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Schlechte Dating-Bewertung? Mann verklagt 50 Frauen | STERN.de
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Dating-Horror Schlechte Dating-Bewertung? Mann verklagt Frauen, die in einer Facebook-Gruppe gelästert haben

Niemand liest gern eine schlechte Review über sich, doch M. klagt nun (Symbolbild)
Niemand liest gern eine schlechte Review über sich, doch M. klagt nun (Symbolbild)
© Getty Images
In einer Facebook-Gruppe warnten Frauen andere Frauen vor schlechten Dating-Erfahrungen. Ein Mann mit schlechter Bewertung verklagt sie nun, weil sie ihn verleumdet haben sollen.

Es hört sich an, wie ein schlechter Witz, ist aber Realität. Stewart M. war gern auf Dating-Apps unterwegs, bis er bemerkte, dass seine Kontakte in einer Facebook-Gruppe über ihn herzogen. Er hat nun eine Zivilklage eingereicht und will 2,6 Millionen Dollar einstreichen, weil die Lästerzungen sein Liebes- und auch sein Berufsleben ruiniert hätten. Bei der Gruppe handelt es sich um einen lokalen Ableger der Facebook-Gruppe "Are We Dating The Same Guy?". Die Idee dabei: In Gruppen "Nur für Frauen" können Frauen andere vor "Lügner, Betrüger, Missbrauchstäter" und sonstigen "toxischen" Existenzen warnen. Die erste Gruppe wurde 2022 in New York City gegründet. Mittlerweile gibt es in den USA mehr als 200.

Kelly G. hatte den Stein ins Rollen gebracht. Sie hat Nachrichten mit M. ausgetauscht, einmal mit ihm telefoniert. Und dann wohl eine negative Review hinterlassen. Er sei unhöflich gewesen. In einem Interview sagte sie: "Ich möchte nicht, dass meine Freundin mit so jemandem ausgeht." Das soll sie nun 2,6 Millionen kosten. Andere Frauen schlossen sich an, einige kannten M. wohl, andere gaben einfach so ihre Kommentare ab. Der Wortlaut ist nicht bekannt, aber angesichts der Tendenz in sozialen Netzwerken ist es nicht auszuschließen, dass über den Dating-Kandidaten hergezogen wurde.

"Verschwörung" gegen den Kläger

Nun wird den Frauen vorgeworfen, "sich verschworen zu haben, um den Ruf des Klägers zu schädigen" und ihn als Mann zu diskriminieren. Ein wichtiger Faktor ist dabei, dass er der Gruppe nicht beitreten und so den Vorwürfen nichts entgegensetzen konnte, da er sie nicht kannte. Das hört sich hochgradig absurd an, aber ist es das wirklich? Hätten sich die Mitglieder auf diese Weise über ein AirBnB oder ein Restaurant geäußert, wäre die Klage in den USA alles andere als aussichtslos.

M. ist nicht der einzige Mann, der Frauen aus der Gruppe "Are We Dating the Same Guy" verklagt hat. Nikko A. argumentiert, die negativen Kommentare über ihn und ein unfreiwilliges Outing hätten gegen Anti-Doxxing-Gesetze und sein Recht auf Privatsphäre verstoßen. Doxxing meint, dass sein echter Namen ohne sein Einverständnis genannt wurde. Seine Klage zielt auch gegen die Firmen, die der Gruppe Raum geben. Seine Argumentation unterscheidet sich daher. Er wirft den Betreibern vor, die negativen Kommentare über Tausende von Männern ohne Faktenprüfung zu akzeptieren.

Schmaler Grat zwischen Meinung und Verleumdung

Jeff Lewis, ein Anwalt spezialisiert auf Verleumdung, sagte dem Sender CBS, jeder könne eine andere Person für das, was online gesagt wird, verklagen, aber das bedeute nicht, dass man gewinnen werde. "Der beste Weg, um zu vermeiden, dass Sie für das, was Sie im Internet sagen, verklagt werden, besteht darin, nur Dinge zu sagen, die wahr sind oder Meinungen widerspiegeln. Wenn Sie sich jedoch von der Wahrheit oder Meinung entfernen, besteht eine gute Chance, dass Sie verklagt werden, wenn es sich um etwas Negatives handelt." Das ist in der Tat ein schmaler Grat, bei dem es auf Nuancen der Formulierung ankommt. Die erste Frau hatte Glück, sie wurde nach einer Anhörung vom Gericht aus dem Verfahren herausgenommen.

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