Karl-Theodor zu Guttenberg ist als Berater beim US-Startup Ripple Labs eingestiegen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor, die bereits am 1. Juli veröffentlicht und jetzt von der Wirtschaftswoche aufgegriffen wurde.

Er wolle dem auf Geldtransfers spezialisierten Startup dabei helfen, "die regulatorischen Fallstricke zu umgehen, denen es sich in Europa und dem Rest der Welt gegenübersehen wird", sagte Guttenberg laut Mitteilung. Ripple Labs werde in einem komplexen politischen Umfeld kluge Entscheidungen treffen müssen. Vor diesem Hintergrund ist Guttenberg überzeugt, dass sich sein "Hintergrund als ehemaliger Wirtschafts- und Verteidigungsminister" für Ripple Labs als wertvoll erweisen werde. 

Ripple Labs wurde 2012 gegründet und entwickelt ein Online-Finanzsystem, mit dem sich weltweit, verschlüsselt und währungsübergreifend Geld überweisen lassen soll. Dabei werden auch digitale Währungen wie Bitcoin unterstützt. Finanziert wird das Projekt unter anderem von Google.     

"Das traditionelle Zahlungssystem ist antiquiert, teuer und ineffizient", sagte Guttenberg laut Mitteilung. Der Markt für Cyberwährungen, von denen Ripple Labs auch eine eigene kreiert hat, befinde sich noch am Anfang. "Die Erfindung dieser Technologie kann jedoch nicht rückgängig gemacht werden", sagte Guttenberg.

Neben seiner Tätigkeit für Ripple Labs berät Guttenberg seit 2011 die EU-Kommission in digitalen Themen und ist als "Distinguished Stateman" Mitglied des US-Thintanks Center for Strategic and International Studies.    

In Deutschland war Guttenberg zunächst Bundeswirtschaftsminister und übernahm im Herbst 2009 das Verteidigungsressort. Anfang 2011 trat er zurück, nachdem ihm die Universität Bayreuth wegen Plagiaten den Doktortitel aberkannt hatte. Anschließend zog Guttenberg mit seiner Familie in die USA. Seitdem wird in regelmäßigen Abständen über ein Comeback des einstigen CSU-Hoffnungsträgers spekuliert.