausdauertraining verstanden", beschreibt Daniel Kaptain, Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG/BSA-Akademie, den Trend, wie ihn die Fachzeitschrift "Kicker" via DPA zitiert.
Tiktok-Trend durch Hope Zuckerbrow populär gemacht
Der Begriff "Cozy Cardio“ wurde durch die in der Stadt Paradise im US-Bundesstaat Texas ansässige Social-Media-Influencerin Hope Zuckerbrow populär gemacht, wie CNN zusammenfasst. "Mir wurde klar, dass ich meine Beziehung zum Training heilen musste“, sagte Zuckerbrow im Gespräch mit CNN. "Sport hat keinen Spaß mehr gemacht und ich habe mich nur bewegt, um Gewicht zu verlieren, nicht, um mich gut zu fühlen oder gesund zu sein. Ich wollte Freude an der Bewegung wecken.“
Genau darum gehe es, denn "Bewegung soll sich gut anfühlen und in erster Linie einen Ausgleich zum stressigen und schnellen Alltag schaffen. Ein kleines Selbstliebe-Ritual", wie es "Kicker" formuliert, auf das man sich freuen könne. "Ob es nun die Laufrunde in der Natur ist oder die halbe Stunde auf dem Ergometer zu Hause. Worum es nicht geht: über die eigenen Grenzen zu gehen, den Puls in die Höhe zu treiben, sich zu quälen."
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Doch bringt das denn überhaupt was? Im besten Falle sorgt es dafür, dass wir uns überhaupt mal wieder mit Sport auseinandersetzen und in Zukunft möglicherweise sogar – ganz freiwillig und ohne Stressgefühle – noch intensivere Übungen wagen. "Wenn gemütliches Cardiotraining Ihr erster Schritt zum Aufbau einer höheren Intensität ist, ist das ausgezeichnet“, sagt Fitnessspezialist Nick Occhipinti, Assistenzprofessor für Anatomie an der Rutgers University in Newark, New Jersey, im Interview mit CNN. Sport treiben bedeute schließlich nicht unbedingt, "dass der Schweiß überall tropft und das Herz rast", ergänzt er.
Mit dieser gemütlichen, ja geradezu niedrigschwellig klingenden Art von Sport jedenfalls, dürften wahrscheinlich auch die allergrößten Sportmuffel kein Problem mehr haben. Auf geht's!