Die Fantasie von Sprachforschern schweift gern in die ferne Vergangenheit, zum Ursprung ihres Forschungsgegenstands. Wie mag es sich angehört haben, als unsere Ahnen lernten, Schallwellen mit Bedeutungen zu beladen? Wie ein Grunzen vielleicht? Ein Brummen? Ein Japsen oder Bellen? Zu dumm, dass Sprache keine Fossilien hinterlässt, die Ordnung in die gelehrte Kakofonie bringen könnten.

Oder doch? Manche Urlaute haben womöglich als lebende Fossilien bis heute überdauert: die Schnalzlaute jener Sprachen, die der US-Linguist Joseph Greenberg vor 40 Jahren in einen Topf mit der Bezeichnung "Khoisan" warf, als er die Sprachen Afrikas in vier Klassen einteilte. Die eigenartigen Idiome in diesem Sprachtopf passten nirgends sonst in Greenbergs System. Nun glauben amerikanische Genetiker und Anthropologen, im Erbgut von Afrikanern Hinweise darauf gefunden zu haben, dass sich diese bizarren Intonationen seit den Anfängen der Sprache gehalten haben.