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Faust von Goethe - Zusammenfassung
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Faust
Aus der Inszenierung mit Will Quadflieg und Gustav Gründgens Aus der Inszenierung mit Will Quadflieg und Gustav Gründgens Faust (1770-1832).
Von Johann Wolfgang von Goethe.

« Habe nun, ach! Philosophie, / Juristerei und Medizin, / Und leider auch Theologie! / Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. / Da steh ich nun, ich armer Tor! / Und bin so klug als wie zuvor;»

Der Inhalt

Ein Vorspiel auf dem Theater leitet das große Werk ein. Direktor, Theaterdichter und lustige Person beraten, mit welcher Art von Stück das Publikum am besten herbeizulocken sein. Man kommt zum Schluss, dass der Dichter ein starkes Gebräu mischen, Dekorationen und Maschinen nicht schonen soll. Ja, er soll den ganzen Kreis der Schöpfung ausschreiten und "wandeln mit bedächt'ger Schnelle vom Himmel durch die Welt zur Hölle" Faust trifft Gretchen
Faust trifft Gretchen
Illustration von Peter Cornelius
Nun setzt das eigentliche Stück mit einem zweiten Vorspiel im Himmel ein. Mephistopheles mischt sich unter die Engel am Throne des Herrn. Während alle die Schöpfung loben, kann der Höllensohn nur tadeln und behauptet, mit den leichtesten Mitteln den festesten Menschen von Gott abtrünnig zu machen. Um ihn zu überzeugen, dass der Mensch in seinem dunklen Drange sich des rechten Weges wohl bewusst sei, überlässt ihm der Herr den Faust, als einen von denen, die nur irren, solange sie streben.

Faust sitzt des Nachts grübelnd in seinem engen, mit gelehrtem Kram vollgestopften Studierzimmer. Unendlicher Wissensdurst hat ihn der Geisterwelt näher gebracht. Den Erdgeist ruft er zwar, kann ihn aber nicht halten, sieht die Ohnmacht ein, sich den Geistern gleichzustellen, und wünscht den Tod herbei. Glockentöne und der Gesang der Engel, die in der Osternacht die Auferstehung des Herrn preisen, ziehen ihm den Giftbecher vom Munde. Draußen in der Feier des Ostertages sucht er Erfrischung in der gesunden Volksmenge. Unbefriedigt kehrt er heim. Ohne es zu wissen, hat er in der Gestalt eines schwazen Pudels, der sich zu ihm gesellte, den Teufel mit ins Haus gebracht. Das Knurren des Hundes stört ihn bei der Bibelübersetzung, und aufblickend gewahrt er in den Verwandlungen des Tieres einen Geist, der sich auf seine Beschwörung als Mephistopheles entpuppt. Eine Verbindung, die der Teufel vorschlägt, weist Faust vorderhand zurück, da er von ihm keine Befriedigung erwartet. Da Mephistopheles nicht nachgibt, will er im Vertrauen auf seinen unstillbaren Wissensdurst einen Pakt schließen, der nicht eher enden solle, als bis er zum Augenblick sagen könne: Verweile doch, du bist so schön!
Titelseite der Erstausgabe des Urfaust
Titelseite der Erstausgabe des Urfaust
Mephistopheles geht siegesgewiss darauf ein. Er denkt Faust durch die Alltäglichkeit zu schleppen und ihn damit zum Lebensüberdruss zu bringen. Seine ersten Maßregeln bei saufenden Studenten in Auerbachs Keller schlagen fehl. Da führt er Faust in eine Hexenküche, lässt ihn verjüngen und ihm durch einen anderen Zauber Liebessehnsucht einflößen. In dem schlichten Bürgermädchen Gretchen findet Faust dann Befriedigung seiner Sinnesglut. Aber so herrlich auch das Mädchen geschaffen an Körperanmut und Seelenreiz, so sehr sie auch dem Geliebten ergeben, da sie für ihn alles tut, die Mutter tötet und den Bruder Valentin ihretwegen sterben sieht, dem Geiste Fausts vermag sie keine Fesseln anzulegen. Gesättigt entflieht er und lässt sie, die der Geburt eines Kindes entgegensteht, in Verzweiflung zurück.
Mephisto führt Faust in das wilde Taumelgelage des Blocksberges in der Walpurgisnacht, um ihn gänzlich zu betäuben, aber noch einmal zieht es Faust zu Gretchen zurück, da er hört, dass sie wegen Ermordung ihres und seines Kindes zum Tode verurteilt sei. Er dringt mit Zauberhilfe in ihren Kerker. Noch einmal liegt das wahnsinnig gewordene Gretchen an seinem Hals, aber er vermag sie nicht zu befreien, sie widerstrebt selbst, um sich sühnend dem Gericht Gottes zu übergeben. Mephistopheles reißt den zögernden Faust gewaltsam fort. Aber während er höhnend ausruft: Sie ist gerichtet! erschallen Engelsstimmen vom Himmel: Sie ist gerettet! - -

Ein neuer Wirkungskreis eröffnet sich durch Mephistos Hilfe dem Faust am Hofe des Kaisers. Mit Finanzkunststücken machen sie sich dem arg verschuldeten Staat nützlich und steigen hoch in der Gunst des Kaisers. Faust gibt glänzende Feste und vermisst sich sogar, Helena und Paris dem erstaunten Hofe vor Augen zu führen. Dem Rate Mephistos folgend, gelingt ihm auch das. Aber da er das Schattenbild Helenas in Liebesraserei selbst ergreifen will, geht mit furchtbarer Explosion der Zauber in Dunst auf, Faust stürzt zu Boden, wird von dem ergrimmten Mephisopheles gepackt und zurück in sein altes Studierzimmer gebracht.

Hier hat der ehemalige Famulus Wagner, ein trockener Pedant, die Abwesenheit Fausts benutzt, um selbst Wunderdinge zu schaffen, und mit vieler Mühe hat er in einer wohlverpropften Flasche den künstlichen Menschen, den Homunculus, erzeugt. Wagner hat aber keinen Genuss davon, denn der Homunculus fliegt mit Faust und Mephisto davon zur klassischen Walpurgisnacht nach den pharsalischen Feldern. Hier tritt mit Faust die Wandlung ein, deren Mephisto bedarf, um ihn zur ersehnten Helena zu bringen.

Als Ritter des Mittelalters geht Faust mit der griechischen Schönheit eine Ehe ein, aus der Euphorion als Träger des neuen Kunstgeistes entspringt. Doch im allzu jugendlichen Ungestüm vernichtet sich dieser selbst. Auch Helena entschwindet endlich, und nichts kann Faust von ihr halten als das Gewand.

Mephistopheles führt ihn ins praktische Leben zurück. Zuerst ins Kriegsgetümmel zum Zerstören, dann in friedliche Beschäftigung zum Schaffen und erhalten.
Faust ist wieder zum Greise geworden. Er ist aber nicht mehr der unfruchtbar grübelnde Stubengelehrte wie ehedem, sondern im reichen Leben macht er sich verdient, und das verschafft ihm nach und nach Befriedigung. Die Sorge, die ihn durch ihren Anhauch erblinden lässt, vermag nicht mehr, ihn niederzudrücken. Am Stabe tastet er hinunter, um die Arbeit zu hören, die er nicht mehr sehen kann. Den Sumpf am Gebirge lässt er trocken legen, das Meer mit strengem Band umziehen - Räume eröffnet er für Millionen.

Zum Weisheitsschluss kommt er, dass der die Freihet wie das Leben verdient hat, der sie täglich erobern muss. Er fühlt, dass dieses rastlose Streben glücklich macht und die Spur von seinen Erdentagen in Äonen nicht untergehen wird.

Dieses Bewusstsein bringt ihm das Vorgefühlt höchsten Glückes, und so spricht er es aus, dass er jetzt den höchsten Augenblick genießt.

Mephisto
Mephisto
Illustration von Peter Cornelius
Damit ist auch sein Leben nach dem Pakt mit Mephistopheles beendet, und der Teufel will Besitz von Faustens Seele ergreifen. Nun aber zeigt es sich, dass Mephisto falsche Schlüsse gezogen hat. Engel vom Himmel steigen hernieder und treiben ihn mit seinen der Hölle entstiegenen Hilfsscharen durch geweihte Rosen zurück.

Faust ist nicht der Unterwelt verfallen. Die Engel singen es: "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen!" Sie ergreifen Faustens Unsterbliches, bringen es zu den Füßen der Gottesmutter, wo Gretchen als Büßerin Gnade gefunden, und vereinigen die Frühgeliebten.

Aus: "Führer durch das Schauspiel" von Leo Melitz

Der Verfasser


Goethe-Portrait von Heinr. Christ. Kolbe
Ein paar Stichworte werden genügen, um Goethes Leben für jeden in hellen Farben heraufzubschwören. In dem wohlbekannten Haus am Hirschgraben zu Frankfurt am Main wird er am 28. August 1749 einem tüchtigen, aber unfrohen, damals 39jährigen Vater und einer 18jährigen, immer fröhlichen Mutter geboren - einer Mutter, die als "Frau Rat", als "Frau Aja" zu den unvergesslichen deutschen Frauengestalten gehört. Seine Kindheit ist reich an starken Eindrücken (Bibel, Puppentheater, Messe, Einquartierung, der "Königsleutnant" Graf Thoranc, französisches Theater, erste Liebe zu Gretchen usw.); Privatunterricht bringt den frühreifen Knaben daneben schnell in allen Wissensfächern vorwärts.
Im Oktober 1765 trifft er zum Studium der Jurisprudenz im galanten Leipzig ein, wo er tüchtig darauflos lebt, im Geschmack der Zeit anakreontisch tändelt und in Beziehungen zu Kätchen Schönkopf tritt. Mit geknickten Schwingen, krank, "ein Schiffbtrüchiger", kehrt er 1768 nach Frankfurt zurück, lässt sich von Mutter und Schwester gesund pflegen und von dem frommen Fräulein von Klettenberg zu einem mystischen Pietismus bekehren. April 1770 bezieht er dann die Universität Straßburg, an der er 1771 den Grad eines Lizitiaten erwirbt. Bestimmend werden hier zwei Erlebnisse: der Verkehr mit Herder und die Liebe zu Friederike Brion. Durch Herder wird Goethe vom "französischen" Geschmack geheilt, auf deutsche Kunst, Homer, Shakespeare, das Volkslied gewiesen und gleichsam sehend gemacht; durch die Neigung zu dem 18jährigen "Rikchen", der blondköpfigen, blauäugigen Tochter des Sesenheimer Pfarrers, werden alle seine Gemütskräfte stärker entwickelt, und schon erklingen mit dem "Heidenröslein" und mit "Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde" unsterbliche lyrische Naturlaute. Die nächsten vier Jahre (1771-1775) sind die poetisch ertragreichsten in Goethes ganzem Leben. Er war 1771 Advokat in Frankfurt geworden und schrieb hier den "Götz von Berlichingen", den er 1773 umarbeitete und anonym erscheinen ließ. Vom Mai bis September 1772 war er Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar, verliebte sich leidenschaftlich in die hausmütterliche Amtmannstochter Charlotte Buff, die Braut Kestners, riss sich los und verwebte, nach Frankfurt zurückgekehrt, Wetzlarer Herzenserfahrungen und andere Erlebnisse in die Anfang 1774 niedergeschriebenen "Leiden des jungen Werthers". Fast zu gleicher Zeit ensteht der größte Teil des Faust I, der vor allem schon die ganze Gretchentragädie enthält; Prometheus, Mahomet, Ewiger Jude bleiben Fragmente; Farcen und Satiren, Clavigo, Stella schließen sich an. Die Verlobung mit der 16jährigen schönen und klugen Bankerstochter Lili Schönemann bedrückt den Ehescheuen trotz aller Liebe; eine mit dem Grafen Stolberg 1775 unternommene Schweizerreise soll Lilis Bild aus seinem Herzen reißen; nach der Rückkehr entflieht er den Frankfurter Verhältnissen, indem er einer Einladung des jungen Herzogs Karl August nach Weimar folgt, wo er am 7. November 1775 anlangt.

Zusammen mit dem acht Jahre jüngeren, soldatisch-derben und jugendlich unbändigen Herzog setzt er die Philister des Ländchens durch allerlei Tollheiten in Schrecken, wird 1776 trotz des Widerspruchs der ersten Staatsbeamten als Geheimer Legationsrat in die Regierung berufen, 1782 geadelt, übernimmt das Kammerpräsidium und leitet bald die ganze Staatsverwaltung. Mit Wieland schließt er Freundschaft, Herder wird von ihm nach Weimar gezogen, sein großes Erlebnis aber ist Charlotte von Stein, die, obwohl sieben Jahre älter als er, Mutter von sieben Kindern, kränkelnd und nicht schön, eine derartige Macht über ihn gewinnt, dass sie für viele Jahre sein Herz beherrscht. Sie wird "die edle Besänftigerin der wilden Triebe seines Herzens", sie tropft dem heißen Blute Mäßigung, sie, die aristokratische Dame, macht aus dem brausenden Stürmer und Dränger den beherrschten, auf edle Formen haltenden Mann. Die dichterischen Arbeiten wollen nicht recht vorwärts; für das Liebhabertheater werden Kleinigkeiten geschrieben, aber alles Größere bleibt stecken: Die Geschwister, Wilhelm Meister, Iphigenie, Tasso.

Um sich selbst wiederzufinden, flüchtet er von Karlsbad aus 1786 nach Italien. Venedig, Florenz, Rom, Neapel, Sizilien fesseln ihn; die "Iphigenie" erhält ihre endgültige Form, "Egmont" wird vollendet, "Tasso" gefördert, der Faust (Hexenküche) weitergeführt. Seine innere Wandlung vollendet sich in Italien. Im Juni 1788 kehrte er wieder nach Weimar zurück; die Entfremdung, die zwischen ihm und Frau von Stein eingetreten war, führte zum Bruche, als er einen freien Liebesbund mit der jungen, frischen Christiane Vulpius einging, die ihm im Dezember 1789 den ersten Sohn schenkte. Die "Römischen Elegien" schildern warmsinnlich das Liebesglück mit dem "bräunlichen Mädchen". Naturwissenschaftliche Studien werden mit Eifer betrieben (Optik, Entdeckung des Zwischenkiefers beim Menschen usw.); 1790 begleitet Goethe den Herzog ins schlesische Feldlager, 1792 an die französische Grenze (Kanonade von Valmy). Er, der alles Gewaltsame hasste, sah die französische Revolution mit großem Missvergnügen an, sprach allerdings von einer "neuen Epoche der Weltgeschichte", aber zeigte seine Abneigung nicht nur in sehr geringwertigen Theaterstücken (Großkophta, Bürgergeneral usw.), sondern selbst im "Reineke Ruchs", der "unheiligen Weltbibel", die den alten Reineke de Vos so glücklich aufnahmm.


Das Goethe und Schiller-Denkmal in Weimar
Von außerordentlicher Bedeutung ward dann die nähere Bekanntschaft mit Schiller (1794). Mit den Xenien (1796) hielten beide ein allgemeines Strafgericht über die damalige Literatur, um "nach dem tollen Wagestücke" sich "großer und würdiger Kunstwerke zu befleißigen". Im Jahre 1797 entstehen im Wetteifer mit Schiller die berühmten, den "Balladenalmanach" des folgenden Jahres zierenden Balladen (Braut von Korinth, der Gott und die Bajadere, Schatzgräber, Zauberlehrling).
Unter Schillers eifrig drängender Teilnahme wird der "Wilhelm Meister" vollendet und die Arbeit am "Faust" wieder aufgenommen.

Im Winter 1796/97 wächst dem Tätigen das idyllische Epos "Hermann und Dorothea" als reife Frucht zu; 1798 gründet er mit Heinrich Meyer die "Propyläen", die mit aller Strenge die klassischen Ideale vertreten; daneben geht die Sorge um die Weimarer "Musterbühne", für die er die blutlose, stilistierte "Natürliche Tochter" schafft. Aus klassizistischen Anschauungen heraus preist er "Winkelmann und sein Jahrhundert", das letzte Werk, das er Schiller mitteilen kann. Der Tod des Freundes (1805) erschüttert ihn heftig; die Gefährdung aller für sicher gehaltenen Lebensverhältnisse durch die Schlacht bei Jena bewegt ihn dazu, sich am 19. Oktober 1806 mit Christiane Vulpius trauen zu lassen. Auf die Glückwünsche antwortet er: "Sie ist immer meine Frau gewesen." Im Jahre 1808 stirbt Frau Rat; im gleichen Jahre finden die denkwürdigen Unterredungen mit Napoleon statt. Während des Darniederliegens Deutschlands vollendet sich dann eine neue tiefgreifende Wandlung in Goethe. Der "zu antik Gewesene", der sich seinem Volke fast entfremdet hat, kehrt gleichsam in sein Vaterland zurück. Er liest das Nibelungenlied vor, nimmt lebendigen Anteil an "Des Knaben Wunderhorn", das Arnim und Brentano ihm gewidmet hatten, und wird durch Sulpz Voisserée zu einer freundlicheren Stellung gegenüber der Gothik veranlasst.

Erstausgabe des Faust
Der vollendete Faust I wird 1808 der Nation dargebracht; in den 1809 geschriebenen "Wahlverwandschaften" zeigt sich ein ganz neuer sittlicher Geist; die drei ersten Teile der großen Autobiographie "Dichtung und Wahrheit" (1811-1814) führen ihn in die Jugend zurück und verjüngen ihn selber. Er besucht 1814 und 1815 die Stätten seiner Kindheit, eine neue Liebe, zu Marianne von Willemer, beflügelt ihn, neue Lieder keimen auf, unter dem Einfluss der Hammerschen Hafis-Übersetzung erhalten sie orientalisches Gewand und erscheinen 1819 als "Westöstlicher Divan".
Inzwischen war 1816 Christiane gestorben, aber 1817 kam mit Ottilie von Pogwisch, der Gattin von Goethes Sohn August, eine froh begrüßte Schwiegertochter ins Haus. Noch einmal packte den Greis eine heftige Leidenschaft: den 74jährigen zu der 18jährigen Ulrike von Levetzow, mit der er 1822 und 1823 in Marienbad und Karlsbad zusammengraf. Die glutvolle "Trilogie der Leidenschaft" war die schöne Frucht dieser Greisenliebe. Die letzte Lebenszeit bringt noch mit den "Wanderjahren" den Abschluss des "Wilhelm Meisters", die Arbeit am Faust II. Auch er muss erfahren, dass "lange leben viele überleben" heißt: Frau von Stein, der Herzog, die Herzogin, sein Sohn August starben um ihn herum. Er ging "vorwärts über Gräber". Im Juli 1831 ward der zweite Teil des "Faust" abgeschlossen; sein ferneres Leben sah er nun als reines Geschenk an, ohne in der Tätigkeit aufzuhören. Eine Erkältung führte das Ende herbei. Am 22. März 1832, gegen Mittag, starb er. Ganz Europa erschütterte die Nachricht seines Todes.

Aus: "Geschichte der Weltliteratur" von Carl Busse.

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«Mein ferneres Leben [...] kann ich nunmehr als reines Geschenk ansehen, und es ist jetzt im Grunde ganz einerlei, ob und was ich noch etwa tue.»
Goethe nach Vollendung des Faust

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