Mit 25 Millionen Kino-Zuschauern gehören die Filme der "Sissi"-Trilogie zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Produktionen aller Zeiten und laufen regelmäßig an Weihnachten im Feiertagsprogramm. Die Hauptdarstellerin Romy Schneider prägte die Vorstellungen der jungen Kaiserin für ganze Generationen, auch ihr Filmpartner Karlheinz Böhm wurde als Franz zum Star. Doch nicht immer entsprechen die Drehorte den Originalschauplätzen der historischen Heimat Sissis.
Sissis Possenhofen ist im Film am Fuschlsee
Die historische Kaiserin Sissi verbrachte große Teile ihrer Kindheit im Schloss Possenhofen, im Landkreis Starnberg, Oberbayern. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten der "Sissi"-Filme mitte der 1950er-Jahre war dieses Schloss mittlerweile im Besitz der Kleinmotoren- und Mopedhersteller Erich und Kurt Bagusat. Die beiden Industriellen nutzten das Schloss für die Produktion von Früchten, Fahrradhilfsmotoren und unterhielten etwa einen Schafstall. All dies führte allerdings dazu, dass das Schloss unter Verwahrlosung litt, die Innenarchitektur fast vollständig verloren ging.
Deshalb wich die Produktion der Filme auf den Fuschlsee aus. Dort im österreichischen Bundesland Salzburg steht das ehemalige Jagdschloss Fuschl, dass seit 1947 als Hotel fungiert. Den Filmemachern gelang es, dieses Hotel als Double für Schloss Possenhofen zu gewinnen. Das Hotel wurde in Folge dessen zur Weltberühmtheit, und beherbergte hochrangige Gäste wie Arnold Schwarzenegger, den späteren James-Bond-Darsteller Roger Moore, "Titanic"-Regisseur James Cameron oder Premierministerin Margaret Thatcher.
Im Vergleich: Diese Kulisse, Schloss Fuschl, wurde in den Filmen benutzt:
Und dies ist das historische Schloss Possenhofen, in dem die spätere Kaiserin wirklich aufwuchs:
Die echte Kaiservilla in den "Sissi"-Filmen
Außenaufnahmen der Kaiservilla entstanden tatsächlich vor Ort in Bad Ischl in Oberösterreich. Hierbei handelt es sich um die historische Sommerresidenz von Kaiser Franz und seiner Sissi. Villa und Park des Schlosses sind teilweise öffentlich zugänglich, waren 2015 sogar Teil der Oberösterreichischen Landesgartenschau unter dem Motto: "… des Kaisers neue Gärten". Für die Schiffsfahrten drehte man außerdem wirklich auf dem historischen Raddampfer Johann Strauß, der heute aber nur noch fest in Wien liegend anzutreffen ist.