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Abb. 1 Grundtypen photoni
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Eingesperrtes Licht. Photonische Kristallfasern

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Abb. 2 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von zwei photonischen<br />

<strong>Kristallfasern</strong>. Links: Hohlkernfaser mit einem Kerndurchmesser von 20 μみゅーμみゅーm; rechts:<br />

Vollkernfaser mit extrem starker Nichtlinearität (Kerndurchmesser nur 1,1 μみゅーμみゅーm, die<br />

hohe Nichtlinearität ergibt sich durch die extrem starke Lokalisierung des <strong>Licht</strong>s im<br />

Bereich des Kerns).<br />

ABB. 3<br />

| FOKUSTIEFE<br />

In einer PCF entsteht eine komplette zweidimensionale<br />

Bandlücke, wenn die Stoppbänder des Mantels zusammenfallen<br />

(siehe auch „Zustandsdichte und Feldverteilung<br />

im Fasermantel“,S. 173). Sie verhindert so eine Ausbreitung<br />

des <strong>Licht</strong>s in der „verbotenen“ Frequenz innerhalb des Lochgitters<br />

für alle transversalen Wellenvektoren: Das sind die<br />

Wellenvektoren,die senkrecht zur Ausbreitungsrichtung respektive<br />

Faserachse stehen. In einer geeigneten PCF bei einer<br />

definierten Frequenz ist dies der Fall für ein bestimmtes<br />

endliches Intervall von Propagationskonstanten Δでるたβべーた. Diese<br />

Propagationskonstanten ergeben sich durch das Lösen<br />

der Maxwell-Gleichungen: Sie sind eine Funktion der Wellenlänge<br />

sowie des Kernradius der Faser – und gegebenenfalls<br />

auch der Änderung des Brechungsindex im Fasermantel.<br />

Je größer dieses Intervall Δでるたβべーた ist, umso robuster ist die<br />

Bandlücke gegenüber strukturellen Abweichungen und Faserbiegungen.<br />

Generell koinzidieren die Bandkanten mit den Resonanzen<br />

der Elementarzellen des photonischen Kristalls. Sol-<br />

Fokussierung eines <strong>Licht</strong>strahls durch eine Linse im freien Raum (links) und in einer<br />

Hohlkernfaser (rechts). Eine ideale, verlustfreie Hohlkernfaser ermöglicht eine<br />

unendliche fokale Tiefe, in realen Fasern sind bis zu 3 km möglich.<br />

che Resonanzen ergeben sich beim Lösen der Maxwell-Gleichungen<br />

für eine einzelne Elementarzelle unter Annahme<br />

periodischer Randbedingungen. Sie zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass das elektromagnetische Feld eine stehende Welle<br />

darstellt und somit keine Energie transportiert wird. Entsprechend<br />

ist die transversale Gruppengeschwindigkeit<br />

gleich Null, und das <strong>Licht</strong> kann den Kernbereich nicht<br />

verlassen. Innerhalb einer Hohlkernfaser zum Beispiel, die<br />

für Anwendungen im infraroten Wellenlängenbereich um<br />

1,55 μみゅーm hergestellt ist, ist die <strong>Licht</strong>führung auffallend beständig<br />

gegenüber Krümmungsverlusten. Es konnte gezeigt<br />

werden,dass die Hohlkernfaser bei wachsender Verbiegung<br />

üblicherweise zuerst bricht, bevor signifikante Strahlungsverluste<br />

gemessen werden können.<br />

In Vollkern-PCF mit Luftlochgitter beruht der <strong>Licht</strong>führungsmechanismus<br />

auf einer modifizierten totalen internen<br />

Reflexion. Der Brechungsindex des Kerns ist nämlich<br />

größer als der maximale axiale Brechungsindex nmax innerhalb<br />

des Lochbereichs im Mantel, der durch das Gitter<br />

bereitgestellt wird. Somit kann angenommen werden, dass<br />

das Gitter eine einseitige Bandlücke mit einer unteren Bandkante<br />

bei βべーた = nmax k aufweist (k ist der Wellenvektor des<br />

<strong>Licht</strong>s). Besitzt nun das Gitter eine gewisse Unordnung,<br />

dann führt das zu einer nicht voraussagbaren Position dieser<br />

unteren Bandkante, was inhärent die Dispersion der<br />

Kernmode beeinflusst – also die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

des <strong>Licht</strong>s im Faserkern in Abhängigkeit von seiner<br />

Wellenlänge. Wurde also bei der Produktion einer PCF die<br />

Anordnung der Löcher und deren Größe nur schlecht kontrolliert,<br />

resultiert daraus letztendlich der Verlust der eigentlich<br />

gewollten Fasereigenschaften.<br />

Lord Rayleigh und die Fokussierung<br />

Eine denkbare Ursache für Waldbrände, mag sie realistisch<br />

oder unrealistisch sein,sind Tautropfen auf Blättern,die das<br />

Sonnenlicht fokussieren. Um einen Brand anzufachen,muss<br />

diese „Linse“ allerdings über dem trockenen Untergrund<br />

sehr präzise positioniert sein. Das zeigte Lord Rayleigh<br />

(1842-1919) erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Diese<br />

Tatsache ist insbesondere Fotografen und allen bekannt,<br />

die mit Mikroskopen arbeiten. Sie resultiert aus dem Sachverhalt,<br />

dass die Fokustiefe (Brennweite) proportional zum<br />

Durchmesser des Strahls am Ort des Brennpunktes ist (Abbildung<br />

3 links).<br />

Nun stellt sich die Frage, ob sich die Fokustiefe verlängern<br />

lässt, ohne dabei eine möglichst hohe fokale Strahlintensität<br />

zu verlieren. Dieses Problem hat auf einigen Gebieten<br />

der Optik und anderer wissenschaftlicher Disziplinen,die<br />

Laserlicht einsetzen,eine besondere Relevanz. Man<br />

kann dieses Ziel nur erreichen, indem man eine fundamentale<br />

Eigenschaft des dreidimensionalen Raumes überwindet:<br />

Die Beugung (oder Aufspreizung) eines <strong>Licht</strong>strahls<br />

bei Ausbreitung im freien Raum.<br />

Konventionelle Glasfasern können dieses Problem zum<br />

Teil lösen. Diese Fasern sind meist für typische Infrarotwellenlängen<br />

der Telekommunikation (1,55 µm) ausgelegt.<br />

170<br />

| Phys. Unserer Zeit<br />

| 4/2008 (39) www.phiuz.de © 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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